Game of Thrones: A Telltale Games Series Episode 1 - Test/Review
Intrigen, Gewalt, Blut und Verrat und alles an den richtigen Stellen? Da muss doch von Game of Thrones die Rede sein?!
Von Dominik Figl am 03.12.2014 - 21:26 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Telltale Games

Entwickler

Telltale Games

Release

02.12 2014

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

25,19 Euro

Media (8)

Iron from Ice

Intrigen, Gewalt, Blut und Verrat und alles an den richtigen Stellen? Da muss doch von Game of Thrones die Rede sein?! Nach einigen eher mäßigen GoT-Spielen hat GRRM die Jungs von HBO nun überzeugt, die Lizenz an Telltale abzugeben und ob die aus der Vorlage nun das machen, was ihr euch wünscht - das erfahrt ihr im Test!
In a Coat of Gold or a Coat of Red…
Wir schlüpfen in die Rolle des Hauses Forrester. Genauer, in die von Squire Gared, dem von Lord Foster an jenem verheißungsvollen Abend die Flucht aus dem bäuerlichen Leben versprochen wird. Oh, wäre da bloß nicht dieses verdammte Lied. Denn als die Musiker plötzlich The Rains of Castamere anschlagen, werden uns unserer Lage gewahr. Wir sind Haus Forrester. Wir sind dem King in the North treu – und somit stehen wir zum Zeitpunkt der Red Wedding auf der denkbar ungünstigsten Seite! Im Laufe der Episode springt das Geschehen mehrmals zwischen den einzelnen Hauptakteuren unserer Geschichte hin und her. Mit Mira Forrester versuchen wir unserer Familie von Kings Landing aus zu helfen und werden in das Machtspiel zwischen Queen-to-be Margaery und Queen Regent Cersei verstrickt, während wir als neuer Erbe des Hauses, Ethan Forrester, versuchen, die Geschicke von Ironrath aus zu unseren Gunsten zu drehen – was natürlich mehr als bloß schwierig ist, müssen wir uns doch mit Ramsey Snow und den hasserfüllten Leutchen aus Whitehall herumschlagen. Mit anderen Worten: Die Lage für unsere Protagonisten lässt sich mit der der Starks aus Buch/Staffel Eins vergleichen – und das wird erstaunlich gut rübergebracht.

Technisch ist…
…der neue Telltale-Titel irgendwie wie die anderen. Kommt euch bekannt vor? Natürlich. Weil es eben genau das ist – bekannt! Es ist die übliche Cel-Shading Grafik. Der einzig nennenswerte Unterschied ist hierbei nun tatsächlich die Farbgebung. Es kommt dem Spiel nämlich enorm zugute, das man im aktuellen Telltale-Spiel auf verwaschene Übergänge und malerische Hintergründe setzt. Stellenweise wirkt es, als wären eure Figuren einem Renaissance Gemälde entsprungen – und das ist gut so! Anders als in Tales from the Borderlands, wirken die Quick-Time-Events hier weniger missglückt. Jedes Einzelne wirkt packend und fordernd und fühlt sich an, als hätte man ernsthaft etwas zu verlieren! Plötzlich weicht man nicht schnell genug aus, stolpert, jemand Anders muss uns retten. Verdammt! Das hätte nicht passieren dürfen! Auch ist die englische Sprachausgabe – eine deutsche vermisst man wieder – ziemlich gut gelungen. Natürlich erwartet man von Peter Dinklage, alias Tyrion Lannister, irgendwie mehr. Aber andererseits liefert er eine sehr solide Performance ab, ähnlich wie der restliche GoT-Cast. Die guten Sprecher fügen sich da ganz passend in die flotten Dialoge ein, wieder bekommt ihr Text von Beratern, Freunden und Feinden um die Ohren geschleudert und dürft euch beim Antworten nicht zu viel Zeit lassen. Alles in allem, ist der Spaß also wieder gut gelungen! Hinzu kommt nun noch, dass eure Entscheidungen nicht bloß langfristig Einfluss auf die Story haben, sondern euch auch schon im selben Moment den Hals kosten können. So ist das eben in Game of Thrones: Ein falsches Wort und schon habt ihr einen Dolch im Hals stecken. Gewöhnt euch dran. Das ist eine kalte, erbarmungslose Welt – und Telltale setzt sie erstaunlich gut um.
The Queen will remember this!
Wie immer, die größte Stärke von Telltale, ihr Storytelling. Ihr greift in eure Story ein, ihr erzählt sie, ihr formt sie mit. Das ist gut! Das ist sehr gut, sogar! Eure Entscheidungen haben Konsequenzen, euer Tun beeinflusst nicht bloß euer eigenes Leben, sondern das aller Personen um euch herum und so werdet ihr schnell mit Entscheidungen gequält, die vielleicht, oder vielleicht auch nicht, den Lauf der Game of Thrones Handlung beeinflussen könnte. Theoretisch. Es ist ein Gewicht, das euch auf gebürgt wird und das ihr nur allzu gut spüren könnt – und das von Beginn an. Vor allem aber natürlich in Kings Landing. Queen Cersei malträtiert euch mit einem Verhör, bei dem ihr vermutlich nicht gewinnen könnt, Tyrion wirft flippige Kommentare ein, während auf der anderen Seite der Welt, Ramsey Snow um euer – nein, um das Leben eures gesamten Hauses pokert. Was tut ihr also? Überlegt es euch gut.

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