NBA 2K22 - Test/Review
Jedes Jahr zur fast gleichen Zeit ist ein bestimmtes Event für alle Fans des größten digitalen Hallenballsports der USA fest im Terminkalender verankert!
Von Timm Woita am 02.10.2021 - 04:42 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

Switch Lite

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

Switch

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Take 2

Entwickler

Visual Concepts

Release

10.09 2021

Genre

Sportspiel

Typ

Vollversion

Pegi

3

Webseite

Preis

ab 49,90 Euro

Media (9)

Auch dieses Jahr top

Jedes Jahr zur fast gleichen Zeit ist ein bestimmtes Event für alle Fans des größten digitalen Hallenballsports der USA fest im Terminkalender verankert! Damit meine ich natürlich den Release des neusten Ablegers von 2K’s NBA 2K-Reihe. In diesem Jahr mit dem größten europäischen Prodigy der letzten Jahre auf dem Cover der Standard- und Cross Bundle-Versionen: Luka Dončić!!! Aber ist der neuste Ableger genauso talentiert und treffsicher wie der slowenische Point Guard der Dallas Mavericks? Wir verraten es euch im Test von NBA 2K22 auf der PlayStation 5.
Und jährlich grüßt die Simulation
Wie jedes Jahr habt ihr in NBA 2K die Möglichkeit, euch in verschiedenen Online- und Offline-Modi zu bewähren. Der “Meine NBA”-Modus ist dabei eine Manager Simulation, in der ihr die Leitung eines der 30 Profi-Teams der besten Basketball-Liga der Welt übernehmt, alle Geschicke eures Teams leitet und versucht, ein neues Vorzeige-Franchise zu werden. Hier zeigen sich aber ab und an ein paar sehr komisch anmutende KI-Patzer. Daneben gibt es noch den MyTeam-Modus, welcher am ehesten mit dem Ultimate Team-Modus der FIFA-Reihe von EA Sports verglichen werden kann. Spielt Games, kauft Kartenpakete, bekommt neue Spieler, Legenden sowie Sonderkarten und verbessert euer Team immer weiter - wahlweise durch das Investieren von Echtgeld oder durch das Spielen von Online- und Offline-Games oder Events. Der Hauptmodus, über den wir aber ausführlicher reden wollen, ist der MeineKarriere-Modus,der für viele Spieler der Dreh- und Angelpunkt der jährlichen NBA-Erfahrung sein dürfte. Wie im vorherigen Teil geben wir unserem Charakter ein Gesicht mithilfe des gut durchdachten Editors und entscheiden im Anschluss, welche Position er auf dem Feld übernommen soll. Der Editor ist hier noch mächtiger, denn jeden Wert, wie Größe,Gewicht oder Spannweite, den wir ändern, verändert auch die möglichen maximalen Punkte, die wir in verschiedene Bereiche wie Finishing, Wurf oder Defense/Rebounding stecken können. Das heißt, dass dieses Jahr wieder eine unglaublich große Vielfalt an Spielertypen existieren wird; sei es nun ein 3&D Shooting Guard, welcher seine Stärke im Wurf von Downtown hat, aber auch in der Defense glänzen kann, oder ein klassischer Glasputzer, der sehr stark im Finishen unterm Korb ist, aber auch in der Defense ein absolutes Monster darstellen wird. Für diese mannigfaltigen Möglichkeiten der Charaktererstellung liebe ich die 2K-Reihe jedes Jahr aufs Neue. Haben wir dann endlich unseren Charakter erstellt und unsere Position samt Build festgelegt, geht es ab in die Karriere. Und in dieser sind wir dieses mal schon bekannt bevor wir überhaupt unseren Spieler das erste mal gesteuert haben. Wie in den letzten Jahren hat Visual Concepts/2K eine Story im Karrieremodus spendiert. Diese ist je nach mpfinden sehr stark oder einfach nur unfreiwillig lustig erzählt. Kommen wir kurz zur Prämisse: Unser Name ist MP, wir sind mit unserem besten Freund und “Manager” Ricky in “The City” angekommen und sind eine Internet-Berühmtheit, die nun ihren nächsten Karriereschritt machen möchte. Diese Geschichte wird durch verschiedene Quests weitergeleitet, welche wir in The City abarbeiten. Das sind entweder storyrelevante Quests oder einfache Aufgaben wie “Spiele 10 Online-Spiele” oder “Mache 5 Gatorade-Trainingseinheiten”. Wer den letzten Teil gespielt hat, wird sich heimisch fühlen, da The City gleichzeitig auch wieder den Online-Hub der Spiels darstellt. Wir haben zu Beginn die Möglichkeit, uns zwischen College, G-League (also im Endeffekt die Aufbauliga der NBA) oder einem direkten Einstieg in die NBA (durch Draft-Anmeldung) zu entscheiden. Jeder Weg bietet seine Vor- und Nachteile. Wenn wir das College besuchen, haben wir die Möglichkeit, vier Plaketten zu sammeln, sollten wir die March Madness gewinnen. Dafür stehen uns fünf Spiele zur Verfügung. Ein normales und vier K.O.-Matches, in denen eine Niederlage den sofortigen Abschluss des Colleges bedeutet. In der G-League können wir auf Dauer mehr Plakettenpunkte farmen und VC verdienen, während die NBA der Weg für all die ist, die sofort voll loslegen wollen.. Und hier kommen wir im Endeffekt zu dem gleichen Punkt, den ich in den letzten Jahren bereits angeprangert habe: MAN WIRD PRAKTISCH DAZU GENÖTIGT, REALES GELD ZU INVESTIEREN!!! Denn wählt man den Weg über das College, ist man mit einem 60er Overall Spieler extrem bestraft. Die College Matches sind darauf ausgelegt, dass wir auf extrem starke Gegner treffen und diese sind zum Großteil härter zu knacken als die Defense der Lakers in der Saison 2020-2021. Daher gibt es drei Optionen: Die NBA 75th Anniversary Edition kaufen (in der man 100.000 VC geschenkt bekommt), Echtgeld investieren oder sich auf ein langes, manchmal frustiges Grind-Spiel einlassen, in welchem man Stunde um Stunde in Online-Matches geht, um Plaketten freizuschalten und VC zu verdienen. Mit dieser Art des Spielens ist natürlich auch das Erledigen von Quests möglich, aber auf den Online Courts trifft man schon nach Release auf stark-geboostete Charaktere, die viele Spieler schnell in ihre Schranken weisen können und werden. Damals war es immer ein probates Mittel die VC auch über die Sponsorenverträge zu erhalten, dies wird aber nun auch schwieriger, da MP (also unser Charakter) sich für viele Sachen interessiert. Musik, Mode, seine eigene Marke und vieles mehr. Diese Bereiche können über Quests oder Aktionen in Spielen gesteigert werden und schalten dann in Kombination mit der richtigen Menge an Followern neue Verträge frei. Dauert also auch alles ein bisschen länger. Was ich damit sagen möchte: NBA 2K22 ist nur bedingt für Gelegenheitsspieler zu empfehlen. Wobei ich 2K auch lassen muss, dass sie ein paar Dinge besser gemacht haben, als in den Jahren zuvor. Das aktive Werben für den Kauf von VC’s ist weniger geworden und sie haben sich nochmal gesteigert, was das Spielverhalten selber angeht.
Das Gute liegt im Detail
Denn in den richtigen Spielen sieht man dann doch, das 2K nicht ganz stehen bleibt was die Game-Entwicklung angeht. Neu ist zum Beispiel das “Shot-Meter”, welches euch eine Hilfsanzeige bei Würfen einblendet und das Körbe erzielen vereinfacht. Dieses Prinzip kennen wir auch aus den letzten Jahren, fällt mir dieses Jahr aber leichter, da es präziser abgestimmt. Gleichzeitig unterfordert es aber nicht, da die Entfernung zur und die Art der Defense eine starke Rolle auf den Korberfolg spielt. Und wenn wir von der Defense reden, hat sich 2K und Visual Concepts die größte Mühe gegeben, die Probleme des Vorjahres auszumerzen. War es in der richtigen Kombination aus Plaketten und Spezialbewegungen (Stepback Dreier und Zirkusdreier) noch möglich, fast jedem Verteidiger einen Anklebreaker zuzufügen und einen Dreier zu verwandeln, ist die Defense die größte Stärke in NBA 2K22. Das wird erstens durch die verbesserte KI gewährleistet, aber auch dadurch, dass das schnelle Aneinanderreihen von Tricks zu einem größeren Verlust an Ausdauer führt. Das sorgt dann wiederum für schlechtere Möglichkeiten einen erfolgreichen Pass zu spielen oder zum Korb zu ziehen. NBA 2K22 fühlt sich in vielen Angriffssituationen einfach wesentlich taktischer und fordernder an. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob einem diese Änderung gefällt oder nicht. Ebenfalls ausgezeichnet ist in der Playstation 5 Version (die wir gespielt haben) natürlich die Einbindung der Dual Trigger. Diese werden auch dieses Jahr wieder dafür genutzt, um eine geringe Ausdauer oder ein Ungleichgewicht (zum Beispiel nach dem Blocken eines körperlich schweren und starken Centers) fühlbar zu machen. Dann lassen sich die Trigger wesentlich schwerer drücken und zeigen uns, dass hier ein Problem herrscht, welches wir beseitigen sollten.
Spektakulärer geht’s kaum
Kommen wir zur Präsentation! Hier spielt NBA 2K22 wieder einmal in seiner eigenen, konkurrenzlosen Liga - auch da kein Rivale auf dem Markt steht. Die Grafik ist einfach nur grandios. Gerade die Spieler haben einen Detailreichtum, der seinesgleichen sucht. Gesichtsanimationen, Bewegungen und sogar das Runterrinnen des Schweiß’ ist eine grafische Augenweide. Dafür fallen Nebencharaktere in der grafischen Pracht ab, ohne absolut desolat daherzukommen. Dazu kommt einfach diese Atmosphäre, welche durch die detailgetreuen Nachbildungen der Arenen aufkommt. Fans, die an ihren Sitzen mit übergroßen Gesichtern ihrer Stars für Stimmung sorgen, spektakuläre Spielzüge feiern und ihre Mannschaft anfeuern. Hier warten einfach Gänsehaut-Momente in Reinform. Dann sind da natürlich auch noch die Spielzug-Animationen. Ob es ein Behind the Back, ein No Look Pass oder ein knallender Dunk ist, alles sieht butterweich aus und das ganze bleibt über die gesamte Zeit extrem flüssig. Es gab kaum Momente, in denen ich FPS-Einbrüche gesehen oder gemerkt hätte. Sollte man dann noch die Stadionkamera nutzen anstatt der MyPlayer-Kamera, kommt das ganze auch wirklich schon dem viel gesagten Fotorealismus nahe, denn es wirkt, als hätten wir eine reale Übertragung vor uns. Das kann ohne guten Sound natürlich nicht funktionieren und hier hat NBA 2K22 auch die absolut Ausnahmestellung. Es gibt umfangreiche Expertenanalysen, Halbzeitinterviews und unzählige Anekdoten aus der aktiven Karriere der Experten. Wenn Kevin Harlan und Greg Anthony sich melden, ist ein weiterer Schritt zur TV-Spiele-Simulation getan. Aber auch die Stimmung in der Arena ist kongenial eingefangen. Brüllen oder das Kommentieren von Fehlpässen durch einzelne Zuschauer sind keine Seltenheit und zieht uns noch mehr ins Geschehen, aber auch das Ausbuhen der Menge, wenn wir auf Auswärtstour sind ist grandios. Ebenfalls großartig spielt der Soundtrack auf. Hier werden viele sehr coole Tracks verwendet, die einige sehr angesagte Artists beinhalten. Nennenswert wären da glaube ich Travis Scott oder auch Tyga. Die Tracks passen einfach in den Bereich Basketball wie der Ball ins Netz. Und das sage ich als jemand, der sonst nur im Metal- und Hardcore-Bereich heimisch ist.

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