Team Sonic Racing - Test/Review
Nach wie vor gilt Mario Kart aus dem Hause Nintendo als DAS Fun-Rennspiel überhaupt. In den letzten Jahren hat die beliebte Spieleserie verstärkt Konkurrenz vom Erzrivalen SEGA bekommen.
Von Christoph Miklos am 26.06.2019 - 02:23 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

SEGA

Entwickler

Sumo Digital

Release

21.05 2019

Genre

Rennspiel

Typ

Vollversion

Pegi

3

Webseite

Preis

49,99 Euro

Media (11)

Das bessere Mario Kart?

Nach wie vor gilt Mario Kart aus dem Hause Nintendo als DAS Fun-Rennspiel überhaupt. In den letzten Jahren hat die beliebte Spieleserie verstärkt Konkurrenz vom Erzrivalen SEGA bekommen. 2010 und 2012 gab es mit Sonic & Sega All-Stars Racing und Sonic & All-Stars Racing Transformed solide Alternativen zum rasenden Klempner. Mit Team Sonic Racing wagen Sega und Entwickler Team Sumo nun einen neuen Anlauf. Dieses Mal auf PS4, Xbox One und Nintendo Switch - und mit einem entscheidenden Twist.
Team-Power
Gleich vorweg: Das Spiel bietet keine Revolution im Genre, sondern ist im Kern ein klassischer Fun-Racer. Also einer, in dem man über bunte Strecken flitzt und Gegner mit Extrawaffen wie Lenkgeschossen und Blockaden ärgert. Aber auch einer, der den aktuellen Koop-Trend aufgreift und im Gegensatz zu anderen Spaßrasern den Teamgedanken in den Mittelpunkt rückt - und das Wort deswegen auch im Titel trägt. Und so funktioniert das „Team“: Grundsätzlich ist jeder der 12 im Spiel verfügbaren Fahrer Teil eines festen Dreier-Teams. Sonic beispielsweise fährt im Verbund mit Knuckles und Tails, Shadow dagegen mit Rouge und Omega. Ziel ist es, gemeinsam die meisten Punkte zu erzielen: Je besser die Platzierung, desto mehr sackt man ein. Idealerweise versucht man also gemeinsam in den vorderen Plätzen mitzumischen. Ein cooler Kniff hilft dabei: Derjenige aus dem Team, der an vorderster Stelle steht, hinterlässt eine gelbe Reifenspur auf der Strecke, die Mitfahrer im hinteren Feld beschleunigt, sofern sie der Spur möglichst genau folgen. Zusätzlich darf das Team eingesammelte Waffen nach Belieben untereinander austauschen.
Je mehr gemeinsame Aktionen man ausführt, desto mehr Kraft wird für einen sogenannten Mega-Turbo angehäuft, der alle drei Teammitglieder für ein paar Sekunden auf Spitzengeschwindigkeit beschleunigt. Teamarbeit lohnt sich somit kurz- wie auch langfristig, und sei es nur, dass man den Hintermann per Windschatten direkt vor die eigene Position schleudert. Auf den insgesamt 21 abwechslungsreichen Rennstrecken scheint kein Manöver vergebens, kein misslungener Stunt trübt die Laune. So schön das im ersten Moment klingt, so erschreckend konsequent ist das Ergebnis für beide Seiten der Medaille, denn wenn Verlierer nicht mehr wirklich verlieren, wirkt auch jeder noch so geschickt herausgefahrene Sieg nur noch wie ein Durchschnittsergebnis. Als Erster über die Ziellinie zu fahren, bedeutet noch lange nicht, den Sieg davonzutragen. Man muss dieses Konzept also mögen.
Weniger ist mehr?
Der neue Teamaspekt in Team Sonic Racing wird viele (Team)Spieler zum Weiterspielen motivieren. Alteingesessene Fans vom Vorgänger werden aber einige Gameplay-Feature vermissen. After Burner, Golden Axe und House of the Dead sind Geschichte, gespielt wird nur noch mit dem „harten“ Kern der Sonic-Helden und zugehörigen Schurken. Das lässt nicht nur das Fahrerfeld auf 12 Darsteller zusammenschrumpfen, denn auch die Thematiken der Strecken erleiden einen unnötigen Schnitt. Überdies fehlt von den Transformationstalenten der Fahrzeuge jede Spur. Es bleibt beim Rasen auf vier Rädern. Warum eigentlich? Das Teamsystem hätte genauso gut mit Flugzeugen und Booten funktioniert.
Darüber hinaus sollte man im Hinterkopf behalten, dass der neuste Fun-Racer von SEGA im Singleplayer nur bedingt Spaß macht, was vor allem an der mauen KI liegt. Daher sollte man, nach ein paar Testrunden, zum einwandfreien Mehrspieler-Modus übergehen. Für mehr Abwechslung sorgen diverse Oberweltkarten, freispielbare Schlüssel, die blockierte Pfade freigeben und natürlich diverse Upgrades aus nicht kostenpflichtigen Lootboxen. Upgrades verändern sowohl Optik als auch Streckeneigenschaften, gehen aber maximal als Feintunig durch, da jede Veränderung an Geschwindigkeit, Beschleunigung oder Haftung auf Kosten eines anderen Werts geht. Es ist also nicht möglich, das ultimative Fahrzeug zu bauen, das sowohl schnell ist als auch sicher durch Kurven flitzt. Dennoch ergeben gewisse Veränderungen Sinn, weil sie die sonst so klaren Grenzen zwischen den drei Fahrzeugkategorien aufbrechen.
Gas geben
Das Fahrgefühl in Team Sonic Racing konnte uns weitgehendst überzeugen. Generell hat man die verschiedenen Karts gut unter der Kontrolle, die Drifts lassen sich sehr befriedigend über die Pisten zirkeln und auch die unterschiedlichen Fahrerklassen (Allrounder, Technik und Masse) machen sich spielerisch bemerkbar. Doch im Vergleich zu Platzhirsch Mario Kart 8 Deluxe steuert sich Team Sonic Racing nicht ganz so „rund“.
Technisch gibt es nichts zu bemängeln: Der farbenfrohe Racer lief auf unserer Nintendo Switch stets mit einer flüssigen Bildwiederholrate.

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