Einleitung
Schön waren die Zeiten als ein 400 MHz Prozessor und eine GeForce 2 als High-End galten.
Ungefähr zu dieser Zeit erschien der erste Teil der erfolgreichen „Commandos“ Taktikspielereihe.
Aus der Vogelperspektive und wahlweise als Green Beret, Spion oder Scharschütze musste man knifflige Aufgaben erfüllen.
Einige Jahre später erscheint nun der vierte Teil der Commandosserie - Commandos Strike Force und dieses Mal spielt man das Spiel aus der First-Person-Sicht und statt Taktik gibt es eine Menge Shooteraction.
Drei Soldaten
Die Story zu Commandos Strike Force ist relativ schnell erklärt.
Eine Spezialeinheit des amerikanischen Militärs rekrutiert drei Männer und jeder von ihnen besitzt eine besondere Fähigkeit.
Da wäre der Green Beret (ein sehr kampferprobter Soldat), Scharschütze (ein sehr überhitziger Mann mit einem fantastischen Zielvermögen) und der Spion (spricht perfekt Deutsch und kann sich unbemerkt durch jedes feindliche Gebiet schleichen – dank der Möglichkeit die Kleidung der feindlichen Soldaten anzuziehen).
Diese drei komplett unterschiedlichen Personen sollen den Zweiten Weltkrieg beenden und die Nazis zurückschlagen.
Taktik – Ja, Nein? Vielleicht!
Wenig Taktik – Viel Action
Die Commandosserie wurde durch seine kniffligen Missionen weltbekannt und auch „Strike Force“ soll taktisch einiges bieten, aber auch die Action soll nicht zu kurz kommen.
Eine schwere Aufgabe für die Entwickler, wenn nicht sogar –fast- unmöglich.
Die Aufträge im vierten Teil der Commandosreihe ähneln sehr den der Vorgängerteile.
So absolviert man ein paar Missionen alleine (ohne Kameraden und die Möglichkeit auf einen anderen Charakter zu wechseln) und dann muss man wieder mit einem Teamkollegen oder mit allen drei Commandos Aufträge erfüllen.
Wie schon oben erwähnt kann man in einigen Missionen zwischen den Hauptcharakteren hin und her wechseln – je nachdem welche Fähigkeit gerade benötigt wird.
Ein Beispiel für eine typische Aufgabe:
Man soll als Green Beret eine Brücke überqueren, doch auf dieser befinden sich etliche feindliche Soldaten.
Schnell auf die Tabulatortaste gedrückt und man wechselt zum Sniper über.
Nun kann man aus sicherer Entfernung die Gegner erledigen und später wieder als Green Beret in aller Ruhe die Sprengköpfe an den Brückenpfosten befestigen.
Leider sind nur wenige Aufträge in „Strike Force“ so taktisch.
Die meisten Levels lassen sich mit schnellen und gezielten schießen auf die Gegner abschließen.
Im vierten Teil von Commandos regiert klar das stupide Actionshooter-Element – Schade!
Was damals K.I.-technisch revolutionär war ist heute nur noch Standardkost.
Die Feinde im Spiel verhalten sich teilweiße extrem dümmlich und suchen nur selten Schutz hinter Kisten oder anderen Gegenständen.
Bedienung und interessante Möglichkeiten
Auch wenn die Missionen kaum Tiefgang haben und die künstliche Intelligenz so gut wie nicht vorhanden ist, so haben sich die Entwickler trotzdem einige nette Features einfallen lassen um das Spiel aufzuwerten.
Als Spion kann man feindliche Uniformen anziehen und je nach Rang dieser erweckt man mal mehr und mal weniger Aufmerksamkeit beim Gegner.
Darüber hinaus kann man Feinde aus dem Hinterhalt erdrosseln und durch Schlüssellöcher schauen.
Zu guter letzt: man kann zur Ablenkung eine Münze durch die Gegend werfen.
Verletzte K.I.-Kollegen sind nicht zwangsläufig tot, sondern können mittels Medic-Kit wiederbelebt werden – dass selbe machen auch die CPU-Soldaten wenn ihr zu stark verwundet werdet.
Eine handvoll interessanter Ideen die leider oftmals untergehen…
Der Levelaufbau ist sehr linear gehalten, dafür darf man etliche realistische Waffen zurückgreifen und natürlich nicht zu vergessen das „Commandos-Feeling“.
Die Steuerung ist Shooter-typisch einfach ausgefallen.
Grafik, Sound und Multiplayer
Grafik&Sound
Grafisch ist Commandos Strike Force sehr angehaucht und kann mit aktuellen Referenzshootern nicht mithalten.
Hier und da gibt es ein paar nette Effekte zusehen, doch die meiste Zeit sieht man die detailarmen Texturen und die mittelmäßigen Animationen.
Soundtechnisch haben die Entwickler etwas mehr Zeit in das Spiel investiert.
Die Waffensounds hören sich sehr realistisch an und die englischen Sprecher haben einen guten Job gemacht.
Multiplayermodus
Commandos Strike Force bietet einen Deathmatch- und Team-Deathmatch-Modus sowie einer Sabotage-Variante.
Obwohl eine Charakterauswahl und nette Maps zur Verfügung stehen, macht der MP-Modus nur kurze Zeit Spaß.
Wertung
„Mittelmäßiger Shooter mit alter Grafik und Commandos-Lizenz!
“
Fans der Commandosreihe haben sich sicher mehr vom vierten Teil erwartet.
Auf der einen Seite wollte ich schon immer Commandos in der Ego-Perspektive spielen, doch wenn ich das fertige Spiel nun so sehe…wäre mir ein vierter Strategietitel aus der Vogelperspektive und mit neuer Grafikengine lieber gewesen.
Aber wir wollen nicht alles schlecht reden an Commandos Strike Force, denn immerhin haben die Entwickler viel Liebe in den Sound und in einige nette Ideen investiert.
Trotzdem bleibt nur ein grafisch angehauchter und mittelmäßiger Shooter übrig.
Richtig gut
- nette Ideen
- viel Action
- Commandos-Feeling
- Sound
Verbesserungswürdig
- öde Texturen
- K.I.
- Leveldesign
- Hardwareanforderungen
Anforderungen
Getestet für
Minimum-Anforderungen:
CPU: 1,8 GHz
RAM: 512 MB-Ram
OS: Windows XP/2000
GPU: 64 MB-Ram Grafikkarte
Sound: Soundkarte
HDD: 3,46 GB
Multiplayer: ISDN oder besser T1/Cable/DSL
Sonstiges: Maus, Tastatur und DVD-Laufwerk
Gamezoom-Testsystem
-Mainboard: DFI Lanparty UT eXpert (Sockel 939)
-Prozessor: AMD 64 X2 4800+
-Arbeitsspeicher : 3 GB DDR 400 von Corsair (DDR400/CL 2.0)
-Grafikkarte: SLI 2x GeForce 7900 GTX (OC)
-Cooling: Noctua NH-U12 mit 2 Silent-Lüfter (120mm)
-Festplatte: 1x Maxtor IDE (7200rpm) 120 GB, 1x Maxtor S-ATA (7200rpm) 160 GB und Western Digital Raptor (10.000rpm) 35,4 GB
-Netzteil: Enermax Liberty 620 Watt
-Gehäuse: Cooler Master Stacker 830
-Gehäuseventilation: 7x 120mm
-Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer, LG DVD/CD-RW Combi und Floppy Laufwerk (No-Name)
-Soundsystem: Creative Sound Blaster X-Fi Fatal1ty FPS + Teufel Concept G 7.1 THX
-Monitor: Samsung 960BF TFT (4ms)
-Betriebssystem: Windows XP SP 2
-Software/Testgeräte: Asus PC Probe II, Multimeter, Thermometer-Exo
-Sonstiges: Saitek Rumple Pad 2600, Logitech G15 Keyboard und Razer Copperhead
-Zimmertemperatur: ca. 21°C
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.
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