Tales of Zestiria - Test/Review
Tales of Zestiria ist endlich auch für uns spielbar und zeigt auch uns ungebildeten Europäern, dass JRPGs eindeutig Spaß machen können.
Von Dominik Figl am 08.11.2015 - 03:25 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

PlayStation 3

PC

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

Bandai Namco

Release

16.10 2015

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

ab 56,37 Euro

Media (14)

Wieder ein tolles JRPG

Tales of Zestiria ist endlich auch für uns spielbar und zeigt auch uns ungebildeten Europäern, dass JRPGs eindeutig Spaß machen können. Vierzehn Vorgänger hatte Tales of Zestiria, und sogar ein Anime-Film hilft uns, leichter in die Welt von Zestiria einzutauchen. Grund genug also, um einen etwas genaueren Blick darauf zu werfen, oder?
Dream on
Tales of Zesteria ist die Geschichte zweier Reiche. Nun ja, fast. Denn neben zwei mittelalterlichen Reichen gibt es noch etwas, das sich Seraphim nennt, so etwas wie die Gottheiten dieser Welt und die Hirten, das sind die Menschen, die mit den Seraphim sprechen und sich ihre Macht zu nutzen machen können. Nebenher gibt es dann noch den Herrscher des Unheils, der gelegentlich auftaucht und versucht die Welt ins Chaos zu stürzen. Ansonsten ist die Welt jedoch recht normal, zwei Reiche und ein Haufen Krieg. Wir schlüpfen hierbei in die Rolle von Sorey, einem Jungen, der die Seraphim sieht, und ziehen, dank Alisha, der Prinzessin eines der beiden Reiche los, um die Welt zu sehen und zu retten. Klar, dass auf unserer Reise einiges schiefgeht, wir zum Spielball der Mächte werden, auf der einen Seite als Kriegswerkzeug benutzt werden und auf der Anderen versuchen den Papst zu retten, während wir nebenher den großen Oberbösewicht vernichten wollen – jenen, der uns zwischendurch mal anständig vermöbelt hat.
Figürchen und Welt
Dabei sei gesagt, dass gerade Sorey dem Klischee des klassischen Anime/Japan-Protagonisten recht gekonnt entwischt. Kein strunz dummer Tidus, kein nerviger Zidane, kein lächerlich dämlicher Naruto/Luffy, nein, Sorey ist auf seine Art recht smart und liebt die Archäologie. Gut, davon abgesehen ist er dann doch der übliche, etwas flache Protagonist, aber zumindest der erste Schritt ist geschafft. Die restlichen Figuren sind allesamt auf ihre Art einzigartig, Mikleo als klassischer Buddy, Rose als Anführerin der Assassinen-Gang und Edna? Der Erd-Seraph ist auf so wunderbar trockene Art zynisch und auf ihre Art witzig, dass man sich das Grinsen oft nicht verkneifen kann, denn gerade wenn der Rest in typisches Schubladendenken verfällt, ist sie da, um sich über sie lustig zu machen. Mit anderen Worten: die Tales-Charaktere sind immer auf ihre Art interessant und heiter und bringen uns jedes Mal aufs Neue zum Grinsen. Außerdem können die Figürchen ja einen Deal mit Lailah schließen, um zu Hirten-Praktikanten zu werden - wie toll klingt der Einfall denn? Die Welt selbst ist hierbei schön gestaltet, sie ist glaubwürdig und greifbar, während wir nun, anders als in den Vorgängerspielen, endlich eine offene Welt haben, in der wir herumtollen können. Auch wenn zwischen den einzelnen Map-Abschnitten dann eben doch immer wieder die klassischen Ladebildschirme auf uns lauern. Was soll‘s?
Grafik und Sound
Gottverdammt. Grafisch reiht Zesteria sich in die Riege der Tales-Spiele ein. Unterdurchschnittlich? Nein, so sollte man es wohl nicht nennen, doch wenn ein Spiel sowohl für PC, PS4 und PS3 erscheint, weiß man wohl, worauf man sich einlässt. Gleichzeitig präsentiert man uns wunderschöne Zwischensequenzen in herrlichster Animemanier, die das Herz schneller schlagen lassen. Gute Videos also, mäßige Standardgrafik. Die schöne Welt wird dadurch dennoch nicht weniger hübsch, umfang- und abwechslungsreich. Vor allem die Musik hat es uns hierbei jedoch stark angetan. Es ist einfach herrlich, dass der Sound von Zestiria nie überdreht, nie überspitzt wirkt, und dennoch auf seine Art traumhaft schön ist und die Stimmung der Situation zumeist recht gekonnt unterstreicht. Wir mögen es. Oh! Die Steam-Version liefert ja übrigens die japanische Sprachausgabe mit. Ja, ICH nehme das immer als Pluspunkt!

Alt, neu, sowieso und überhaupt?
Was ist alt, was ist neu, bei fünfzehn Hauptspielen und zig Nebentiteln der Tales-Reihe ist nie so ganz klar, was nun eigentlich frisch dazu kam und was schon mal benutzt wurde. Im Endeffekt ist es egal, wir greifen uns einfach die grundsätzlichen Features und sprechen sie kurz an. Mehr zu entdecken gibt es in einem Titel mit 50+ Spielstunden immer, keine Sorge. Die offene Welt, zum Beispiel, die wir oben ja bereits erwähnt hatten, ist recht neu. Auch das Crafting-System ist eine kurze Erwähnung wert, denn unsere Charaktere können wir problemlos einkleiden und zurechtmachen, kleben ihnen Koteletten auf, oder geben ihnen eine Brille. Außerdem können wir Gegenstände der gleichen Art zusammenfügen und einen höheren Gegenstand daraus craften. Das Kampfsystem selbst ist halb-aktiv. Auf der offenen Welt finden wir Gegner, kämpfen jedoch in einer mehr oder weniger eigenen Phase gegen sie, wechseln dabei, im Kampf, unsere Figuren durch, können den Feind analysieren und sehen, wogegen er schwach ist, und tauschen den entsprechenden Seraphim ein. Zwei Menschen, zwei Seraphim ist die Devise und im Kampf können wir die sogar miteinander fusionieren lassen, um einen kleinen Supersoldaten mit neuen Elementen aufs Feld zu zaubern.

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