Wie mobile Geräte die Gaming-Branche verändert haben
Lange Zeit haben PC-Fans gegenüber anderen Gamern die Nase gerümpft.
Von Christoph Miklos am 19.09.2022 - 16:51 Uhr - Quelle: E-Mail

Fakten

Hersteller

Gamezoom.net

Release

Anfang 2000

Produkt

Gaming-Zubehör

Webseite

Lange Zeit haben PC-Fans gegenüber anderen Gamern die Nase gerümpft. Ein wenig verächtlich blickten sie auf Konsolenanhänger, die sich darüber stritten, ob nun die PlayStation oder die Xbox das bessere Gerät sei. Und Mobile Gaming war für sie gleich gar nicht ernst zu nehmen. Das hat sich langsam geändert. Viele PC-Gamer haben sich mit der Idee vom Spielen auf den Smartphone angefreundet. Schließlich müssen auch sie hin und wieder auf dem Weg in die Arbeit oder beim Arzt im Wartezimmer ein wenig Zeit totschlagen. Aber es steckt auch mehr dahinter. Denn nicht umsonst geht der Trend in den letzten Jahren verstärkt zum Mobile Gaming. Die Qualität der Spiele für Handy und Tablet wird immer besser. Und längst gibt es einige beliebte Titel, die exklusiv als mobile App erscheinen. Das gilt aber nicht für alle Spiele. Ob der PC oder das Smartphone das ideale Medium für ein Spiel ist, hängt vor allem auch vom Genre ab.
Casino-Spiele Es ist kein Zufall, dass die Beliebtheit von Casino-Spielen gleichzeitig mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones gewachsen ist. Denn aufgrund der einfach Bedienung der meisten Casino-Spiele sind sie ideal für Mobile-Gaming geeignet. Da die Spiele oft browserbasiert sind, gibt es selbst bei der Grafik oft keine Unterschiede zwischen der mobilen Variante und dem Spiel am PC. Allerdings haben mobile Geräte in Sachen Komfort einen großen Vorteil. Sie ermöglichen es, sowohl auf dem Sofa als auch unterwegs ein paar Runden zu spielen und sind stets griffbereit. Daher gibt es sogar Casinos, die das Erlebnis auf dem Smartphone in den Vordergrund stellen und ihr Angebot dementsprechend ausrichten. Es gibt auch massig Tipps zur Wahl eines Casinos online. Das bedeutet zwar nicht, dass es unter den PC-Gamern keine Casino-Community gibt. Sie dürfte aber deutlich kleiner ausfallen als bei den Mobile-Gamern. Im direkten Vergleich gewinnt bei den Casino-Spielen daher die Smartphone-Variante, wenn auch mit einem knappen Vorsprung.
First Person Shooter Noch vor wenigen Jahren war kaum vorstellbar, dass sich das Shooter-Format vernünftig auf mobile Geräte übertragen lässt. Heute steht fest: Es geht. Mittlerweile hat kein Call of Duty-Spiel mehr Nutzer als die mobile Variante, die erst 2019 erschienen ist. Den Weg für diese Entwicklung haben Spiele wie Fortnite oder PUBG bereitet, die sowohl für den PC als auch für Android und iOS veröffentlicht wurden. Natürlich fallen durchaus Unterschiede zwischen den verschiedenen Versionen auf. So ist die Grafik auf dem PC deutlich detaillierter. Und auch beim Gameplay gibt es kleine Abweichungen. So ist beispielsweise die Fahrzeugsteuerung für die mobile Version deutlich vereinfacht worden. Auch das Verhalten der Waffen wurde angepasst. Der Rückstoß beim Schießen fällt deutlich geringer aus und es gibt ein Auto-Aim-Feature. Damit ist schon klar: Für Puristen kommt PUBG Mobile nicht in Frage. Echte Hardcore-Gamer werden diesen und andere Shooter lieber auf dem PC spielen, wo sie ihre Fähigkeiten besser unter Beweis stellen können. Mobile Shooter sind zwischendurch vielleicht in Ordnung, aber bei weitem kein vollwertiger Ersatz.
Kartenspiele Auch digitale Sammelkartenspiele gibt es sowohl für den PC als auch für mobile Betriebssysteme. Da der Spielablauf deutlich gemächlicher ist als bei actionorientierten Spielen, müssen Mobile-Gamer auf wenig verzichten. Beim beliebtesten Spiel des Genres, Hearthstone, sind die verschiedenen Versionen im Multiplayer-Modus sogar untereinander kompatibel. Lediglich bei der Menüführung ist die Desktop-Variante überlegen. Denn komplexe Aufgaben wie die Erstellung eines neuen Kartendecks lassen sich dort deutlich komfortabler erledigen. Viele Mobile-Gamer erledigen diesen Teil des Spiels daher lieber auf dem Laptop, spielen dann aber auf dem Handy. Bei Sammelkartenspielen steht es also unentschieden zwischen PC und Smartphone.
RPGs Das RPG ist ein Genre, das auf dem Smartphone bislang stiefmütterlich behandelt wurde. Das ist wenig überraschend, denn dieses Format ist denkbar schlecht für den kleinen Bildschirm geeignet. Riesige Spielwelten, ausgefeiltes Gameplay und eine komplizierte Steuerung sind auf mobilen Geräten einfach schwierig umzusetzen. Das zeigt sich beispielsweise beim Elder Scrolls-Ableger Blades, der kürzlich für iOS und Android veröffentlicht wurde. Wer jetzt auf ein Spiel in der Liga des Vorgängers Skyrim hofft, wird schon nach wenigen Minuten im Spiel auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Grafik ist für ein Smartphone-Spiel zwar in Ordnung, bleibt aber weit hinter der atemberaubenden Spielwelt von Skyrim zurück. Während die Handlung durchaus spannend ist, fehlt es beim Gameplay an Abwechslung. Sowohl die Schauplätze als auch die Kämpfe wirken schnell monoton. Richtig ärgerlich ist allerdings, dass nach einiger Zeit der Spielfortschritt quälend langsam wird. Jetzt gibt es zwei Optionen: Endlos zu grinden oder in den Geldbeutel zu greifen und zahlen um weiterzukommen. Das lässt den letzten Rest Spaß am Spiel schnell erlöschen. Bei RPGs ist der PC daher ganz klar im Vorteil.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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