Syndicate - Test/Review
Publisher Electronic Arts lässt den Taktik-Klassiker Syndicate von Entwicklerteam Bullfrog zum Shooter mutieren.
Von Christoph Miklos am 09.03.2012 - 01:36 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Electronic Arts

Entwickler

Starbreeze Studios

Release

24.02 2011

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

59,99 Euro

Media (4)

Aus Taktik wird Shooter

Publisher Electronic Arts lässt den Taktik-Klassiker Syndicate von Entwicklerteam Bullfrog zum Shooter mutieren. Ob das Experiment gelungen ist, könnt ihr in unserem ausführlichen Testbericht nachlesen.
Konzerne gegen Konzerne
Die Welt des Jahres 2069 ist ein finsterer Ort. Riesige Megakonzerne streiten sich um Computerchips und die letzten Ressourcen. Nur der klügste und ruchloseste Agent hat in diesem Umfeld eine Chance zu überleben – und da kommt ihr ins Spiel. Als neuestes Spielzeug einer dieser Megakonzerne stellt ihr den Zenit der chipseitigen Entwicklungskunst dar. Ausgestattet mit dem Dart-6, einer experimentellen Mini-Computer-Platine in eurem Gehirn, sollt ihr für die Konzernväter auf Beutezug gehen. Euer Ziel: Die Vorsitzenden und Agenten anderer Megakonzerne. Mehr Platz für eine Vorgeschichte ist nicht, es geht gleich ans Eingemachte.
In Syndicate schlüpft ihr in die Rolle von Kilo, einem wortkargen Agenten des Megakonzerns Eurocorp. Im Gegensatz zu seinem Ahnen aus dem Jahr 1993 ist das technisch aufgemotzte Syndicate ein waschechter Shooter ohne Kompromisse. In der knapp sieben Stunden kurzen Singleplayer-Kampagne ballern wir uns mit Pumpgun, Raketenwerfer oder zielsuchendem Maschinengewehr durch recht clever agierende Feindtruppen. Im Kampf gegen die zahlreichen Söldner steht euch ein technisch extrem fortschrittlicher Computerchip namens „DART“ zur Verfügung. Der Chip schaltet ein Mehrzweck-Display auf, wodurch überall in der Umgebung Hinweise aufblitzen. Landet das Fadenkreuz auf einem Objekt oder Gegner mit integriertem DART-Chip, erkennt der Spieler sofort, dass er darauf seine besonderen Fähigkeiten anwenden kann.
DART6-Kräfte
Insgesamt drei DART6-Kräfte gibt es, die man bequem durchschaltet. „Suizid“ bringt den Chip des Gegners dazu, zu zerbersten, was den Kopf des Subjekts wie eine Wassermelone zerplatzen lässt und nicht selten umstehende Soldaten mit ins digitale Nirwana reißt. Weniger ruppig geht es beim „Fehlfeuer“ zu: Die Kugel im Lauf der Waffe explodiert und schickt den Syndikatshandlanger kurzzeitig zu Boden. Wie eine elegante Vorlage für viele Vorbehalte gegenüber Computer- und Videospielen wirkt hingegen die unscheinbar mit „Überzeugung“ betitelte dritte Chipkraft: Der gehackte Gegner stellt sich auf Kilos Seite und ballert so lange auf seine Kameraden, bis er entweder selbst von ihnen durchsiebt wird oder keinen mehr steht - in diesem Fall richtet er die Waffe gegen sich selbst. Der digitale Amoklauf. Ebenfalls sehr praktisch: Auf Knopfdruck können wir das Geschehen um uns herum verlangsamen. In dieser Ansicht wird der Bildschirm schwarzweiß, bereits entdeckte Gegner erscheinen orange und sind auch hinter Deckungen sichtbar.
Nahkampf und Bossfights
Zum Leidwesen der Spannung entpuppen sich die Nahkampfattacken als stärkste „Waffe“ im Spiel. Selbst stark gepanzerte Soldaten lassen sich so ohne großen Aufwand in die Knie zwingen. Zumindest die Bosskämpfe fallen etwas anspruchsvoller aus. So nutzen die Supersöldner Teleportfähigkeiten oder verfügen über Hulk-Stärke - das sind keine leichten Aufgaben. Zahlreiche Magazine später winkt dafür eine fette Belohnung. In einer Zwischensequenz zieht ihr dem besiegten Bösewicht seinen Computerchip durchs Ohr aus dem Hirn. Mit dem Chip verbessert ihr eure Fähigkeiten. Durchschlagskräftigere Waffen? Besserer Körperschild? Lebensenergie-Gewinn bei Nahkampf-Attacken? Eure Entscheidung!
Koop
Einen großen Teil von Syndicate nimmt der Koop-Modus ein, in dem sich Vierer-Teams über neuinterpretierte Karten des Originalspiels kämpfen. Auch hier stattet ihr eurem Agenten nach erfolgreichem Einsatz mit zusätzlichen Fähigkeiten aus. Zu viert funktioniert das am besten, wenn ihr euch abstimmt. Dann übernehmen zwei Spieler die großkalibrigen Argumente, der Rest heilt aus der zweiten Reihe. So gewappnet, übersteht ihr die größten Gegneransammlungen, auch wenn dann die Hektik regiert. Letztlich fehlt dem kooperativen Geballere aber die Abwechslung. Bereits nach zwei Partien hat man alles gesehen.
Technik
Trotz ein paar hübscher Effekte bleibt das Grafikgerüst von Syndicate nur besseres Mittelmaß. Matschige Texturen und lieblose Gesichter müssen in einem 2012er-Shooter nicht (mehr) sein. Zumindest beim Sound haben sich die Entwickler kaum Patzer erlaubt. Die deutsche Sprachausgabe ist solide, der Soundtrack kann sich auch hören lassen. Positiv erwähnenswert: Auch bei einer hohen Anzahl an Charakteren bleibt die Bildwiederholrate bei flüssigen 60 FPS.

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