Gravity Rush 2 - Test/Review
Heute sehen wir uns eine Sony-Exklusivserie an, die erst auf der PS Vita erschien, dann mit einer hübschen remastered Version auf die Konsole gebracht wurde, und jetzt, nachdem es zum ersten Mal im Jahr 2013 angekündigt wurde, endlich mit der Fortsetzung am Start ist.
Von Dominik Vogel am 10.01.2017 - 09:01 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 4

Publisher

Sony Computer Entertainment

Entwickler

Sony Computer Entertainment

Release

18.01 2017

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

62 Euro

Media (27)

Überraschung zum Jahresstart

Heute sehen wir uns eine Sony-Exklusivserie an, die erst auf der PS Vita erschien, dann mit einer hübschen remastered Version auf die Konsole gebracht wurde, und jetzt, nachdem es zum ersten Mal im Jahr 2013 angekündigt wurde, endlich mit der Fortsetzung am Start ist. Den Kennern unter euch ist natürlich schon bewusst von welchem Titel wir sprechen: Gravity Rush 2 – eine Open-World Fantasy-Geschichte die uns die Gravitation kontrollieren lässt. In der Fortsetzung stehen unserer Protagonistin Kat allerdings noch weitaus mehr Möglichkeiten zur Verfügung als im Vorgänger! Wir konnten schon Hand an das Spiel anlegen und verraten im Test was ihr euch von Gravity Rush 2 erwarten könnt.
Geschichte
Die Geschichte aus Gravity Rush 2 setzt nicht ganz an den Geschehnissen des Vorgängers an. Warum das Konzept trotzdem funktioniert? Sony hat einen 20-minütigen Anime zum Spiel veröffentlicht, der die Lücke zwischen Teil 1 und Teil 2 der Spieleserie schließt– und das macht der Anime verdammt gut (allerdings leider nur auf japanisch mit englischen Untertiteln)!
Zur Geschichte: Eine unvorhergesehene Gravitationswelle taucht auf und die Gravi-Königin Kat macht sich mit ihrer gravitationswandelnden Partnerin Raven sofort auf, um das Ereignis zu untersuchen. Auf ihrem Weg zu dem Phänomen treffen sie auch auf Syd, jenen Polizisten der Kat im Vorgänger ihren Namen gab und immer wieder ihren Weg kreuzte. Doch als sie an der Stelle an der die Gravitationswelle geortet wurde ankommen, trifft die Truppe auf Gegner - aber noch viel schlimmer: auf einen Gravitationswirbel! Noch bevor die beiden Gravitationswandler ihre Kräfte einsetzen können werden sie von dem Wirbel eingesaugt und in verschiedene Richtungen des Universums geschleudert. Als sich die Situation wieder beruhigt hat erwachen Syd und Kat an einem ihnen fremden Ort namens Banga, einer Kolonie von Minenarbeitern die auf verschiedenen Welten und in verschiedenen Dimensionen Erz sammeln um den Hungerslohn eines Händlers namens Vogo zu kassieren. Zu allem Übel ist auch Kats Katze Dusty verschwunden, ohne der sich Kat die Gravitation nicht zunutze machen kann! Unseren beiden Helden Syd und Kat bleibt also keine andere Option als sich in die Kolonie einzufügen um mit ihnen Erz sammeln zu gehen. Doch wer Kat kennt weiß, dass sie nicht lange ruhig halten kann und von unterdrückenden Händlern nicht viel hält…
Gameplay
Nachdem ihr die Einführung in das Spiel abgeschlossen und damit den Händler Vogo in seine Schranken gewiesen habt, erreicht ihr die Stadt Jirga - den Open-World-Teil des Spiels. Die offene Spielwelt aus Gravity Rush 2 hat es in sich, denn sie ist 2,5-mal größer als die des ersten Teils. Ihr könnt euch durchwegs komplett frei durch die Stadt und die verschiedenen Dimensionen bewegen, Informationen von Passanten einholen, Nebenmissionen erledigen, den Hauptmissionsstrang fortführen oder Onlinemissionen spielen. Ihr habt absolut freie Hand – ihr könnt selbst Selfies von euch machen. Auch der orchestrale, an Final Fantasy erinnernde, Soundtrack fügt sich grandios in das Bild der Stadt und untermalt die offenherzige, moderne und fortschrittliche Stimmung die das Spiel vermittelt. Der Onlinemodus aus Gravity Rush 2 ist allerdings sehr schlank gehalten. Ihr kommt nie in direkten Kontakt mit anderen Spielern, sondern nutzt die Kamerafunktion um euch gegenseitig bei Schatzsuchen zu helfen. Dafür hält das Entwicklerstudio vom Sony Interactive Entertainment Japan Studio massig Neuerungen im Einzelspieler für euch parat. So hat sich zum Beispiel Kats Skillset deutlich erweitert. Wo euch im ersten Teil lediglich ein Kampfstil zur Verfügung stand, habt ihr in Gravity Rush 2 gleich drei verschiedene Kampf- und Bewegungsmodi zur Auswahl. Diese schaltet ihr nach und nach frei und könnt, sobald euch ein neuer Stil zur Verfügung steht, nach Belieben zwischen den Stilen wechseln. Die Unterschiede zwischen den drei Kampfmodi könnten dabei nicht deutlicher sein – seid ihr zum Beispiel im Lunar-Stil ist die Schwerkraft im Allgemeinen geringer, was es euch ermöglicht, enorm hoch zu springen und euch im Kampf weitaus schneller zu bewegen als beispielsweise im Standardstil. Auch habt ihr in Gravity Rush 2 die Möglichkeit Kats Fähigkeiten durch den Einsatz von Juwelen zu verbessern und damit im Kampf längere Kombos auszuführen zu können oder die Durchschlagskraft von Angriffen zu erhöhen. Ab sofort findet ihr außerdem Talismane, die ihr in drei weiteren Slots ausrüsten könnt und je nach gewähltem Kampfstil automatisch eingesetzt werden. Die Funktionen der Talismane sind dabei sehr weitreichend und variieren von Schadensreduktion bis zu Spezialangriffsmodifikationen. Die Kombination aus den drei Kampfstilen, den Power-Ups für Kat und dem Einsatz von Talismanen sorgt für ein unheimlich variantenreiches und anspruchsvolles Upgradesystem, das sich grandios an euren Spielstil anpassen lässt!
Abzüge gibt es nur bei der Steuerung, die uns im Test negativ aufgefallen ist. Zwar ist sie sehr genau und direkt, die Tastenbelegung ist allerdings – obwohl es drei verschiedene Einstellungsmodi gibt - unheimlich gewöhnungsbedürftig und sorgt besonders in Stresssituationen ab und an für Frust. Auch die Kameraführung kann nur mäßig überzeugen. Es kommt die Motionsteuerung des Dualshock4-Controllers um Einsatz, die Bewirkt, dass sich euer Sichtfeld und damit auch euer Fadenkreuz bewegt sobald ihr das Joypad bewegt – unheimlich anstrengend, wenn man bedenkt, dass bei Gegnern oftmals bestimmte Zonen getroffen werden müssen.
Grafik
Grafisch kann Gravity Rush 2 voll und ganz überzeugen! Die riesige Spielwelt kommt so gut wie ohne Ladezeiten aus, die verschiedenen Bezirke Jirgas sind Orte voller Menschen und beweglicher Objekte und der Cell-Shade-Look, der Borderlands in einer Hochglanzversion gleicht, sorgt für eine wunderbar stimmige Atmosphäre. Nebel in der Ferne, der oftmals dazu genutzt wird die Rechenleistung der Konsole für grafische Anforderungen zu mindern um die Framerate halten zu können, finden wir in den seltensten Fällen. Damit ist das Bild immer klar und die Weitsicht enorm. Auch die Geschichte, die in Form eines „Bande Dessinée“-Comic-Buches erzählt wird fügt sich passend in das Gesamtbild ein. Atmosphärisch erinnert die Stadt Jirga der Stadt „Luca“ aus Final Fantasy 10 und 10-2– um wieder auf den Final Fantasy-Vergleich zurückzukommen. Den Kontrast dazu bilden die verschiedenen Erzabbaugebiete die ihr bereisen könnt um Talismane und Juwelen zu sammeln. Sie sind düsterer und ernster gehalten als die Hauptstadt und beherbergen die Nevi, zum Leben erwachte Anomalien, die ihr bezwingen müsst um an die Schätze aus den Abbaugebieten zu gelangen. Die grafisch gelungene Abgrenzung zwischen sicherer und freundlicher Stadt sowie unsicherem offenem Gebiet ist sichtlich gelungen und sorgt für eine durchwegs für eine spannende Atmosphäre die sich auch technisch nicht vor so manch anderem AAA-Titel verstecken muss. Umfang
Auch der Spielumfang kann sich absolut sehen lassen. Solltet ihr jede Haupt- und Nebenmission aus Gravity Rush 2 spielen, könnt ihr leicht 30-35 Stunden in der riesigen Spielwelt verbringen. Unser Durchlauf, bei dem wir weit nicht alle Nebenmissionen gespielt haben, hat rund 23 Spielstunden in Anspruch genommen. Außerdem erhaltet ihr den ersten DLC „The Ark of Time – Raven’s Choice“, der im März 2017 erscheinen wird, gratis zum Spiel dazu. Wie von vielen Fans gefordert wird darin Raven, eure Freundin und Helferin, ihre eigene spielbare Geschichte bekommen. Was den Umfang betrifft hoffen wir lediglich auf eine Erweiterung des Onlinemodus um gemeinsam mit anderen Spielern in Gefechte zu ziehen oder gegen andere Spieler zu kämpfen. Alles in allem ist das aber meckern auf hohem Niveau.

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