Lediglich vier Wochen hat Entwickler Climax Studios für den dritten und letzten Teil der Assassin's Creed Chronicles Zeit. Kann „Russia“ die Fehler aus den Vorgängern ausmerzen?
Story
Wer hätte es gedacht: Episode 3 spielt in Russland im Jahr 1918 während der Oktoberrevolution. Wir schlüpfen in die Polygonhaut von Assassinen Nikolai Orelov, der einen letzten, lohnenden Auftrag ergattert. Mit dem verdienten Geld will er sich mit seiner Familie nach Amerika absetzen. Ziel ist es, die von den Templern gefangen genommene Zarenfamilie aufzusuchen, um so an ein Kästchen heranzukommen, in dem ein sogenannter Edensplitter enthalten sein soll. Wirklich spannend erzählt bzw. inszeniert ist auch diese Chronicles-Story nicht. Videos gibt es erneut nicht - Bilder mit Texten müssen reichen.
Unverändert
Am Gameplay haben die Entwickler keine großen Veränderungen oder gar Verbesserungen vorgenommen. Die knapp vier Stunden lange Kampagne werdet ihr in erster Linie mit Klettereinlagen und Stealth-Aktionen verbringen. Nur im Notfall sollte man den offensiven Weg wählen, da man nach nur zwei gegnerischen Schüssen das zeitliche segnet. Als Mini-Highlight entpuppt sich das Scharfschützengewehr von Nikolai. So zielt ihr an manchen Abschnitten auf Wachen, um die folgenden Bereiche von Feinden zu säubern. Die Umgebungen sind vielfältiger als noch im Teil zuvor und beeinflussen euer Vorgehen. Laute Böden, elektrische Fallen, Schächte, etliche Kletterpassagen. Immer wieder neue Gegebenheiten fordern taktisches Vorgehen von euch.
Durch einen Telefonanruf oder das Ausknipsen von Scheinwerfern lenkt ihr eure Gegner ab, während euch das altbekannte Adlerauge einen Überblick über die feindlichen Patrouillengänge verschafft. Auch lernt ihr immer mal wieder ein Kampfmanöver, wie beispielsweise Blocken oder Kontern. In dem Zusammenhang gefällt die hervorragende Spielbarkeit, dank der all die Tricks mit Leichtigkeit von der Hand gehen und ein schnelles und gleichzeitig lautloses Vorgehen ermöglichen.
Schade: Manchmal ist das Spiel unnötig verwirrend, wenn man an manchen Stellen nicht weiterkommt, dann gelegentlich, weil man nicht versteht, was das Spiel gerade von einem will.
Viele der Fertigkeiten müsst ihr aber nur sehr selten einsetzen, was in erster Linie daran liegt, dass die gegnerische KI arg schwachbrüstig ausfällt. Wenn ihr einmal entdeckt wurdet und kurze Zeit im Schatten verschwindet, vergessen die Wachen sofort, dass ihr überhaupt da wart.
Lineare Kost Im Vorfeld des Releases von Assassin‘s Creed Chronicles hörte man immer wieder den Begriff „Metroidvania“. An dieser Stelle klären wir auf: Der neuste Download-Titel aus dem Hause Ubisoft ist komplett linear aufgebaut. In sämtlichen Levels geht es strikt von A nach B - nur der gelegentliche Ebenenwechsel lockert den „Quasi-Sidescroller“ etwas auf. Da helfen auch die wenigen Passagen nicht, in denen ihr unter Zeitdruck vom Start zum Ziel rennen müsst und am Ende nicht euer Spielstil, sondern eure absolvierte Zeit entscheidend für die Punktwertung ist.
Technik Technisch kann auch die Russia-Episode nicht überzeugen. Wenig Details und steife Animationen trüben den Gesamteindruck sehr. Schade auch, dass die akustische Untermalung nur sehr mittelmäßig ausgefallen ist. Da sind wir deutlich besseres von Assassin‘s Creed gewohnt.
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