Final Fantasy Type-0 HD - Test/Review
Final Fantasy ist wieder da! Wenn man all die mäßig guten Teile weglässt, hat man nämlich ziemlich lange nichts mehr von der Kultreihe gehört.
Von Dominik Figl am 22.03.2015 - 21:10 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Publisher

Square Enix

Entwickler

Square Enix

Release

20.03 2015

Genre

Action-RPG

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

64,99 Euro

Media (19)

Gehobene J-Kost

Final Fantasy ist wieder da! Wenn man all die mäßig guten Teile weglässt, hat man nämlich ziemlich lange nichts mehr von der Kultreihe gehört. Nun ist aber alles wieder gut! Type-0 ist zwar kein klassisches Final Fantasy, wieso es aber dennoch perfekt in die Reihe passt, erklären wir euch im Test!
Blut! Da ist Blut!
Square Enix hält sich an das japanische Traditionskonzept und schickt Kinder in blutige Schlachten um euch zu zeigen, wie grausam und böse der Krieg doch sein kann. Anders als in anderen Final Fantasy-Teilen seht ihr hier Blut. Menschen stürmen in die Schlacht und werden von Mechs reihenweise niedergemäht! Eure Freunde sterben, eure Kameraden leiden, ein gefühlt tausend Mann starker Chor besingt das auf epische Art im Hintergrund und hinterher erinnert sich niemand mehr an die Gefallenen, weil der Kristall es ebenso will. Das klingt im ersten Moment überzogen, doch diese Art der Inszenierung geht in vollem Maße auf. Auch wenn die Story von Beginn an eher verdreht wirkt, ist der Erzählstil, vor allem in Bezug auf Nebenstränge wirklich gut gelungen. Ihr spielt zwar 14 Charaktere, doch in den meisten Geschichten sind bloß diese, oder eben jene Figuren vorhanden, somit weiß keiner so viel wie ihr als Spieler wisst, was euch einen kleinen Vorteil gibt und euch deutlich besser mitfiebern lässt.
Die Elite!
Wir spielen Klasse Zero. Das sind 14 verschiedene Personen, wobei wir davon später dazu gestoßen sind und daher die speziellen Fähigkeiten der Anderen nicht teilen. Wichtig hierbei ist, dass jedes Land einen Kristall, ähnlich dem aus Final Fantasy 13, hat und die Fähigkeiten des Kristalls auf unterschiedliche Art nutzt. Wir nutzen den Kristall für unsere Magie und bilden an der Akademie 13 Klassen aus um das Land zu schützen, während unser direkter Nachbar, Milites, den Kristall nutzt um Mechs zu bauen und uns zu vernichten. Hier setzt Type-0 nun an und wirft uns mitten in den Verteidigungskampf, der sich recht bald zum Vergeltungskrieg entwickelt, gibt uns jedoch zwischen den einzelnen Kampfeinsätzen immer wieder Zeit, mit unseren Schülern die Akademie zu erkunden, mit anderen Kadetten zu sprechen oder Nebenmissionen zu erfüllen. Bei all dem erfahren wir mehr und mehr über die L'Cie und ihre Kräfte, über den Sinn hinter all dem und natürlich über die Bedenken der anderen Kadetten, wenn wir als Hüter nun plötzlich zum selben Machtinstrument wie simple Mechs degradiert werden.


Rumspringen! Ausweichen! Kämpfen!
Mit drei unserer 14 Schüler ziehen wir los, und wenn einer fällt, holen wir flott die Reserve heran. Statt dem mehr oder weniger rundenbasierten Kampfsystem aus früheren Teilen, hüpfen wir in Type-0 nun jedoch aktiv durch die Welt, weichen Hieben aus und wirken unsere Zauber unter deftigem Beschuss. Gerade zu Beginn wirkt das alles unglaublich konfus und schnell, doch je länger ihr euch damit auseinandersetzt, umso leichter werden euch die Moves, die Dodges und die aufgeladenen Zauber von der Hand gehen, keine Sorge. So interessant das Kampfsystem zu Beginn auch scheint, irgendwann, wenn man sich über Stunden hinweg durch Gegner schnetzelt, wird es dann doch etwas monoton. Hier jedoch kommen die Bosse ins Spiel. Gerade größere Bossgegner zum Ende eines Kapitels hin haben es faustdick hinter den Ohren! Schnelle Reflexe sind hier gefordert, ihr müsst euch die Bewegungen und Angriffsmuster der Gegner einprägen und im rechten Moment zuschlagen! Manche Gegner sind schwach gegen Feuer, manche gegen Blitz und manche klatscht ihr einfach im Nahkampf um, der richtige Angriffstyp ist also wichtig! Jeder Kadett hat übrigens andere Fähigkeiten. Ärgerlich bei all dem ist bloß die KI. Denn abgesehen davon, dass eure computergesteuerten Freunde keine kritischen Treffer landen, weil sie das Timing vermurksen, sind sie als Nahkämpfer auch noch völlig ungeeignet. Letzteres ist dabei weniger ein Problem, denn besonders im späteren Spiel, scheinen die Schwert- und Speerfuchtler sowieso mehr Schaden zu machen, als die Zauberer. Heilen und Barrieren stellen, kann der Bot dafür ganz gut. Alles in allem ist das aktive Kampfsystem ein Schritt in die richtige Richtung! Es funktioniert, es macht Spaß und fordert. Was will man mehr?
Der liebe Alltag
Auch auf Missionen gibt es Nebenquests. Spezial-Missionen. Überlebe eine Minute, lass dich nicht Treffen, loote zwei Gegner, derlei Firlefanz, der euch jedoch einen kleinen Buff gibt, wenn ihr das Ziel erreicht. Neben den normalen Kampfmissionen gibt es dann auch noch gelegentlich Territorialkämpfe. Hier lauft ihr über die Karte, nehmt Stützpunkte ein, schickt Truppen los und versucht das Land im Taktikmodus zurückzuerobern. Zwischen den einzelnen Einsätzen habt ihr eine gewisse Zeit zur Verfügung, die ihr verplempern dürft. Ein einfaches Gespräch mit einem NPC nimmt hierbei zwei Stunden in Anspruch, wird dafür aber immer mit Items und manchmal mit Videosequenzen belohnt. Unterrichtseinheiten, die euer ganzes Team stärken, nehmen ebenfalls zwei Stunden in Anspruch und Ausflüge fern vom Campus kosten euch sogar sechs Stunden. Letzteres ist nötig um Quests zu erfüllen und eure Charaktere aufzuleveln. Vierzehn Figuren auf dem gleichen Stand zu halten ist nämlich unglaublich zeitaufwendig und sogar ein kleines Stück weit nervtötend. Wenn ihr also nicht gerade den Laufburschen für irgendwen spielt oder mit den Studenten plaudert, züchtet ihr Chocobos, hängt in der Kampfarena ab, die ihr übrigens auch benutzen könnt, wenn ihr gerade nicht spielt, oder lest in der Bibliothek die Lore nach. Alles nette Gimmicks, aber nichts davon ist wirklich notwendig. Was dagegen notwendig ist, sind die Möglichkeiten eure Charaktere aufzurüsten und zu upgraden! Natürlich könnt ihr Accessoires und Waffen für jede Figur kaufen, zusätzlich dazu, könnt ihr aber auch eure Zauber anpassen und verstärken, was tatsächlich ziemlich umfangreich und interessant ist.
HD-Remastered?
Ja! Zwar sieht Type-0 stellenweise nicht ganz aktuell aus, aber zumindest der Sprung von der PSP auf den Fernseher ist dann doch sehr gut gelungen. Videosequenzen sind ja sowieso Square Enix große Stärke, ebenso wie Musik, die einen immer in die richtige Stimmung versetzt. Type-0 gibt euch vor, was ihr fühlen sollt, da braucht man sich keine Illusionen zu machen, aber immerhin tut es das ausgesprochen gut und sieht dabei auch noch hübsch aus. Bisschen mehr hätte man sich trotzdem erwarten dürfen. Enttäuscht sind wir aber nicht.

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