Resident Evil 8: Village - Test/Review (+Video)
Nach zwei sehr guten Remakes (Resident Evil 2 und 3) schickt Publisher und Entwickler Capcom einen „echten“ neuen Teil ins Rennen.
Von Christoph Miklos am 18.05.2021 - 04:26 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Capcom

Release

07.05 2021

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Media (20)

Resi & Vampire

Nach zwei sehr guten Remakes (Resident Evil 2 und 3) schickt Publisher und Entwickler Capcom einen „echten“ neuen Teil ins Rennen. In „Village“ gibt es statt Zombies eine übergroße Vampirlady, Werwolf-ähnliche Monster, einen mächtigen Händler und ein vertrautes Gameplay. Doch, ob das alles überzeugen kann?
Dorf und Schloss
Village schließt an die Geschehnisse aus Resident Evil 7 Biohazard (2017) an: Wir schlüpfen erneut in die Rolle von Ethan Winters, der mit Mühe und Not seine Frau Mia aus einem Horrorhaus in den Sümpfen von Louisiana retten konnte. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen und die beiden haben süßen Nachwuchs in Form von Baby Rose bekommen. Doch mit der Idylle ist es schnell vorbei, als es plötzlich zum Schusswechsel im Haus der Familie Winters kommt. Ein paar Zwischensequenzen-Minuten später befindet sich Ethan mitten in winterlicher Nacht am Rande eines verdreckten Dorfes - und muss den Kampf gegen mächtige Monster aufnehmen. Mehr von der Handlung wollen wir an dieser Stelle nicht verraten. Wie im Vorgänger steuert man den Protogonisten in der Ich-Perspektive durchs Abenteuer, das diesmal (je nach Schwierigkeitsgrad) rund 10 bis 15 Stunden dauert. Wer den Vorgänger nicht kennt, kann sich die wichtigsten Infos in einem kurzen Video vor dem Start der neuen Kampagne erklären lassen. Wirklich verwirrend ist die Handlung aber nicht: Man soll Rose retten, Monster abknallen und natürlich überleben. Die ersten 1 ½ Stunden wird man im namensgebenden Dorf unterwegs sein, was schnell für Resident Evil 4 Vibes sorgt. Später geht es dann in ein düsteres Schloss, das wiederum gewisse Ähnlichkeiten zum Herrenhaus aus Resi 1 hat. Dort erwarten Ethan die aus Bildern und Videos schon bekannte Lady Dimitrescu, vier tödliche Schwestern sowie eine kleine Handvoll weiterer Horrorfiguren - sowie schlichte Monster, die man mit Flinte und Pistole über den Haufen schießt. Beim Gameplay sind die Entwickler etwas vom Action-Gaspedal gestiegen. Die meiste Zeit über löst man nämlich leichte bis mittelschwere Rätsel und genießt die tolle Schaueratmosphäre. Gelegentliche Schreck-, Baller- und Bosskampf-Momente „lockern“ das Geschehnis auf. Atmosphärische Spielwelt
Resident Evil 8 bietet eine recht große Spielwelt, die im Verlauf der Kampagne nach und nach „geöffnet“ wird. Zum Beispiel sind am Anfang des Spiels viele Tore im schneebedeckten Dörfchen verschlossen, was sich jedoch mit gefunden Schlüsseln schnell ändert. Die simple Handlung wird in gut gemachten Zwischensequenzen und direkt im Spiel erzählt. Experimente wie den Wechsel der Perspektive aus Biohazard gibt es nicht. Überhaupt spielt sich Village konventioneller mit einem größeren Schwerpunkt auf Feuergefechten, vor allem gegen Ende. Dazu kommen gelegentlich Verfolgungsjagden und andere Überraschungen. Gespeichert wird automatisch, dazu kommt die serientypische Schreibmaschine für das manuelle Anlegen von Savegames. Ab und an findet man in den Abschnitten versteckte Aufrüstungsteile für die Waffen, die man dann im Inventar ausrüsten darf. Doch wer wirklich dafür sorgen will, dass seine Schießeisen genug Durchschlagskraft haben, geht zum Duke und gibt Kohle aus. Der Duke ist ein ziemliches Schwergewicht und taucht mit seinem Wagen seltsamerweise immer an den Orten auf, wo Ethan gerade nach Töchterchen Rose sucht. Im Angebot des Dukes befinden sich Munition, Heilgegenstände, Aufrüstungsteile und auch neue Inventarplätze, denn Resi-typisch ist das Inventar beschränkt. Bei Händler Duke kann man unter anderem seine Waffen aufrüsten oder Items für Geld verkaufen. Allerdings braucht man die Plätze nicht unbedingt, denn im Gegensatz zu klassischen Serienteilen ist das Inventar gesplittet. Der Platz für Waffen, Heilgegenstände und Munition ist begrenzt, andere Items wie Schlüssel, Ringe, Steinplatten oder sonstige Dinge, die man irgendwo einsetzen soll, damit sich der Weg öffnet, sind in einem eigenen, unbegrenzten Inventar untergebracht. Auch hier macht es Village einem also bedeutend leichter. Auch ein bekanntes Konzept: Munition und Heilung kann man per Craftingsystem herstellen. Man sollte sein Geld also wirklich lieber in die Waffen investieren, denn je nach Spielfortschritt darf man die Wummen vom Duke in mehreren Punkten verbessern lassen. So machen sie beispielsweise mehr Schaden, lassen sich schneller nachladen oder es passen mehr Patronen ins Magazin. Kohle erhält man übrigens von besiegten Gegnern. Entweder lassen sie direkt ein Säckchen mit der Währung Lei fallen oder man sammelt nach deren Ableben ihre kristallisierten Skelette auf, die man dem Duke verkaufen kann.
Unser Testvideo zu Resident Evil Village


Technik
Der Titel basiert wie der Vorgänger auf der RE Engine, die unter anderem auch in den Remakes des zweiten und dritten Teils sowie in Devil May Cry 5 zum Einsatz kommt. Man merkt ihr zwar an, dass sie nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit ist, das trübt den guten Gesamteindruck aber kaum. Negativ anzumerken sind Aspekte wie eine gewisse Detail- und Polygon-Armut oder auch der Hang zum Flimmern von kleinteiligen Objekten und der Vegetation. Außerdem könnte so manche Textur höher aufgelöst sein. In Anbetracht der mehr als stimmigen Atmosphäre, die durch die Grafik des Spiels erzeugt wird, fällt das aber kaum ins Gewicht. Die PC-Version sowie PlayStation 5 und Xbox Series X/S bieten neben HDR auch Raytracing, und zwar konkret Lichtreflexionen, etwa spiegelnde Oberflächen im Schloss. Resident Evil 8 Village ist seit dem 07. Mai 2021 für PC, PlayStation 4 und 5 sowie für Xbox One und Series X/S erhältlich - der Preis liegt bei 49,95 Euro. Die deutsche Sprachausgabe klingt im Vergleich zu der ebenfalls enthaltenen englischen Tonspur etwas zu künstlich.
Es gibt keine Mikrotransaktionen. Ursprünglich sollte mit Village ein Multiplayermodus namens RE Verse verfügbar sein - dessen Veröffentlichung hat Capcom auf Sommer 2021 verschoben.

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