Call of Duty: Vanguard - Test/Review
Nach dem sehr starken „Modern Warfare“-Reboot aus dem Jahr 2019 kehrt Call of Duty zu seinem WWII-Wurzeln zurück. Ob das die richtige Entscheidung war?
Von Christoph Miklos am 04.01.2022 - 12:20 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Sledgehammer Games

Release

05.11 2021

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (30)

Multiplayer & Zombies

Auch im Jahr 2021 lebt und stirbt Call of Duty mit seinem Mehrspieler-Part. Entwicklerteam Sledgehammer riskiert in Vanguard nichts. Als Käufer bekommt man das gewohnt rasante und schnörkellose CoD-Erlebnis (inklusive Crossplay) ohne Experimente wie Operator-Fähigkeiten oder Pick-10-Einschränkungen. Die Kombination aus Daueraction, regelmäßigen Belohnungen und Freischaltungen, sowie einer extrem flüssigen Steuerung funktioniert einwandfrei. Auf der Proseite stehen satte 16 neue Karten, eine stattliche Anzahl zum Start einer CoD-Episode. Die Maps sehen fast durch die Bank attraktiv aus und bieten etwas für jeden Geschmack. Gut ist der sehr dynamische Modus Patrouille: Hier muss man eine Zone halten, die sich ganz langsam durch die Map bewegt - ein Heidenspaß, egal ob man gerade am Verteidigen oder Erstürmen ist. Stark und spielerisch relevant sind die vielen zerstörbaren Türen, Fensterläden und Holzverschläge - so kann man sich an vielen Stellen mit einem Nahkampfangriff eine eigene Schießscharte basteln; gleichzeitig wird das Campen erschwert, weil man hinter vielen Deckungen weniger sicher ist. Weniger schön: die Karten sind einfach viel zu klein. Spawnkills stehen -mal wieder- an der Tagesordnung. Vanguard hat ein paar frische Killstreaks am Start (zum Beispiel Hundestaffel und Minipanzer) und bombardiert einen wie gewohnt mit Aufsätzen, Tarnungen, individuellen Challenges & Co. Die Auswahl des Charakters bringt keine Vorteile im Spiel mit sich, doch wer seinen Spezialist auflevelt, freut sich über individuelle Freischaltungen. Neuerdings wird am Rundenende der MVP eines Matches gewählt. Eine schöne Idee, die in der Praxis aber maximal planlos ist, da man einfach auf einen von drei Vorschlägen klickt (z.B. den, der die beste K/D-Ratio oder die meisten Kopfschüsse hat). Wenig überzeugt waren wir vom neuen Modus Champion Hill. Hier treten acht Zweier- oder Dreierteams in Mini-Maps in wechselnden Konstellationen immer wieder gegeneinander an - am Ende gewinnt das Team, das noch Leben übrig hat. Was in der Theorie spaßig klingt, erweist sich in der Praxis als wenig reizvoll. Schuld haben daran hauptsächlich die hässlichen Bretterbuden-Arenen und die sehr kurzen Runden, bei denen man seine Gegner selten zu Gesicht bekommt.

Zombies: Back to the roots!


Die Entwickler schalten beim diesjährigen CoD-Zombie-Kapitel gleich mehrere Gänge zurück. Neuerdings gibt es kein riesiges Zombie-Szenario voller kniffliger Rätsel, absurder Easter Eggs und einem verzwickten Leveldesign, das vor Überraschungen nur so strotzt. Stattdessen tummeln sich die vier Zombiejäger in einem Stalingrad-Hub, das nur von relativ wenigen Wiedergängern frequentiert wird. Dort gibt es neben diversen okkulten Kaufautomaten rot glühende Dimensionstore - sobald ein Spieler eines davon aktiviert und die Kameraden zustimmen, geht es zu einem kurzweiligen Einsatz. Drei Misssionstypen stehen auf dem Plan: Das Verteidigen eines sehr kleinen Raumes, während von allen Seiten Untote aus den berühmten Fenstern, Türen und Verschlägen drängen. Dann das Begleiten eines schwebenden Schädels: Während man fröhlich Zombies röstet, muss man aufpassen in einem gewissen Radius zum Schädel zu bleiben, da man außerhalb dieses Gebiets sonst Schaden nimmt. Am spaßigsten ist das Erbeuten und Abliefern sogenannter Runensteine an einer magische Säule - vor allem wenn höherwertige MG-Zombies anrücken, werden diese Stages zu einer turbulenten Angelegenheit. Hat man im Team - unterstützt von Wiederbelebungen, Munitionskäufen, Power-ups, Energietränken und Bomben - ein Level gemeistert, geht es zurück nach Stalingrad. Dort gibt es Zeit zum Durchschnaufen und man kann neue Upgrades erwerben. Alternativ gibt es nach dem vierten Kurzeinsatz die Chance auf eine Extraktion. Entscheiden sich die Spieler für diese Option, muss noch eine dicke Welle Zombies gemeuchelt werden, bevor man durch ein Portal entwischt - und damit mehr Erfahrung aus dem aktuellen Run mitnimmt, sich aber natürlich vor weiteren, immer schwieriger werdenden Mini-Missionen drückt. Das neue Call of Duty kann bereits für diverse Plattformen bestellt werden. Auf dem PC wird das Spiel über Battle.net vertrieben. Eine permanente Internetverbindung ist zum Spiel erforderlich, was ärgerlich und bekannt gleichermaßen ist. Alternativ gibt es den Titel auch für PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One und Xbox Series X/S. Er kostet 49,99 Euro. Das Game ist neben dem englischsprachigen Original auch voll vertont auf Deutsch und einigen anderen Sprachen spielbar.

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