Evolve - Test/Review (+Video)
Das Spielejahr 2015 startet gleich mit mehreren potenziellen Top-Titeln durch - dazu zählen wir auch den SiFi-Koop-Multiplayer-Shooter Evolve aus dem Hause 2K Games.
Von Christoph Miklos am 17.02.2015 - 03:38 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

2K Games

Entwickler

Turtle Rock Studios

Release

10.02 2015

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

ab 59,90 Euro

Media (38)

Monsterjagd 2.0

Das Spielejahr 2015 startet gleich mit mehreren potenziellen Top-Titeln durch - dazu zählen wir auch den SiFi-Koop-Multiplayer-Shooter Evolve aus dem Hause 2K Games. Unverdient sind die Vorschusslorbeeren nicht, denn schließlich ist das Entwicklerteam Turtle Rock Studios, die Macher des sehr beliebten Left 4 Dead, für das Projekt verantwortlich.
Gemeinsam gegen das Monster
Richtig gute Koop-Spiele gab es in den letzten Jahren kaum - lediglich Left 4 Dead und der Nachfolger wussten zu gefallen. Der geistige Nachfolger ist nun -endlich- im Handel erhältlich und setzt auf ein denkbar einfaches Spielprinzip: Vier Jäger müssen auf einem außerirdischen Planeten ein Monster zur Strecke bringen - demnach ist Shooter für fünf Spieler ausgelegt (im Notfall übernimmt aber auch kurzzeitig, solange ein neuer Mitspieler gesucht wird, die KI). Am Anfang der Partie muss das Alien noch sehr vorsichtig vorgehen, denn nur wenn man ausreichend neutrale Tiere auffrisst, kann man auch eine neue Evolutionsstufe erreichen. Nach und nach könnt ihr so „evolven“ und ab Stufe 3 ist es euch dann auch erlaubt den Generator anzugreifen. Sollte jener zerstört oder aber alle Spieler zeitgleich getötet werden, habt ihr die Runde gewonnen. Solange aber mindestens einer der Jäger lebt, können gefallene Kameraden nach zwei Minuten Wartezeit respawnen.
Teamwork
Teamwork ist in Evolve extrem wichtig, denn nur durch das richtige Zusammenspiel der vier verschiedenen Klassen ist ein Sieg möglich. Assault, Support, Medic und Trapper verfügen allesamt über einen Jetpack um zu fliegen und mit Dashes zum Beispiel Angriffen auszuweichen. Außerdem hat jeder von ihnen bis zu drei unterschiedliche Waffen inklusive einer Spezialfähigkeit bei sich. Fassen wir diese kurz zusammen:
• Medic: Heilt Mitspieler, verlangsamt und markiert das Monster.
• Assault: Teilt massig Schaden aus und kann Minen am Boden platzieren.
• Support: Schützt andere Jäger mit einem Schildstrahl und fordert Luftangriffe an.
• Trapper: Hält das Monster fest (mittels Energieschild oder Harpune). Darüber hinaus kann „Spürhund“ Daisy verletzte Mitspieler wieder hoch helfen.
Dem gegenüber steht natürlich das Monster selbst, das sich in seiner Steuerung stark von den Jägern unterscheidet. Mit 20 Sekunden Vorsprung auf der Map solltet ihr springen und klettern um davon zu kommen. Im Nahkampf können kleinere Monster dann erst getötet und anschließend verspeist werden um euch weiterzuentwickeln. Zwischendrin könnt ihr dadurch Skill-Punkte auf verschiedene Fähigkeiten verteilen. Von größter Wichtigkeit ist auch euer Geruchssinn, mit dem ihr eure Feinde auf eine gewisse Distanz hinweg riechen bzw. sehen könnt. Aufgeschreckte Vögel weisen euch bei unvorsichtigen Monstern zusätzlich die Richtung in die jenes geflüchtet ist, aber auch die vier Jäger sollten vorsichtig sein und in keine Fallen tappen. Konfrontationen mit anderen, kleineren Monstern sollten ebenfalls vermieden werden, da die Kämpfe unnötig Zeit verschwenden und vom eigentlichen Ziel ablenken.
Für erfolgreiche Partien hagelt es Erfahrungspunkte. Mit denen schaltet ihr neue Perks frei (könnt ihr einen vor Rundenbeginn auswählen) und sogar neue Klassenskins inklusive neuer Waffen und Fertigkeiten. Auch als Monsterspieler kann man im späteren Verlauf neue Aliens freispielen.
Spielmodi und Umfang
Herzstück von Evolve ist der Modus „Evakuierung“, der als Kampagne des Spiels fungiert und eine dynamische Narrative bereitstellt. In fünf Tagen, verteilt auf fünf Runden, treten Monster und Jäger in verschiedenen Modi und auf unterschiedlichen Karten gegeneinander an - beginnend mit der bereits bekannten Jagd. Dabei hat der Ausgang einer Runde Einfluss auf Typ und Umgebung der folgenden Mission: Zerstört das Monster ein Kraftwerk, warten anschließend verseuchte Strahlungswolken. Wird das Ungetüm hingegen erledigt, machen ihm daraufhin automatisierte Verteidigungstürme das Leben schwer. Mit über 8.000 Kombinationen aus verschiedenen Effekten will Turtle Rock so den Wiederspielwert hoch halten.
Ebenfalls ein sehr kurzweiliger Spielmodi ist „Nest“. Dort werden Monstereier zufällig auf der Karte verteilt. Während die Jäger den ungeborenen Nachwuchs zerstören müssen, nimmt das Monster die Rolle des Verteidigers ein. Dabei kann es aus Eiern einen Begleiter - einen Level-1-Goliath - schlüpfen lassen, um seine Schlagkraft zu erhöhen, verliert aber, sobald seine ungeborene Brut vernichtet wurde. Gegenteilig sind die Rollen im Modus „Rettung“ verteilt. Hier müssen Jäger versprengte Zivilisten finden und zu einem Evakuierungspunkt eskortieren, das Monster selbige hingegen verspeisen. Bei „Verteidung“ handelt es sich um einen Showdown-Modus: Während Jäger auf die Betankung ihres Fluchtvehikels warten, führt das Monster Horden von Goliath-Minions in den Kampf um zwei von Generatoren beschütze Zugangspunkte.
Obwohl Evolve an sich ein Online-Shooter ist, könnt ihr in allen Spielmodi auch gegen Bots antreten. Wir raten reinen Offline-Spielern trotzdem vom Kauf ab, schon alleine wegen der nicht vorhandenen Einzelspielerkampagne. Was an sich nur der Übung dient, stellt sich jedoch am Ende als kurzweiliger Solo-Spaß heraus. Das liegt vor allem an der intelligenten Monster-KI und an der Möglichkeit, jederzeit per Knopfdruck zwischen den Gruppenmitgliedern zu wechseln.
Mit insgesamt zwölf Karten für die Modi „Nest“, „Rettung“ und „Jagd“ sowie vier weiteren für die Verteidigungsgefechte ist die Auswahl an Kampfarenen in Evolve für Genreverhältnisse relativ üppig geraten. Schade jedoch, dass die Schauplätze zu wenig Abwechslung bieten. Lediglich die schicken Wettereffekte sorgen für gelegentliche „Oho“-Momente.
Technik und Matchmaking
Als Grafikgerüst dient die CryEngine 3 von Entwicklerteam Crytek. Man darf sich also über flüssige Animationen, schicke Effekte (vor allem das Feuer sieht extrem gut aus) und detaillierte Umgebungen freuen. Einen faden Beigeschmack hinterlassen lediglich die mauen Bodentexturen. Der Hardwarehunger von Evolve hält sich zum Glück in Grenzen. Mit einem Mittelklasse-Rechner sind problemlos konstante 60 Bilder pro Sekunde bei hohen Qualitätseinstellungen möglich. Im akustischen Bereich überzeugen vor allem die Umgebungsgeräusche, die viel zur spannenden Atmosphäre beitragen. Auf Musik wurde weitgehendst verzichtet, da man ansonsten die Geräusche des Monsters überdecken würde.
Evolve bietet zwar dedizierte Server an, doch ein direktes „Joinen“ ist nicht möglich. Das gesamte Spiel basiert auf einem Matchmaking-System, welches in der Verkaufsversion, vor allem auf dem PC, nur bedingt gut funktioniert. Während unserer Testzeit kam es immer wieder zu „Disconnects“ und unfairen Partien (Level 1 Monster gegen erfahrene Level 20 Jäger). Auch lange Wartezeiten für bestehende (Mini)Gruppen gehören zum Evolve-Alltag. Hier muss Turtle Rock Studios noch unbedingt nachbessern.
DLC-Politik
Auch wenn Gameplay und Modi überzeugen: Am wichtigsten sind für Evolve doch die unterschiedlichen Charaktere und die mit diesen verbundenen Fähigkeiten. Insofern ist verständlich, dass sich um die geplanten Bezahlinhalte eine Kontroverse entsponnen hat. Zwar sollen Updates samt neuen Modi und Karten kostenfrei bereitgestellt werden. Neue Charaktere sollen aber nur per kostenpflichtigem DLC erhältlich sein. So soll ein einzelner Jäger beispielsweise mit etwa 7,50 Euro zu Buche schlagen. Publisher 2K hat früh argumentiert, ein solches Vorgehen sei notwendig, weil jeder neue Charakter insbesondere in puncto Balancing viel Arbeit erfordere, was durchaus einleuchtet. Dennoch fallen die Preise recht happig aus. Ebenfalls etwas fragwürdig: Der „Season-Pass“ für knapp 25 Euro beinhaltet lediglich vier neue Jäger. Das bereits angekündigte Monster #4 muss separat für 15 Euro erworben werden.
Unser PlayTime-Video zu Evolve


1 Kommentar

Grudger APK vor 3817 Tagen

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