Batman: Arkham City - Test/Review
In den Straßen herrscht Terror. Kinder des Chaos in Kostümen und mit Schminke hetzen über Leichen, brennende Autowracks und verschwinden in dunklen, zuckenden Schatten.
Von Christoph Miklos am 07.11.2011 - 06:25 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Warner Bros. Interactive Entertainment

Entwickler

Rocksteady Studios

Release

25. November 2011 (PC)

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (55)

Nanananana…BATMAN!!!

In den Straßen herrscht Terror. Kinder des Chaos in Kostümen und mit Schminke hetzen über Leichen, brennende Autowracks und verschwinden in dunklen, zuckenden Schatten. Nur eine Person kann den Untergang von Arkham City verhindern: Batman!
Ein Jahr danach…
Die Handlung von Batman: Arkham City setzt ein Jahr nach dem Finale von Arkham Asylum an. Der Anstaltsdirektor aus dem ersten Batman-Spiel, Quincy Sharp wurde zum Bürgermeister von Gotham City befördert, was in Anbetracht der Überpopulation an kostümierten Wahnsinnigen in der fiktiven Metropole auch kaum verwunderlich ist. Sinngemäß platzen die Irrenhäuser von Gotham aus allen Nähten. Aus diesem Grund erwirbt Mr. Sharp einen Teil der Slums, zieht eine Mauer um das Elendsviertel und packt es anschließend randvoll mit Killern, Spinnern und dem übrigen Verbrecherabschaum - Willkommen in Arkham City! Der Joker und sein ewiger Rivale Two-Face kämpfen um die Vorherrschaft in diesem Drecksloch. Zeit, das Batman hier mal richtig aufräumt.
Gotham…eh Arkham City
Das Gefängnisgebiet ist nach außen abgegrenzt, der Spieler kann sich darin frei bewegen. Er kann durch die Straßen laufen - die sind aber oft durch Müll oder brennende Autowracks blockiert, außerdem tummelt sich dort allerlei rauflustiges Gesindel und Teile stehen unter Wasser. Wesentlich bequemer und schneller geht es in luftiger Höhe voran, indem sich Batman mit seinem Enterhaken von Dachrinne zu Dachrinne zieht. Es macht richtig Spaß, wenn der dunkle Ritter mit seinem Cape über Abgründe segelt oder sich mit elegantem Schwung an einem Turm emporzieht. Auf Knopfdruck steht eine dezent an GTA erinnernde Karte zur Verfügung, auf der die nächste Hauptmission sowie alle verfügbaren Nebenaufgaben eingezeichnet sind. Je nachdem, ob der Spieler der Story folgen oder zusätzliche Einsätze absolvieren möchte, kann er sich ein Symbol mit der direkten Richtung auf den Kompass am Bildschirmrand legen - meist kommt man damit ohne größere Probleme ans Ziel.
START
Nach einer recht kurzen Einführung für Einsteiger kommt es schnell zu den ersten „Showdowns“. Bereits in den ersten zwei Stunden werdet ihr auf zahlreiche Bossgegner wie zum Beispiel dem Joker, Two-Face, dem Pinguin und Mr. Freeze treffen. Anfangs geht das fast etwas zu schnell und wirkt wie ein spannungsarmes "Best of Superschurke". Die Handlung entwickelt dann aber sehr schnell Fahrt und bietet wie im Vorgänger ein paar wirklich spektakuläre Überraschungen - die wir an dieser Stelle natürlich nicht verraten.
Wer nur der Story folgt, schafft es in acht bis zehn Stunden ins Finale, mit den zusätzlichen Aufgaben und Herausforderungen ist die Spielzeit locker drei bis fünf Mal so lang. Insbesondere in den Riddler-Rätseln, für die der Spieler in der Stadt verteilte Symbole sammeln muss, ist neben Action auch viel Knobelei gefragt - etwa, wenn Batman nur unter Kombination aller technischen Gerätschaften und Kletterkünste in einen scheinbar verschlossenen Raum gelangt. Nach Abschluss der Kampagne ist Arkham City frei begehbar - Extras und höhere Schwierigkeitsgrade sollen zum erneuten Durchspielen locken.
Die Kämpfe
Arkham City ist nicht nur fünfmal so groß wie sein Vorgänger, sondern schickt auch dreimal so viele Gegner gleichzeitig in den Kampf gegen Batman. Aus diesem Grund hat das Entwicklerteam Rocksteady das Kampfsystem überarbeitet. So könnt ihr
unter anderem im Kampf gegen die Privatarmee des Jokers nun auch mehrere Angriffe blocken. Nicht nur mit bloßer Muskelkraft, sondern auch mit allerlei Gadgets kann sich der dunkle Ritter zur Wehr setzen. Der „Explosiv-Schaum“ etwa hilft Batman im wahrsten Sinn bei seinem Durchbruch, wenn er ihn an brüchige Wände kleistert. Die könnt ihr jedoch nur im (aus Arkham Asylum bekannten) „Detektive Modus“ erkennen, der um eine wesentliche Funktion beschnitten wurde. Die „Röntgen-Ansicht“ gibt es nicht mehr, weil sie nach Angaben der Entwickler „zu nützlich“ war. Dafür hängt nun praktisches Tool an seinem Spezialgürtel, mit dem unser Held die Flugbahn von Projektilgeschossen einsehen kann. Für erfolgreich abgeschlossene Aufträge oder Kämpfe hagelt es Erfahrungspunkte. Diese können wir gegen neue Attacken, verbesserte Gerätschaften oder eine stärkere Panzerung eintauschen.
Nebenmissionen und Liebesgeschichten
Abseits der zahlreichen Kämpfe und gut vertonten Zwischensequenzen erwarten euch wieder Rätseleinlagen vom Riddler. Arkham City ist jedoch kein Open-World-Spiel. Die Zwischenaufgaben erzählen lineare Geschichten, in welchen ihr Hintergrundinformationen zu den interessanten Nebencharakteren bekommt, wie etwa Catwoman.
Apropos Catwoman
Wer sich Batman: Arkham City im Laden kauft bekommt einen DLC-Code für die Catwoman-Abschnitte - Alternativ kann man den Code auch separat erwerben. Die Dame verfügt über etwas andere Ausrüstung - sie zieht sich etwa mit einer Peitsche auf Dachrinnen, was von der Steuerung her minimal anders funktioniert. Sie kann an bestimmten Decken krabbeln und sich unbemerkt hinter Gegnern herunterlassen und verfügt noch über eine Handvoll weiterer katzenhaft wirkender Tricks. In den Kämpfen geht sie wesentlich eleganter als Batman zur Sache, kann aber auch wesentlich weniger Schläge einstecken. Wann der Spieler ihr Schicksal lenkt, bestimmt die Handlung.
Technik
Auch in Arkham City kommt eine überarbeitete Version der Unreal Engine 3 zum Einsatz. Bei den Animationen im Kampf haben die Entwickler dezent sichtbar weitere Feinarbeit geleistet, und die Zwischensequenzen gehören erneut zum Besten, was es im Bereich der Computerspiele gibt. Die Außenwelt bietet im Vergleich auch mit großen Innenräumen etwas schwächere Texturen und Lichteffekte, dazu kommen ab und zu mal kleine Grafikfehler in der Darstellung weit entfernter Objekte - aber das ist wohl alles der unterm Strich dann doch sehr imposanten, riesigen Gefängniswelt geschuldet und stört nicht wirklich. Auch Soundkulisse und Sprachausgabe (deutsch und englisch) wissen zu gefallen.
Batman: Arkham City verzichtet auf eine explizite Gewaltdarstellung, weshalb das Spiel auch eine USK-Freigabe ab 16 Jahren erhalten hat.

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