Sea of Thieves - Test/Review (+Video)
In den letzten zwei Jahren hat Microsoft/Xbox auf jeder größeren Gaming-Veranstaltung ein Spiel in den Mittelpunkt gerückt: das Online-Rollenspiel Sea of Thieves von Entwickler Rare.
Von Christoph Miklos am 28.03.2018 - 19:01 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox One X

Xbox One

PC

Publisher

Microsoft

Entwickler

Rare

Release

20.03 2018

Genre

Online-Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12

Webseite

Media (18)

Maues Piraten-Abenteuer

In den letzten zwei Jahren hat Microsoft/Xbox auf jeder größeren Gaming-Veranstaltung ein Spiel in den Mittelpunkt gerückt: das Online-Rollenspiel Sea of Thieves von Entwickler Rare. Nach einer langjährigen Entwicklungszeit ist der Titel nun endlich für Windows 10 PCs und Xbox One (X) erschienen. Wird das Game dem großen Hype gerecht?
Ab ins kalte Salzwasser
Die erste, kleine Enttäuschung gibt es bereits nach dem Login: Statt umfangreichen Charakter-Editor gibt es lediglich vorgefertigte Piraten. Danach kann man sich entscheiden, ob man mit einer großen Crew (drei Spieler) oder im Koop bzw. alleine die Meere unsicher machen möchte. Je nach Crewgröße gibt es dann ein eine große Galeone oder eine kleine Schaluppe. Danach wird man direkt ins Spiel geworfen bzw. in eine Taverne auf einem der zahlreichen Außenposten. Eine Geschichte gibt es in Sea of Thieves ebenso wenig wie einführende Tutorials. Das ist natürlich Teil des Konzepts, funktioniert für alle Nichtkenner der zahlreichen Betas des Spiels aber nur semigut, weil insbesondere das Handling des Schiffs etwas Eingewöhnung erfordert. Zumindest optionale Hilfestellungen wären hier sinnvoll gewesen. Die Spielwelt
Mit ein paar Gegenständen wie einer Schaufel, einem Kompass und einem Säbel ausgestattet, entlässt einen Sea of Thieves in seine gigantische Spielwelt mit über 60 Inseln, von denen viele allerdings auch nur wenig mehr als ein paar helle Sandbänke im Wasser sind. Mittels Schiff und Crew (oder auch alleine) geht es dann von Eiland zu Eiland. Die „Steuerung“ des Schiffes ist zwar simpel fühlt sich aber recht realistisch an. Schade nur, dass während der häufigen und teils mehrere Minuten langen Fahrten so wenig passiert. Lediglich ein Kraken-Event gibt es. Das wohl größte Highlight im neusten Microsoft-Spiel ist die atmosphärische Optik. Auch nach etlichen (Spiel)Stunden ist man noch immer fasziniert von den toll animierten Wellen und dem dynamischen Tag-/Nachtwechsel. Je nach Sonnenstand und Wetter wirkt auch die Farbe des Wassers anders, mal grünlich-bedrohlich, dann wieder einladend blau. Der Cel-Shading-Look kann zu -fast- jedem Zeitpunkt überzeugen. Lediglich die seltenen Ruckler müssten nicht sein.
Öde Missionen
Die tolle Atmosphäre und Optik können aber leider nicht über das schwache Gameplay-Grundgerüst hinwegtäuschen. Zum Testzeitpunkt gibt es nämlich lediglich drei Arten von Missionstypen: Die Goldsammler versorgen einen mit Schatzkarten, die zu verbuddelten Truhen führen, der Seelenorden lässt einen Skelettpiraten jagen, und für den Handelsbund bringt man Waren von A nach B. Die Orte der Aufträge sind immer klar definiert, entweder durch die Form der Insel oder den Namen auf der Karte. Später variieren die Aufgaben minimal (bei den Goldsammlern gibt es beispielsweise kleinere Rätsel), doch man muss sich darauf einstellen, dass man immer wieder dasselbe macht und nach knapp fünf Stunden alles gesehen hat. Gesammelte Beute bringt man dann zu einem Außenposten zurück, wo man von dem jeweiligen Auftraggeber Gold bekommt. Mit dieser Ingame-Währung kann man kosmetische Items wie zum Beispiel neue Bärte oder Outfits erwerben. Ausreichend Gold vorausgesetzt, kann man sogar sein Schiff dezent verschönern. Die Kosten dafür sind aber teils so absurd hoch, dass das Sparen für den neuen Buganstrich schnell in nervigem Grinding resultiert. Mikrotransaktionen sind bereits angekündigt, gut möglich also, dass man mit Echtgeldeinsatz dann diese Grinding-Zeit umgehen kann.
Unser Testvideo zu Sea of Thieves


PvP und Spieler
Kämpfen bzw. das Kampfsystem in Sea of Thieves ist sehr „überschaubar“ ausgefallen: Für gegnerische Skeletten-Piraten reicht bereits ein Schuss aus der Pistole, Flinte oder dem Gewehr - im Nahkampf benötigt man lediglich drei Schläge mit dem Schwert. Die Seeschlachten hingegen sind zwar ebenfalls schwerfällig, genau das macht aber auch einen erheblichen Teil des Spaßes aus, wenn zwei Crews verzweifelt versuchen, ihren Kahn möglichst günstig zum Gegnerschiff auszurichten und hoher Seegang das Einschätzen der Kanonenkugelflugbahnen zum reinen Glücksspiel werden lässt. Schade bloß, dass wir während unserer mehrtägigen Testzeit selten auf andere Schiffe/Crews getroffen sind. Neben dem Team-Aspekt sind die Interaktionen mit anderen Spielern das Salz in der Piratensuppe und dank ihrer Unvorhersehbarkeit auch die einzigen Situationen, in denen so etwas wie Spannung in Sea of Thieves aufkommt. Sea of Thieves ist seit dem 20. März 2018 für Xbox One und Windows 10 erhältlich. Das Spiel kostet 45,60 Euro und hat eine USK-Freigabe ab 12 Jahren erhalten.

1 Kommentar

ZockRoyal vor 2222 Tagen

Für meinen Geschmack noch zu hoch bewertet, sry.

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