Call of Duty: Modern Warfare - Test/Review (+Benchmarks)
Seit nun mehr 12 Jahren ist die Call-of-Duty-Serie fixer Bestandteil des AAA-Videospielmarkts. Doch in den letzten Jahren gab es vermehrt Kritik an dem beliebten Shooter. Kein Wunder also, dass Infinity Ward, das bereits für Call of Duty 4: Modern Warfare verantwortlich war, dieses Jahr eine Neuauflage eines der beliebtesten Call-of-Duty-Spiele in die Hand genommen hat.
Von Christoph Miklos am 17.11.2019 - 12:14 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Infinity Ward

Release

25.10.2019

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

ab 59,90 Euro

Media (14)

Multiplayer

Herzstück sämtlicher CoD-Teile ist und bleibt der Mehrspielerpart. Fans der Serie dürfen sich wieder über die klassischen Spielmodi wie „Team Deathmatch“, "Herrschaft" bis hin zu "Abschuss bestätigt" freuen. Es gibt mit Cyber Attack auch einen neuen taktisch anspruchsvollen Modus, der "Suchen und Zerstören" mit "Erobere die Flagge" kreuzt. Wiedereinstiege gibt es hier in den Runden nicht, Teamkameraden lassen sich jedoch wiederbeleben. Löscht man das gegnerische Team aus, geht der Punkt an einen. Alternativ kann man auch eine Bombe aufsammeln und damit ein gegnerisches Objekt in die Luft sprengen, beziehungsweise das feindliche Team daran hindern. Darüber hinaus lassen sich viele Spielmodi im sogenannten „Realismus“-Modus spielen. In diesem ist das HUD komplett deaktiviert und schon drei bis vier Kugeln können tödlich sein. Für noch mehr Abwechslung sorgt Feuergefecht. In diesem Modus bekommt man kurze Matches mit einem weiteren Spieler im Team geboten. Insgesamt gibt es zwei Varianten: Einmal werden die Waffen pro Runde zufällig zugelost und man muss mit dem arbeiten, was das Spiel einem vorgibt. In der anderen Variante sammelt man Waffen in der Umgebung auf.
Das große Highlight ist „Ground War“, der eine recht offensichtliche Kopie des beliebten Conquest-Modus in Battlefield-Spielen ist. Das Ziel ist simpel: Das eigene Team muss strategische Punkte einnehmen und halten und die Tickets des gegnerischen Teams dadurch aufbrauchen. Ground War kopiert nicht nur das Spielprinzip, sondern bietet auch ein ähnliches Squad-System: Man kann nämlich auf der Position eines Squadmembers spawnen. Auch Fahrzeuge und Fluggeräte gibt es: Quads, Schützenpanzer und Hubschrauber. Auf dem Papier klingt das nach einer Menge Spaß, doch in der Praxis funktioniert das geklaute Battlefield-Konzept überhaupt nicht. Zwar sind Spielkarten ausreichend groß, es gibt allerdings oftmals keine definierte Kampflinie, da die Karten eher wie überdimensionierte Deathmatch-Welten als durchdachte Eroberungskarten gestaltet sind. Auch die Fahrzeuge sind ein Graus: Diese fahren sich eher wie Häuser auf Rädern - kein Vergleich zur ausgefeilten Fahrzeugphysik in Battlefield. Darüber hinaus sind Scharfschützengewehre in diesem Modus viel zu stark da zu treffsicher. Eine zerstörbare Umgebung gibt es auch nicht. Besonders schön ist die Tatsache, dass das Spiel zum Release mit 17 Maps ausgeliefert wird. Insgesamt sind es 21, aber vier Schauplätze werden lediglich in einer Nachtversion wiederverwertet. Sieben davon sind primär für Feuergefecht gedacht.
Eine tolle Sache: Dank Cross-Play- und Cross-Save-Funktion lässt sich Call of Duty: Modern Warfare mit Freunden spielen, die nicht auf der gleichen Konsole oder am PC spielen. Das Matchmaking zwischen den verschiedenen Plattformen hat während unserer Testzeit einwandfrei funktioniert.
Unverändert: Im Verlauf der Multiplayerkarriere schaltet man neue Perks und unzählige Waffenaufsätze frei. Neben den bekannten Kill-Streak-Fähigkeiten kann man nun auch eine Feldausrüstung auswählen. Das kann eine Munitionskiste, eine Aufklärungsdrohne oder eine Kiste mit schweren Waffen sein, die dem gesamten Team helfen. Die Upgrades sind teilweise auch notwendig, da man zum Rundenstart mit nur 90 Schuss Munition einsteigt. Auch fühlen sich die Kill-Streaks nicht mehr ganz so übermächtig an.
Was es nicht mehr gibt, ist das klassische Prestige-System. Hat man die Maximalstufe erreicht, levelt man die sogenannten Offiziersränge. Das saisonale Levelsystem wird mit Ankunft einer jeden neuen Season zurückgesetzt. Damit das Leveln in diesem Jahr etwas leichter fällt, lassen sich Mehrspieler-Herausforderungen erfüllen. Dabei handelt es sich um eine Reihe verschiedener Aufgaben, die unter anderem mit Erfahrungspunkten belohnen, aber auch neue Embleme oder anderen Schnickschnack freischalten. Apropos Waffen: Das Arsenal umfasst alle gängigen Schießprügel, wie zum Beispiel Famas, M4, AK-12, MP-7 und Colt 1911. Sehr erfreulich ist die Tatsache, dass dieses Jahr die Waffen richtig authentisch klingen. Schüsse sind wuchtig und hallen je nach Umgebung nach. Auch atmet die eigene Spielfigur schwer, nachdem sie eine kurze Zeit gerannt ist. Auch am Spieltempo haben die Entwickler gebastelt: Dieses ist nun geringer und fühlt sich so an, als würde man über einen klebrigen Boden laufen. Die insgesamt langsamere Bewegung macht es im Mehrspielermodus noch einmal wichtiger, sich geschickt zu positionieren und gute Deckungen zu suchen. Neu ist die Mount-Mechanik, mit der man auf Knopfdruck seine Waffe an Wänden oder Kanten anlegen kann.

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