Keine Tentakel
Sowohl Publisher Xseed Games als auch das Entwicklerteam von Acquire haben bis dato recht wenig Erfahrung in der Spielentwicklung für heimische Konsolen sammeln können. Jetzt, im Jahr 2015, wagen sie sich mit Akiba’s Trip 2 zum ersten Mal auf die neueste Konsolengeneration. Doch ob das eine gute Idee war und was ihr euch von ihrem neuen Japano-RPG, das schon am 12. August 2014 für PS3 und Xbox 360 erschienen ist, erwarten könnt, erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem Review!
Die Geschichte
In Akiba’s Trip 2 schlüpfen ihr in die Rolle von Nanashi der gleich zu Beginn fast vom lokalen Oberbösen Zenya Amou umgebracht wird. Warum er nur fast gekillt wird? - Weil ihm die leicht bekleidete Shizuku zu Hilfe eilt, oder besser gesagt plötzlich im Raum steht und mit uns gegen die sogenannten Synthister kämpft. Diese Gegner sind aber wider Erwarten keine Menschen sondern Vampire! Deshalb lohnt es sich nicht sie ordentlich zu verprügeln und sie in die stille Ecke zu schicken - nein, sie sind nur gegen Sonnenlicht empfindlich! Aus genau diesem Grund müssen wir ihnen die Kleider vom Leib reißen und sie in der Öffentlichkeit entblößen, geil oder? Nachdem wir also unseren ersten Kampf, der uns gleichzeitig durch ein knappes Tutorial führt, bestritten haben machen wir uns gemeinsam mit unserer Mitstreiterin und ein paar Freiheitskämpfern auf den Weg nach Akihabara um die Synthister, die sich mittlerweile im Stadtgebiet ausgebreitet haben, in die Flucht zu schlagen, die Stadt zu retten und uns letztendlich als Helden feiern zu lassen...
Gameplay
Gleich vorweg: Akiba’s Trip 2 beinhält weder eine deutsche Synchronisation, noch deutsche Untertitel. Das erwähne ich natürlich aus einem bestimmten Grund, denn ihr findet euch immer wieder in interaktiven Gesprächen wieder, in denen ihr eure Antworten selbst wählen könnt. Und passend zu dem skurril anzüglichen Szenario könnt ihr Konversationen nicht nur mit gelungenem schwarzem Humor würzen sondern zwischendurch auch mal die ein oder andere sexistische Aussage einschieben. Durch das relative hohe Englischniveau, das vom Spiel gefordert wird,
kann aber hier und da schon mal etwas der Spaß an den Dialogen verloren gehen. Nichtsdestotrotz wartet Xseed Games erster Next-Gen-Titel auch mit vielen gelungen Elementen auf. Unter anderem ist die offen begehbare Spielwelt nämlich ein absolutes Plus. In Akihabara gibt es nämlich nicht nur viel zu entdecken sondern auch zu tun! Ihr könnt diverse Shops besuchen, Mangas und Animes kaufen, Arcade Games spielen oder, für die Gangster unter euch, Passanten anrempeln und sie verängstigt durch die Gegend laufen lassen. Die Stadt macht deshalb nicht nur Spaß, sondern wird euch auch für einige Zeit beschäftigen - besonders wenn ihr die verschiedenen versteckten Orte sucht! Kommen wir nun aber zum wohl wesentlichsten Spielelement aus Akiba’s Trip 2: dem Kampf! Hierbei gibt uns das Spiel die Möglichkeit gezielt den Kopf, Oberkörper oder die Beine anzugreifen. Dabei bilden wir in klassischer Beat-em-Up-Manier Angriffskombos, die uns dabei helfen unsere Gegner schneller auszuziehen. Trotzdem werdet ihr zu keinem Zeitpunkt über eine strategische Vorgehensweise nachdenken (müssen), da uns das Kampfsystem vor sehr limitierte Optionen stellt. Meiner Erfahrung nach ist es am einfachsten und wahrscheinlich klügsten à la Button-Mashing ein Körperteil nach dem anderen zu bearbeiten und Stück für Stück zu entkleiden. Meine Vorgehensweise: Mit der Hose beginnen! - Das lasse ich jetzt einfach mal so im Raum stehen...
Technik
Der überzogene Cell-Shade Look und die schrillen Kostüme lassen die Meinungen über Akiba’s Trip sicher auseinandergehen. Dennoch hat das Japano RPG grafisch einiges zu bieten - wenn
man sich darauf einlässt. Zugegeben, dass der überzeichnete Animelook vor Ecken, Kanten und zweidimensionalen Texturen nur so strotzt ist zwar unangenehm, mir würde aber auch per se kein Spiel in diesem Stil einfallen, bei dem das nicht so wäre. Auch der Sound ist selbst ohne deutscher Synchro durchwegs gelungen und das Look and Feel ist alles in allem sehr zufriedenstellend. Außerdem kann Akiba’s Trip 2 damit überzeugen, dass wir während der Spielzeit weder Grafikbugs entdeckt haben noch Renderingprobleme fanden oder Stadtteile erst zu spät geladen wurden. Auch die Charaktere und Animationen sind „liebevoll“ - sofern man das bei dem Spielinhalt so bezeichnen kann - gestaltet. Zu meckern gibt es lediglich nach etwas längerer Spielzeit. Denn dann beginnen sich schön langsam alle Animationen zu wiederholen was den Spielspaß nicht unbedingt drückt, allerdings dennoch das Gefühl von Eintönigkeit aufkommen lässt. Übrigens: die Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich massiv! Solltet ihr also zu den ganz harten Jungs gehören und auf „schwer“ spielen werdet ihr schnell gefordert sein!
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