Cyberpunk 2077: Phantom Liberty - Test/Review (+Benchmarks)
Rund drei Jahre nach Release des Grundspiels bringt Entwickler CD Projekt RED das erste offizielle DLC für Cyberpunk 2077 raus, Phantom Liberty.
Von Lars Hack am 06.10.2023 - 08:29 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PC

Publisher

CD PROJEKT RED

Entwickler

CD PROJEKT RED

Release

26.09 2023

Genre

Rollenspiel

Typ

DLC

Pegi

18

Webseite

Preis

ab 29,99 Euro

Media (14)

So MUSS DLC/Patch!


Rund drei Jahre nach Release des Grundspiels bringt Entwickler CD Projekt RED das erste offizielle DLC für Cyberpunk 2077 raus, Phantom Liberty. Während der Release des Grundspiels damals von Bugs und anderen gebrochenen Versprechen überschattet wurde, startet das DLC mit Fanfaren und reichlich Lob in die neonbeleuchteten Straßen Nicht Cities. Deswegen bekommt das DLC auch einen etwas längeren Test als wir es üblicherweise für DLCs hier auf Gamezoom tun.

Land of the Free und der Raketenabstürze


Die Story von Phantom Liberty startet mittig in der Hauptstory des Grundspiels und ist bereits zu Beginn des Spiels in eurem Journal. Dort wird euch stets verraten, welche Hauptquest ihr als nächstes angehen sollt, um die DLC-Story zu starten. Achtung, ein paar Spoiler sind hier nicht zu vermeiden: Ihr müsst die Story rund um den Relic-Chip in eurem Nacken solange spielen, bis ihr euer Business mit den Voodoo Boys im Stadtteil Pacifica abgeschlossen habt. Ist das erledigt, bekommt ihr einen Anruf von einer unbekannten Person, die euch Koordinaten durchgibt und euch bittet, so schnell es geht dorthin zu gelangen. Euer Ziel ist das Stadion von Night City, das bisher zwar gigantisch am Stadtrand lag, aber absolut keinen Zutritt gewährte und auch sonst eher gesichtsloser Teil der baufälligen Fassade von Pacifica war. Seit dem DLC sieht es hier aber deutlich anders aus: Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte, wuchtige Kampfbots und reichlich Geschütztürme bewachen den Zugang zum Stadion, das nun Teil des neusten Stadtteils von Night City ist, Dogtown. Die Soldaten gehören zu Kurt Hansen, dem selbsternannten Warlord des von der restlichen Stadt abgeschotteten Gebiets. Und hier stellt sich auch die Stimme aus dem Telefon vor. Songbird, ein Netrunner-Genie und Mitglied des persönlichen Stabs der Präsidentin der NUSA, der New United States of America. Diese reiste gerade noch in Space Force One, der persönlichen Rakete des Weißen Hauses, als das Regierungsgefährt gehackt und gekapert wurde. Neuer Kurs: Dogtown, deren Besatzer absolut nicht gut auf die NUSA zu sprechen sind. Songbird bittet V, in Dogtown einzudringen und die Präsidentin zu retten, wenn der präsidiale Flieger herunterkracht - und verspricht uns dabei eine Heilung für unsere Relic-Schwierigkeiten. Madame President, wir stehen zu Diensten!

Von der Nachtstadt in den Hundezwinger


Das neue Gebiet ist nicht einfach ein weiterer, cyberpunkiger Stadtteil von Night Cities. Entwickler CD Projekt RED hat die einstmals unzugängliche Fassade von Pacificas verlassenen Hotelruinen samt dem Stadion komplett redesigned, aufgehübscht und dahinter eine begehbare Spielwelt aufgebaut, die nach ihren eigenen Gesetzen spielt. Keine Polizei dreht auf diesen Straßen ihre Runden, sondern die Soldaten von Barghest, Kurt Hansens persönlicher Miliz aus absolut ergebenen Soldaten. Das neue Gebiet ist nicht so groß, wie man es von den anderen Stadtteilen kennt, besticht dafür aber mit viel vertikaler Bewegung, bei der wir uns durch die aufgetürmten Ebenen von Dogtown nach oben und unten schwingen. Es gibt weniger Straßen, dafür hat man in Dogtown aber viel mehr Wert daraufgelegt, das Innere von Gebäuden zu nutzen und kleine, straßenferne Ecken mit Details zu versehen. Damit uns neben der Hauptstory nicht langweilig wird, gibt es eine Menge neuer Fixer-Aufträge auf den Straßen (dachtet ihr, Mr Hands wäre nur in Pacifica aktiv?), neue Fahrzeuge (dieses Mal auch mit Bewaffnung) und Supply Drops. Diese werden regelmäßig über Dogtown abgeworfen, bieten reichlich Beute, Ausrüstung und Geld sowie einen Kampf... Wir sind schließlich nicht die einzigen, deren Geldbeutel etwas mehr Füllung vertragen könnte.

Ein Cyberpunk 2077 der nächsten Stufe


Begleitend zum DLC wurde Cyberpunk 2077 auch auf Patch 2.0 geupdated, das größte und umfangreichste Update in der Geschichte des Spiels. Wie eingangs erwähnt, der Release von Cyberpunk 2077 ging mit Bugs und enttäuschten Spielern einher - fast alle hatten Probleme, mal mehr, mal weniger. Wer sich an den Gamezoom-Test erinnert, weiß, dass ich damals auf dem PC einer der wenigen Auserwählten war, die ohne Bugs durch das Spiel glitten, die bittere Ausnahme. Seitdem hat CD Projekt RED aber eifrig Patches und Fixes nachgeschoben, mal größere, mal kleinere, bis Night City ein großartiges, eigentlich bugfreies Erlebnis für Fans der dystopischen Konzern-Zukunft war. Patch 2.0 knüpft daran ein wenig an. Dieses Mal steht aber weniger das reine Beheben von Bugs im Vordergrund, sondern, naja, ALLES andere. Wirklich, alles. Sowohl Entwickler als auch Fans sprechen davon, dass 2.0 uns das Cyberpunk bringt, das damals hätte rauskommen sollen, die Vision des Teams. Es gibt praktisch keine Facette des Spiels, die nicht umgekrempelt, neu entworfen und umdesignt wurde, um die Zukunft, für die Johnny Silverhand (nicht) gestorben ist, noch besser zu machen. Das fängt bei "Kleinigkeiten" an, wie intuitiveren, benutzerfreundlicheren Menüs. Und von da an rasant weiter: Es gibt neue Waffen, Outfits, Funktionen, Bewegungsarten, Autos, Gegner, Tarots, Hacks, Gangs, Cybernetics und Missionen. Das Kleidungsmenü? Komplett umgeworfen, mit dem überwiegenden Loslösen von Stats und Boni von den Kleidern. Stattdessen könnt ihr jetzt Skins bei Kleidungsgeschäften aufspielen (oder transmoggen, wie ihr WoWler immer sagt). Die Polizei ist nicht länger ein blinder Haufen Nichtsnutze, sondern eskaliert die Suche nach euch, mit immer mehr Mannpower, Straßensperren, Gegnertypen und schließlich auch dem berühmt-berüchtigten MaxTac-Team, einem Squad vollgepumpter Bosse, die euch bis ans Ende der Welt jagen. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen ihr euch einfach blind mitCybernetics vollpumpen könnt. Euer Körper verträgt nur so und so viel auf einmal, muss an höherwertige Implantate erst gewöhnt werden, mit denen ihr noch besser als je zuvor genau euren Spielstil optimieren könnt. Das gleiche gilt für das Skillsystem, mit komplett überarbeiteten Skills, Progressionwegen und Boni. Mit den passenden Skills stellt ihr die Art und Weise, wie ihr kämpft, komplett auf den Kopf. Die Änderungen sind zu lang, um hier alle abzubilden. Es reicht zu sagen, dass ihr mit Patch 2.0 euch anders durch Night City bewegt, anders kämpft und ein völlig neues Spielgefühl habt. Von mit die gleiche Empfehlung wie vom Entwickler: Fangt einen neuen Spielstand an, um von den Neuerungen nicht erschlagen zu werden.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen