Mini-Games werten Spiele auf
Die Videospielindustrie boomt weiterhin. Mit Umsätzen von mehr als 145 Milliarden Dollar hat sich die Branche zur lukrativsten der Unterhaltungsindustrie aufgeschwungen. Den Löwenanteil holt sich dabei das Mobile Gaming.
Von Christoph Miklos am 09.11.2022 - 14:33 Uhr - Quelle: E-Mail

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Gamezoom.net

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Anfang 2000

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Gaming-Zubehör

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Die Videospielindustrie boomt weiterhin. Mit Umsätzen von mehr als 145 Milliarden Dollar hat sich die Branche zur lukrativsten der Unterhaltungsindustrie aufgeschwungen. Den Löwenanteil holt sich dabei das Mobile Gaming.
Dieses führt die Statistik mit 45 Prozent klar an, vor den Konsolen mit 32 Prozent und dem PC mit 23 Prozent. Angesichts dieses Erfolg wird klar, dass sich die Spieleentwickler immer wieder Neues einfallen lassen, um den Boom weiter zu befeuern.
Vielfältige Funktionen
Eine Innovation, die sich längst durchgesetzt hat, sind sicherlich die sogenannten Minigames. Dabei handelt es sich um Spiele innerhalb von Spielen. Schließlich bieten sich manche Games geradezu für diese an. Sie eigenen sich nicht nur dazu, um eine Wartezeit zu überbrücken, Boni und Quests freizuschalten, sondern auch um den Inhalt des Spiels zu vertiefen.
Bestes Beispiel dafür wären Games, die im Wilden Westen spielen. Was läge hier näher, als die Figuren im örtlichen Saloon Poker spielen zu lassen? Red Dead Redemption 2 hat diese Möglichkeit aufgegriffen und bietet seinen Spielern auch noch die Möglichkeit Online Blackjack zu spielen. Minigames sind zumeist kleine und einfache Spiele, die in dem großen Ganze sinnvoll eingebettet sind.
Manche Blockbuster bieten sogar eine Reihe zusammenhängender Minispiele an, wie beispielsweise Defender of the Crown. Entweder sind sie Teil des Gameplays oder tauchen überraschend als Easter Egg auf. So erfüllt das Minigame verschiedene Funktionen innerhalb eines Spiels, in dem sie integriert sind.
Der Fantasie der Entwickler sind dabei keine Grenzen gesetzt. So findet sich beispielsweise in Police Quest ein Asteriods-Game. In der neuen Version von Wolfenstein taucht wie von Geisterhand die alte Version des Games auf. So halten die Entwickler das Gameplay frisch und sorgen für so manche unerwartete Überraschung beim Zocken. Mit dieser Abwechslung sorgen die Produzenten für Freude und Ablenkung. Die folgenden Minigames sind großartige Beispiele dafür, was möglich ist.
Grand Theft Auto V
Der Blockbuster Grand Theft Auto ist nicht nur eines der erfolgreichsten Videospiele aller Zeiten, sondern auch für seine zahlreichen Minigames bekannt. Schließlich müssen sich die Gangster ihre Zeit erfolgsversprechend vertreiben. Damit dies kurzweilig geschieht, haben sich die Programmierer zahlreiche Minigames einfallen lassen. Diese waren so erfolgreich, dass Rockstar Games einige von ihnen als eigeneständige Spiele veröffentlicht hat. Das wäre zunächst Golf Grand Theft Auto. Das Spiel am grünen Rasen begleitet Grand Theft Auto schon längere Zeit, jetzt geht es sogar in Konkurrenz zu PGA. Hier finden Golfspieler alles, was sie von den großen Golf-Games kennen. Sie können ihre Schläger auswählen, verschiedene Schlagarten testen, Leistungsstufen und Spin einstellen und noch vieles mehr. Der Golfkurs ist spektakulär designt und spielerisch herausfordernd.
Doch das war noch lange nicht alles. Casinospiele haben in Grand Theft Auto ebenfalls ihre eigene Welt erhalten. Nach einem Update von Grand Theft Auto 5 können Gamer dem Diamond Casino einen Besuch abstatten und dort mitten in Los Santos zocken. Das Casino liegt der Ecke des Vinewood Park Drive und bietet neben Blackjack und Poker auch noch Slots und Three Card Poker. Sogar Pferdewetten und ein Glücksrad stehen zur Verfügung. Damit treibt Rockstar Games die Einbettung von Minigames auf die Spitze.
Red Dead Redemption 2
Der Western-Blockbuster hat natürlich die Chance ergriffen und entführt seine Spieler in die Saloons des Wilden Westens. Schließlich braucht ein richtiger Westernheld nach so vielen Ausritten, Überfällen und Jagdzügen etwas Entspannung. Diese findet er beispielsweise in der Stadt Saint Denis im Südosten. Dort befindet sich der örtliche Saloon. Dort trifft sich eine Pokerrunde.
Im Westen von Saint Denis befindet sich ein Orts namens Domino: All Fives. Dabei handelt es sich um einen Pavillon, in dessen Mitte ein Tische steht, auf dem man Domino spielen kann. Wer jedoch Blackjack bevorzugt, sollte sich nach Rhodes, im Staat Lemoyne begeben. Im Saloon muss man allerdings in den ersten Stock gehen, dort kann man Blackjack spielen. Der Tisch befindet sich in der Nähe des Kamins. Daneben gibt es in Red Dead Redemption auch noch die Möglichkeit Five Finger Fillet zu spielen. Diese Herausforderung für die Finger findet im Städtchen Strawberry statt.
The Witcher
Einen ähnlichen Siegeszug wie Golf oder die Casinospiele in Grand Theft Auto hat auch das Kartenspiel Gwent in The Witcher hingelegt. Es begann als Minigame in The Witcher 3: Wild Hunt und wird zu einem vollständigen Sammelkartenspiel. Obwohl eigentlich nur als Bonus gedacht, wurde Gwent schnell zu einem Hit innerhalb von The Witcher 3. Es entwickelte so ein Suchtpotential, dass es nun zu einem eigenständigen Spiel entwickelt wurde.
Fallout 4
In Fallout 4 erwiesen die Programmierer den legendären Games aus grauer Vorzeit ihre Referenz. So können die Gamer jetzt an der Oberseite des Armcomputers sogenannte Holotapes einlegen und abspielen. Doch das wird nicht nur für Fallout 4 selbst genutzt, sondern auch für zahlreiche Minigames. Dabei handelt es sich um Adaptionen bekannter Klassiker. Wer früher Space Invaders oder Donkey Kong gespielt hat, wird sich hier schnell wiederfinden. Insgesamt stehen fünf verschiedene Minigames zur Verfügung.
Red Menance taucht schon sehr früh auf. Nach dem Aufwachen kommt der Spieler in den Raum, in dem sich die Elektrizität entlädt. Doch bevor es weitergeht, sollte man in den nahe gelegenen Freizeitraum gehen. Dort findet sich auf dem Tisch das Freizeit-Terminal. Wer das Band abspielt, startet Red Menance. Das Vorbild dieses Minigames war offenbar Donkey-Kong. Atomic Command findet man im Museum der Freizeit Concord. Im oberen Stockwerk liegt nicht nur die Ausgabe von Robco-Fun, sondern auch ein Terminal. Dort wartet Atomic Command, das eine Hommage an Missle Command darstellt. Hier beschützen die Spieler zahlreiche Großstädte mit ihrem stationären Geschützturm.
Pipfall findet man in Fort Haben im Westen von Boston. Im Kommandozentrum existiert ein kleiner Bereich mit modernen Geräten, die auf Tischen platziert sind. Bei Pipfall handelt es sich um eine Variation von Pitfall. Dieses wurde von Activision schon 1982 auf den Markt gebracht. In Pipfall steuert der Spieler einen Vault Boy, der insgesamt fünf verschiedene Wackelpuppen finden soll. Dabei muss er allerdings zahlreichen Gefahren, wie rollenden Fässern, Strahlung und Mutanten, ausweichen.
Zeta Invaders ist hingegen leicht zu finden. Es liegt einer Ausgabe von Robco-Fun im Büro des Detektivs Nick Valentine in Diamond City bei. Vorlage von Zeta Invaders war Space Invaders. Dieses ist der ultimative Arcade-Klassiker. Genau wie beim großen Vorbild steuert man hier ein Schiff und muss ganze Wellen von Alien-Angriffen abwehren.
Grognak the Barbarian and the Ruby Ruins ist das fünfte und letzte Minigame innerhalb von Fallout 4. Dazu müssen sich die Spieler nach Goodneighbor begeben. Dort geht es in die Höhle der Erinnerungen. Im Keller befindet sich das Labor von Doctor Amari. Wer die Ausgabe von Robco-Fun findet, kann sofort loslegen.
Dieses Minigame ist das Längste in der Reihe der fünf im Spiel. Kein Wunder, schließlich handelt es sich auch um das komplexeste. Bei dem textbasierten Rollenspiel geht es darum zwei Begleiter auszuwählen, bevor man sich auf einer Weltkarte zu verschiedenen vorgegebenen Punkten aufmacht. Dort befinden sich nicht nur Schätze, sondern auch Monster, die diese Schätze bewachen. Sie gilt es zu besiegen, um an die Überraschungen zu gelangen. Diese zahlreiche Minigames beweisen, wie abwechslungsreich dieses Genre inzwischen geworden ist. Ob Abwechslung oder Erweiterung des Hauptgame, sie erfüllen ihre Zweck perfekt und sorgen bei den Gamern für Freude.
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN!), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne Star Trek Serien.

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