Call of Duty: Vanguard - Test/Review
Nach dem sehr starken „Modern Warfare“-Reboot aus dem Jahr 2019 kehrt Call of Duty zu seinem WWII-Wurzeln zurück. Ob das die richtige Entscheidung war?
Von Christoph Miklos am 04.01.2022 - 12:20 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Sledgehammer Games

Release

05.11 2021

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Media (30)

Maue Helden-WWII-Story

Nach dem sehr starken „Modern Warfare“-Reboot aus dem Jahr 2019 kehrt Call of Duty zu seinem WWII-Wurzeln zurück. Ob das die richtige Entscheidung war?

Halbgare Kampagne


Das 2021er CoD spielt -mal- wieder während des Zweiten Weltkriegs. Immerhin: Der Shooter erzählt die Geschichte gleich mehrerer Protagonisten an verschiedenen Schauplätzen. Mal ist man als Scharfschützin Polina im herbstlich idyllischen Stalingrad unterwegs und ein anderes Mal schlüpft man die Polygonhaut des Australier Lucas, welcher an der Wüstenschlacht von El Alamein teilnimmt. Natürlich gibt es auch wieder zahlreiche Schießbuden-Einlagen: In einigen Missionen muss man mit einem MG-42 und 100 Schuss in der Trommel nur haufenweise dumme KI-Gegner nierdermähen. Ja, die gegnerische KI ist -mal wieder- richtig schwach. Abseits dieser drögen Ballerpassagen gibt es auch Schleichmissionen. In einer Mission muss man sich beispielsweise vor den Japanern verstecken und seine Ziele mit Bedacht wählen. Dem Fliegerass Wade steht dafür, wie jedem anderen Protagonisten im Spiel, eine Spezialfähigkeit zur Verfügung. Aufgrund der kurzen Kampagnendauer hätte man sich die aber auch sparen können. Als Highlight ist uns die Luftschlacht um Midway in Erinnerung geblieben, in der Sturzkampfbomber japanische Flugzeugträger attackieren. Die Steuerung ist dabei nicht unbedingt intuitiv. Spaß macht es aber allemal, wenn man aus den Wolken auf einen der japanischen Träger herabstürzt. Lob gibt es auch für die sehr schönen Rendersequenzen, in denen man von einem geheimen Projekt Phönix und einem besonders fiesen Nazikommandanten erfährt. Die Sequenzen nehmen einen guten Teil der leider nur fünf bis sechs Stunden langen Kampagne ein. Sie ist zumindest eine spaßige Abendunterhaltung. Bei den teils skurrilen Gegnern, dem überzeichneten Bösewicht und der für den Zweiten Weltkrieg doch sehr ungewöhnlichen Waffenauswahl mit Trommelmagazinen, Rotpunktvisieren und Spezialmunitionstypen hätte Call of Duty Vanguard auch gerne noch abstruser sein können. Hat da wer Wolfenstein gesagt?

Technik


Auch die Technik ist dieses Jahr ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite begeistern die höheren Texturenauflösungen und Raytracing-Effekte, die für einige schöne Lichtspiegelungen sorgen. Texturen erscheinen knackig scharf und selbst kleinste Schriften lassen sich gut ablesen. Dazu gibt es starke Kontraste und satte Farben. Dagegen befinden sich Gesichter, Animationen und Spielablauf nicht auf Next-Gen-Niveau. Die steife Mimik beim Sprechen und oftmals hakelige Bewegungen wirken aus der Zeit gefallen. Die vielen verschiedenen aus dem Szenario des Zweiten Weltkriegs bekannten Waffen wie Sturmgewehr 44, Kar98k, MP44, Thompson-MP, Sten Gun und Co. klingen wieder wie etwas lautere Nerfguns - viel zu leise und ohne nennenswerten Bassdruck. Zudem sehen sie durch die vielen modernen Visiere, Skins und Aufkleber nicht mehr aus wie Waffen aus der Zeit.

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