Skyhill: Black Mist - Test/Review
Was haben gruselige, wankende Gestalten, dunkler Nebel und ein ziemlich unerschrockener Typ gemeinsam? Sie alle sind die Grundessenz von SKYHILL: Black Mist aus dem Hause Mandragora.
Von Lars Hack am 01.07.2020 - 14:25 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Daedalic Entertainment

Entwickler

Mandragora

Release

11.06 2020

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

17,99 Euro

Media (10)

Nebelig

Was haben gruselige, wankende Gestalten, dunkler Nebel und ein ziemlich unerschrockener Typ gemeinsam? Sie alle sind die Grundessenz von SKYHILL: Black Mist aus dem Hause Mandragora. Nicht mehr als etagen-leveliger Random-Dungeon-Crawler wie der Vorgänger, präsentiert man uns dieses Mal mehr zum Erkunden. Wir haben einen Blick drauf geworfen, wie sich das Indie-Spiel schlägt.
Hands off my daughter
Es hätte alles so gut gelaufen können. Gemeinsam mit unserer Tochter sind wir vor kurzem in Skyhill eingezogen – einem gigantischen Gebäudekomplex, der einfach alles bietet. Wohnungen, Einkaufspassagen, Schulen, Büroebenen, eigene Kliniken, Museen, ihr könnt es euch vorstellen, Skyhill hat es. Eigentlich also ein rundum versorgtes Leben, in dem nichts schief gehen kann. Bis uns eines Abends unserer Tochter anruft. Sie ist ein paar Wohnungen weiter auf einer Geburtstagsparty, bis Fremde eindrangen und begannen, um sich zu schießen. Okay, Wechsel in den Tochter-Rettungs-Modus. Statt waffenschwingenden Verbrechern begegnen uns allerdings tentakelbewehrte Sensensmonster mit Augenbinde. Speaking of 'gebrochene Erwartungen', nicht wahr? Wir lassen uns allerdings nicht aufhalten und beginnen den Weg durch den Megakomplex voller Monstren. Dabei werden einige Fragen aufgeworfen. Warum ist unsere Tochter so wichtig? Wer ruft uns ständig auf unserem Handy an? Und warum können wir uns scheinbar nicht an unser Leben vor Skyhill erinnern? Gotta shiv 'em all... Oder besser nicht
In Gängen und Wohnungen voller Monster überlebt man nur, wenn man sich schnell genug anpasst. Für uns bedeutet das zu erkennen, dass wir nicht jedes Monster töten müssen. Dafür reichen unsere Ressourcen auch gar nicht! Denn allzu viele Waffen – wie Messer, Pistolen, Schrotflinten, um nur einige zu nennen – finden wir nicht, von der Munition ganz zu schweigen. Dafür aber Crafting-Materialien, um uns unsere eigenen Impro-Messer zu basteln. Dennoch, versuchen wir jeden Gegner zu erlegen, gehen uns die Rohstoffe aus. Skyhill verlangt von uns eher die leise Herangehensweise. Wenn wir rennen, bemerken uns die meisten Gegner recht schnell, obwohl viele der Monster blind sind. Schleichen wir aber, können wir uns einfach durch sie hindurch schlängeln. Auch unsere Umgebung spielt dabei eine Rolle, denn ein lauter Maschinenraum verdeckt auch unsere nicht-schleichenden Schritte während die marmorgeflieste Eingangshalle unsere Geräusche vielfach verstärkt. So müssen wir für jeden Gegner passend agieren. Blinde Gegner umschleichen wir, Sehenden gehen wir aus dem Weg (und dem Sichtkegel) und arbeiten uns so Stück für Stück durch die Gänge. Wird es dann doch mal härter, können wir auf unser kleines Bastel-Sammelsurium verlassen. Wir sorgen für Verbände, die bei Blutungen helfen, sammeln Flaschen, deren Klirren nach dem Werfen für die nötige Ablenkung sorgt, und bauen eben auch neue Waffen. Reichlich viele Baupläne verstecken sich in diesem Megakomplex, daher ist es angenehm, dass unsere Craftingutensilien in vier einfache Ressourcen aufgeteilt sind, die wir handlich mit uns umherführen.
Zurück auf den Boden tentakelt
Während das ursprüngliche Skyhill uns ein Hotel voller Kreaturen hat durchkämpfen lassen, setzt Black Mist also eher auf eine offenere Spielwelt. Das klingt auf dem Papier nach einer guten Idee, schwächelt aber bei der Umsetzung an einigen Stellen. Zugegeben, optisch hat der kantige Look einiges an Charme und auch die Soundkulisse kann sich hören lassen (nur der Hauptcharakter hätte etwas mehr Regung in der Stimme gebraucht). Leider muss man sich aber mit einer englischen oder polnischen Soundausgabe zufrieden geben, die deutschen Untertitel hätten dafür aber noch etwas muttersprachliche Finesse benötigt. Auch begegnen uns hier und da noch einige Bugs, wie das Steckenbleiben in Wänden. Gameplay-mäßig? Skyhill bietet uns einige Schleichpassagen und kommt mit guten Ideen der Entwickler daher – wie den verschiedenen Zuständen, die sich auf unser Spiel auswirken – setzt aber vieles davon zu kurz gedacht um. Ausgleich hätte dabei umfassendere Wegweisung gebracht, leider ist es aber ab und an eher die Vermutung, die uns steuert. Trotzdem gibt es ein paar gute Stellen! Wie gesagt, die Grafik hat ihren Charme, klar. Auch, dass die Entwickler fleißig an den Bugs arbeiten, bringt ihnen bei uns Pluspunkte ein, genau wie das simple, übersichtliche Crafting. Der wirkliche Kick fehlt aber, bis die Bugs behoben sind.

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