Basketball der Extraklasse inkl. Zeitreise
2011 lieferte 2K Sports mit NBA 2K11 die bisher beste Basketball-Simulation der letzten Jahre ab. Das Entwicklerteam hat sich aber nicht auf seinen Lorbeeren ausgeruht, sondern fleißig am Nachfolgertitel gefeilt. Herausgekommen ist eine noch bessere Simulation.
Gefeilt
Die Programmierer haben auf große Neuerungen verzichtet und stattdessen auf Optimierungen bzw. Feinschliff gesetzt. Dank der neuen Kollisionsphysik wirkt der Körperkontakt um einiges realistischer. Es sieht schon ziemlich beeindruckend aus, wenn zum Beispiel kleinere Spieler von Dwight Howard förmlich „abprallen“. Auch die Physik des Balles wurde etwas überarbeitet. So klebt die orangene Kugel nicht mehr magisch an den Händen der Spieler. Da heißt es vorsichtig sein, denn wer immer nur egoistisch vor sich hin dribbelt, verliert schneller den Ball als ihm lieb sein dürfte. Außerdem könnt ihr jetzt spielerbezogene Spielzüge ansagen.
Gameplay
An der eigentlichen Steuerung hat sich kaum etwas verändert. Allerdings wurde das „Ball-Gameplay“ überarbeitet. Dank der "Isomotion-Dribbling-Steuerung“ vollführen wir nun kleine Moves mit großer Wirkung. Egal, ob es Pässe hinter dem Rücken oder simple Crossovers sind, diese Aktionen bedeuten häufig einen sicheren Korb. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis ihr die Moves wirklich drauf habt. Denn Timing und Ausführung sind knifflig. NBA 2K12 stellt eure Fingerfertigkeiten aber nicht nur in Sachen Handling auf die Probe. Die einzig echte Neuerung in Sachen Steuerung betrifft das sogenannte Post-Game, also wenn euer Spieler mit dem Rücken zum Korb den Gegner mit seinem massigen Körper langsam in Richtung Reuse schiebt. Musstet ihr in NBA 2K11 noch umständlich die beiden Schultertasten gedrückt halten, reicht jetzt ein simpler Tastendruck und der Spieler geht in Position. Das hat den Vorteil, dass die Schultertasten jetzt frei für andere Bewegungen sind. Auch die gegnerischen Teams machen euch die Tür zum Korb nur ungern auf. Das Team um 2K Sports hat merklich an der Mannschafts-KI gearbeitet. Die Burschen verteidigen beinhart. Greifen sogar immer wieder mit einem langen Arm in eure Pässe hinein. Spontane Anspiele oder gar unüberlegte Aktionen werden gnadenlos bestraft. Aber genau deshalb ist NBA 2K12 ein so tolles Spiel. Natürlich enden die ersten Partien mit Niederlagen. Aber habt ihr euch auf die Gegner eingestellt und zockt diszipliniert, kommt richtig Freude auf. Denn die Steuerung selbst ist erstklassig und der Spielverlauf realistisch wie in keiner anderen Sportsimulation.
Helden
Der große Star von NBA 2K11 war ohne Frage der beste Basketballer der NBA-Geschichte: Michael Jordan. In den „Jordan-Herausforderungen“ konntet ihr seine zehn besten Spiele noch einmal nacherleben. Dieses Jahr verwöhnt uns der Publisher mit 14 weiteren Super-Stars. Die Auswahl lässt dabei so gut wie keine
Wünsche offen. Auf der Disk finden sich Scharfschütze Larry Bird, der beste Passgeber aller Zeiten, John Stockton sowie Defensiv-Spezialist Scottie Pippen. Für jeden Spieler haben sich die Entwickler ein wichtiges Spiel seiner Karriere herausgepickt. Die 15 Partien nehmen euch dabei mit auf eine Zeitreise durch die Geschichte der NBA. Coole Sache: Beim Spiel zwischen den L.A. Lakers, rund um Spielmacher Jerry West und die Atlanta Hawks aus den frühen 70er Jahren, gab es zwar schon Farbfernsehen, die Qualität ließ allerdings noch zu wünschen übrig. So hat man das Gefühl, die Farbpalette besteht einzig und allein aus verwaschenen Gelbtönen. Eine Dreipunktlinie sucht man hier auch vergebens, denn diese gibt es erst seit dem Jahre 1979 auf den Spielfeldern der NBA.
Der steinige Weg zum Ruhm
Im überarbeiteten „Mein Spieler“-Modus erstellt ihr euch zunächst einen eigenen Spieler, dann gibt es nur noch ein Ziel: die NBA-Hall of Fame. Doch der Weg zu Ruhm und Ehre ist steinig. Zuerst müsst ihr die verschiedenen Clubs auf euren Basketballer aufmerksam machen. Das geschieht im sogenannten Rookie- Showcase. Hier buhlen die besten Nachwuchsspieler um einen Vertrag bei einem der 30 NBA-Teams. Erwartet also nicht allzu viel Unterstützung, denn natürlich wollen sich auch eure Teamkameraden präsentieren und übergehen euch daher gelegentlich. Der Wichtigkeit entsprechend findet die Partie im vollgepackten Madison Square Garden in New York statt. Das ist auch schon der größte Unterschied zum Vorjahr. Hier fanden die ersten Matches allesamt in einer öden Turnhalle ohne Zuschauer und Kommentatoren statt.
Technik-Check
Der leicht verbesserte Grafikmotor von NBA 2K12 zaubert geschmeidige Animationen sowie knackige Texturen auf den Monitor bzw. Fernseher. Darüber hinaus punkten die NBA-Stars mit realistischen Gesichtszügen. Auch die Atmosphäre der verschiedenen Basketball-Arenen wurde fantastisch in Szene gesetzt. Keine „Pappfiguren“ als Fans, eine authentische Sound-Kulisse, passende Kommentare und zahlreiche Kameraperspektiven - NBA 2K12 will dem Spieler die Illusion vermitteln, aktiver Part einer Mischung aus CBS-Fernsehübertragung und interaktivem NBA-Universum zu sein. Und macht das mit vollem Erfolg.
Multiplayer-Push
Online hat sich dieses Jahr auch so einiges getan. In der "Association" lassen sich Online-Teams mit bis zu 29 Spielern erstellen oder bereits bestehenden Teams
beitreten. Hier darf auch bei offenen Franchises mitgemischt werden, Spiele werden regelmäßig ausgelost. Aber auch ohne eigene Liga lässt sich mit Freunden oder (noch) Unbekannten schnell und unkompliziert Spiele arrangieren. Bereits auf der Startseite erhaltet ihr jeder Zeit Auskunft über die aktuelle Anzahl an Spielern, die online sind. Zum Testzeitpunkt waren regelmäßig über 10.000 Leute verfügbar, einen Spielpartner zu finden sollte also kein Problem darstellen.
EA: Who miss you?
Auch dieses Jahr wieder die Frage aller Fragen: Wo bleibt die Basketball-Simulation aus dem Hause Electronic Arts? Machen wir es kurz: Erst 2012 wird man den ersten NBA Elite (die Serie wurde von „Live“ auf „Elite“ umbenannt) Teil zu Gesicht bekommen.
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