Blur - Test
Nach dem sehr unterhaltsamen Split/Second: Velocity rast nun Blur aus dem Hause Activision in unsere Redaktion.
Von Christoph Miklos am 12.06.2010 - 01:23 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Bizarre Creations

Release

28.05 2010

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Media (41)

Mario Kart für Erwachsene

Nach dem sehr unterhaltsamen Split/Second: Velocity rast nun Blur aus dem Hause Activision in unsere Redaktion. Entwickler Bizarre Creations (Project Gotham Racing) verzichtet auf einen umfangreichen Editor und fette Explosionen - stattdessen gibt es temporeiche sowie hübsche Fun-Racer Action à la Mario Kart. Was der Titel taugt, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen!
Das Gameplay
Bei Blur bekommt man gewohnte Kost serviert: Im Karrieremodus tretet ihr nach und nach gegen neun Konkurrenten an. Bei jedem Rivalen gibt es eine bestimmte Zahl von Events, die wiederum in drei Rennarten eingeteilt sind: Bei normalen Rennen müsst ihr möglichst auf den ersten Plätzen landen, bei Zerstörungsevents gilt es möglichst viele andere Autos zu schrotten und bei den Zeitrennen rast ihr gegen die Uhr. Für eine gute Platzierung gibt es sogenannte Lichter. Je mehr ihr davon sammelt, desto eher schalten sich neue Events frei. Aber auch das Sammeln von Fans ist wichtig. Je spektakulärer die Einlagen, desto mehr füllt sich euer Fankonto. Zusätzliche Anhänger gibt es dann, wenn ihr in den Rennen über spezielle Symbole fahrt. Diese aktivieren Aufgaben (z.B.: „Ramme einen Gegner mittels Nitro-Boost“) oder gelbe Tore, die ihr durchfahren müsst. Die Sammelorgie lohnt sich: Fans schalten nämlich neue Autos frei (insgesamt 60), die später im Spiel immer schneller und stärker werden. Alle Vehikel sind lizenziert und können mit einer individuellen Farbe versehen werden.
Schade: Blur bietet lediglich eine Verfolger- und eine Stoßstangenperspektive. Ambitionierten Raser-Fans dürfte das zu wenig sein. Beim Streckendesign gibt es hingegen kaum etwas zu meckern. Bizarre Creations schickt euch auf so stimmungsvolle wie abwechslungsreiche Pisten, von Los Angeles und San Francisco über Tokio und Barcelona bis nach London und Amboy im mittleren Westen der USA.

Taktik ist gefragt

Die Waffen
Ein wichtiges Feature in Blur sind die Power-ups. Diese sehen nicht nur hübsch aus, sondern sind oftmals auch entscheidend für den Verlauf und Ausgang eines Rennens. Insgesamt drei Items lassen sich verstauen und während des Rennens durchschalten. So erwischt man sich relativ schnell dabei, Lieblingsitems zu horten und genau im richtigen Moment einzusetzen. Folgende „Extras“ findet ihr auf der Fahrbahn:
Schock: Beschert der Spitze des Feldes drei Blitzwellen, die jeden ausbremsen, der durch sie hindurchfährt.
Stoß: Eine Lenkrakete, die vergleichbar mit dem roten Schildkrötenpanzer aus „Mario Kart“ ist. Dem Stoß-Geschoss kann man allerdings leichter ausweichen.
Abräumer: Erzeugt eine 360-Grad-Druckwelle, mit der sich lästige Drängler wegschleudern lassen.
Mine: Eine kleine Überraschung, die ihr jederzeit für eure Feinde auf der Piste platzieren könnt. Kann übrigens auch nach vorne abgefeuert werden.
Blitz: Mit diesem Power-Up könnt ihr drei Geschosse abfeuern. Das Ziel müsst ihr allerdings selber anvisieren.
Nitro: Das klassische Boost-Item, das euch einen kurzen Geschwindigkeitsschub ermöglicht. Lässt sich für eine Vollbremsung auch nach hinten zünden.
Schild: Zaubert ein transparentes weißes Schild um das Fahrzeug und schützt es somit vor Power-Up-Treffern und Kollisionsschäden.
Reparatur: Ein besonders nützliches Item, mit dem ihr Fahrzeugschäden beheben könnt.
Beim Verwenden der Power-ups sollte man taktisch vorgehen, denn die gegnerischen Fahrer sind nicht dumm. Im Gegenteil, auch die Konkurrenten fegen euch mit Vergnügen zu besonders ungünstigen Zeitpunkten von der Strecke. Das kann hin und wieder durchaus etwas frustig sein. Anfänger sollten daher lieber zu Beginn den Schwierigkeitsgrad „Leicht“ auswählen. Unfair wird der Titel aber nie, was aber auch an der tollen Fahrphysik liegt. Die ist ähnlich wie bei Project Gotham Racing zwar arcadeorientiert, aber mit deutlichen Realismusansätzen. Klassen wie Supersportwagen oder Geländeautos sind beim Handling deutlich zu unterscheiden.
Die Technik
Die Graphicengine von Blur beherrscht hübsche (Waffen)Effekte, knackige Texturen und detaillierte Rennstrecken. Aber auch die schicken Autos können sich sehen lassen. Trotz dieser optischen Finessen halten sich die Systemanforderungen des Titels in Grenzen. Für ein flüssiges Spielerlebnis bei maximalen Details und einer hohen Auflösung empfehlen wir einen Dual-Core Prozessor, zwei Gigabyte Arbeitsspeicher sowie eine neuere DirectX 9 Grafikkarte (GeForce 8800 GTS/Radeon HD 3870). Auch auf den Next-Gen Konsolen läuft das Rennspiel stets mit flüssigen 55-60 FPS. Die satten Soundeffekte unterstreichen das grafische Feuerwerk. Die Druckwellen, Explosionen und zischenden Turbos klingeln euch auch nach den Rennen noch in den Ohren. Der Soundtrack wurde passend zum Genre gewählt.
Multiplayer
Das Herz von Blur ist der hervorragende Mehrspieler-Teil. Aus technischer Sicht gibt es keinen Anlass zur Kritik. So unterstützt das Programm neben Online-Turnieren auch lokale Netzwerke und bietet sogar einen Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler. Coole Sache: Spieler des Mario-Kart-Klons für große Jungs können via Facebook unter anderem Freunde zum Duell auffordern, Statistiken und Bilder hochladen sowie Gegenstände freischalten.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Mario Kart war gestern!

Blur konnte mich von der ersten Minute an überzeugen. Die rasanten sowie abwechslungsreichen Rennen sind dank der cleveren KI stets fordernd. Für die richtige Würze sorgen die gut ausgewogenen Extras. Auch puncto Technik gibt es nichts zu meckern, denn der Fun-Racer sieht nicht nur verdammt gut aus, sondern verwöhnt auch die Gehörgänge mit passendem Sound. Positiv erwähnenswert ist auch das motivierende „Upgradesystem“, das Langzeitmotivation garantiert. Und nicht zu vergessen: der grandiose Multiplayer!

90%
Grafik
9
Sound
9
Bedienung
8
Spielspaß
9
Atmosphäre
8
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • hübsche Waffen-Effekte
  • detailreiche Strecken
  • schicke Fahrzeuge
  • cooler Neon-Stil
  • läuft sehr flüssig
  • Motorengeräusche
  • passender Soundtrack
  • Soundeffekte
  • viele Strecken, Fahrzeuge und Upgrades
  • rasantes Gameplay
  • einfache Steuerung
  • abwechslungsreiche Modi
  • hartnäckige KI
  • unterhaltsamer Multiplayer
  • sehr guter Netzwerkcode
Verbesserungswürdig
  • manchmal etwas frustrierend
  • kurzer Karrieremodus
  • keine Cockpitansicht
  • Driftmechanik nicht so intuitiv wie bei PGR
  • nur wenig Gestaltungsmöglichkeiten bei den Autos
Anforderungen
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole

• PC (Minimum):
-Betriebssystem: Microsoft Windows XP, Windows Vista, Windows 7
-Prozessor: Intel Pentium D Dual Core 3.4ghz or better
-Arbeitsspeicher: 1 GB (Windows XP), 2 GB (Windows Vista oder 7)
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 6600GT oder besser / ATI Radeon 1600XT oder besser
-DirectX: Microsoft DirectX 9.0c
-Festplatte: 14 GB freier Speicherplatz
-Soundkarte: 100% DirectX 9.0c kompatibel
-Internet: Breitband-Internet für Mehrspieler-Partien

• PC (Empfohlen):
-Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.0 GHz oder besser
-Arbeitsspeicher: 2 GB
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 7800GT oder besser / ATI Radeon 1800XT oder besser
Getestet für
• PC
• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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