The Walking Dead: Michonne - Episode 1: In Too Deep - Test/Review
Telltale Games liefert mit The Walking Dead: Michonne eine „Mini“-Staffel zum beliebten Comic ab, der die Vorfreude auf Staffel 3 anheizen soll.
Von Christoph Miklos am 29.02.2016 - 18:28 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Telltale Games

Entwickler

Telltale Games

Release

23.02 2016

Genre

Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

9,99 Euro

Media (19)

Im Fokus

Telltale Games liefert mit The Walking Dead: Michonne eine „Mini“-Staffel zum beliebten Comic ab, der die Vorfreude auf Staffel 3 anheizen soll. Bleibt nur die Fragen offen: Kann das Entwicklerteam in so kurzer Zeit (3 Episoden) eine spannende Geschichte erzählen?
Michonne im Mittelpunkt
Fans des Comis erfahren im Spiel, was Michonne zwischen Ausgabe #126 und #139 während ihrer Abwesenheit so getrieben hat. Vorkenntnisse aus den Comics sind keineswegs notwendig, da die Abenteuer für sich alleine stehen. Das Spiel startet mit einem Telltale-typischen Quick-Time-Event. Wir schnetzeln Zombies mit unserer Machete und müssen wenige Sekunden später einen inneren Konflikt lösen. Die erste Hälfte des Spiels verläuft recht durchschnittlich - lediglich das Setting (wir sind auf einem Schiff) sorgt für etwas Abwechslung im Walking Dead Universum. Im späteren Verlauf der Episode geraten wir unfreiwillig in den Konflikt zweier Parteien und müssen mit List und Überredungskunst einen Weg aus dem Schlamassel finden. Zugegeben: Die gesamte Story kommt uns sehr bekannt vor. Rätseleinlagen gibt es nicht - dafür überzeugen die zahlreichen Dialoge und Antwortmöglichkeiten umso mehr. Wir hatten tatsächlich öfters das Gefühl, dass unsere Antwort das Spielgeschehen beeinflusst. Die Charaktere sind in ihren Ansätzen interessant, aber die kurze Spieldauer erlaubt nicht viel mehr als eine Skizzierung.
Technik
Die Grafik ist in einem hübschen Comicstil gehalten und geht auch bei der Darstellung der Gewalt nicht wirklich zimperlich zu Werke. Mimik und Gestik der Figuren wirken glaubhaft und hinterlassen einen sauberen Eindruck. Lediglich ein paar steife Animationen trüben den Gesamteindruck etwas. Neu: PC-Spieler, die mit Maus und Tastatur spielen, arbeiten nun mit dem aus Adventure „The Wolf Among Us“ bekannten Radialmenü. Sprecherin Samira Wiley („Orange is the New Black“) hat ebenfalls einen guten Job gemacht.
Übrigens: Das Spiel erscheint zum Release mit einem deutschen Untertitel. Leider wurden viele Übersetzungsfehler gemacht.

Wo bleibt die Wertung?
Künftig erhalten Episoden-Spiele erst mit dem Erscheinen der letzten Episode eine finale Wertung (inkl. Pro und Contra) von uns. Ein Fazit pro Episode gibt es aber nach wie vor.

Fazit

Christoph meint: Da wäre mehr drin gewesen!

Fazit Episode 1: „In Too Deep“ startet nur sehr durchschnittlich. Das hohe Tempo und den tollen Charme eines Tales from the Borderlands sucht man vergebens. Trotz anfänglicher Enttäuschung konnten mich aber schlussendlich die Handlung und vor allem die Antagonisten überzeugen. Offen bleibt aber die Frage, ob Telltale Games in den nächsten beiden Episoden mehr zu bieten hat. Persönlich würde ich mir etwas mehr Mut vom Entwicklerteam wünsche. Die bekannten Quick-Time-Events und (netten) Dialoge dürfen ruhig neuen Gameplay-Funktionen weichen. Ich bin gespannt.

Fazit Episode 2: „Give No Shelter“ hinterlässt gemischte Gefühle. Auf der einen Seite hat mir die actionreich inszenierte Verfolgungsjagd sehr gut gefallen. Auch die Hintergrundgeschichte von Michonnes Kindern wurde gut umgesetzt. Auf der anderen Seite war ich -erneut- über den geringen Umfang enttäuscht. Ebenfalls enttäuschend: Die Entwickler haben sich zu wenig Zeit für sämtliche Nebencharakteren gelassen. Diese bleiben nach wie vor sehr blass. Für das Finale (Episode 3) erwarte ich mehr definitiv mehr. Mehr Story, mehr Emotionen und vor allem mehr Spielzeit.

Gesamtfazit: Drei Monate und knapp drei Stunden später flimmert nun der Abspann von The Walking Dead: Michonne über unseren Monitor. Die finale Frage: Konnte uns die Mini-Episode überzeugen? Wir antworten mit einem enttäuschten „Nein!“. Das arg kurze Abenteuer von Walking-Dead-Heldin Michonne bietet beim Gameplay und bei der Story einfach zu wenig. In den ersten beiden Episoden wurden wir mit belanglosen Quick-Time-Events überschüttet - in Episode 3 waren es zu viele Rückblenden. Lieber wäre uns gewesen, wenn die Entwickler mehr auf die Charaktere eingegangen wären. Vor allem die extrem klischeehaften Bösewichte hätten nicht sein müssen. Immerhin: Zur zeitlichen Überbrückung auf The Walking Dead Staffel 3 bzw. Batman hat es schlussendlich gereicht.

70%
Grafik
7
Sound
8
Bedienung
9
Spielspaß
7
Atmosphäre
7
Preis/Umfang
5
Richtig gut
  • hübsche Animationen
  • guter Soundtrack
  • solide Sprachausgabe
  • Michonne und ihre Geschichte wurden gut umgesetzt
  • abwechslungsreiche Action-Sequenzen
Verbesserungswürdig
  • viel zu kurz
  • Charakter bleiben arg blass
  • deutsche Übersetzung
  • Technik am Limit
  • wenig Gameplay
  • zu viele Quick-Time-Events
Anforderungen
• PC (Minimum):
-Prozessor: Intel Pentium 4 2,0 GHz oder AMD Athlon XP 2200+
-Arbeitsspeicher: 2 GB (XP); 3 GB (Vista/7)
-Grafikkarte: NVIDIA GeForce 7300 GS oder ATI Radeon X1600
-Festplatte: 0.6 GB
-Betriebssystem: Windows XP/Vista/7
-Sound: DirectX 9.0c-fähige Soundkarte
-Sonstiges: Maus, Tastatur

• Sony PlayStation 3 Konsole
• Microsoft Xbox 360 Konsole
• Sony PlayStation 4 Konsole
• Microsoft Xbox One Konsole
Getestet für
PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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