The Amazing Spider-Man - Test/Review (PC)
Mit einer kleinen Verspätung trudelt nun auch die PC-Umsetzung von The Amazing Spider-Man bei uns in der Redaktion ein.
Von Christoph Miklos am 22.08.2012 - 15:51 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Activision Blizzard

Entwickler

Beenox

Release

10.08 2012

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

ab 39,99 Euro

Media (27)

Jetzt auch für PC

Mit einer kleinen Verspätung trudelt nun auch die PC-Umsetzung von The Amazing Spider-Man bei uns in der Redaktion ein.
Wieder ein Spiel zum Film
Gerade Titel, die pünktlich zum entsprechenden Film auf den Markt kommen, trumpfen in der Regel nicht unbedingt mit spielerischer Brillanz auf. The Amazing Spider-Man macht überraschendweiser eine recht gute Figur. Endlich dürfen wir wieder frei durch New York schwingen und sogar Nebenmissionen bestreiten. Die Handlung des Spiels ist kurz nach den Geschehnissen des Kinofilms angesiedelt. Spider-Man muss nicht nur entflohene Mutanten aufspüren, sondern auch ein Heilmittel für seine Freundin finden, da diese mit einem Virus infiziert wurde. Die Geschichte wird mit der obligatorischen Prise Spidey-Humor erzählt, plätschert aber die meiste Zeit munter vor sich hin und dreht erst zum Ende des Spiels ein wenig auf. Die Kampagne umfasst knapp 20 Missionen, in denen wir gegen bekannte Schurken wie Rhino oder Scorpion antreten. Die meiste Zeit über kämpfen wir aber gegen relativ hirntote Standardfeinde in beengten Gebäuden, langweiligen Fabriken oder in Abwasserkanälen. Das Leveldesign ist linear - abwechslungsreiche Momente sucht man vergebens. Das Kampfsystem ist eine 1:1-Kopie aus Batman: Arkham City, leider nur nicht so filigran umgesetzt. Prinzipiell hämmert ihr wie wild auf den Angriffsbutton herum und weicht feindlichen Angriffen mit dem Dodge-Button aus, sobald ihr darauf hingewiesen werdet. Angeschlagene Feinde werden per „Spinnenbeschuss“ endgültig lahmgelegt. Kleinere Einlagen wie das Werfen von Containern, um Feinde bewusstlos zu schlagen, sorgen für kurzweilige Abwechslung, sind letztlich aber genauso repetitiv wie die gesamte Spielmechanik. Auch die Stealth-Attacken von der Decke sind nicht gerade das Gelbe vom Ei, da diese, aufgrund der schwachen KI, viel zu stark ausfallen. Die Endboss-Fights laufen immer nach demselben Schema ab: Ein paar Standardangriffe, ausweichen und am Ende das obligatorische Quicktime-Event. Langweilig! Für etwas frischen Gameplaywind sorgt das sogenannte Web-Rush-Feature: Auf Knopfdruck wird die Zeit verlangsamt, während ihr in die Ego-Sicht wechselt und vorgegebene Punkte in den Gebieten anpeilen und auf Wunsch zu ihnen hinspringen könnt. Gleiches gilt auch für Gegner, denen man auf diese Weise in Windeseile auf die Pelle rücken kann.

Freiheit
Abseits der Story-Missionen darf man in The Amazing Spider-Man die frei begehbare Stadt New York erkunden. Das tolle Geschwindigkeitsgefühl beim Schwingen durch die Häuserschluchten kann aber leider nicht über die eintönigen Nebenaufträge hinwegtäuschen. Höchstens die Jagd nach neuen Kostümen oder die 700 in der Stadt versteckten Comics, mit denen ihr digitale Version echter Comic-Hefte freischalten könnt, wecken den Sammler im Spieler.
Technik
Das Technikgerüst kann nur bedingt überzeugen. Die wenigen Highlights (Effekte, Animationen beim Schwingen) werden von den tristen Umgebungen, den mittelmäßigen Texturen und detailarmen Figuren überschattet. Zumindest wissen Soundtrack und die englische Sprachausgabe (bitte nicht auf die lieblose deutsche Tonspur wechseln!) zu gefallen.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Armer Spidey! Du hättest eine bessere Videospielumsetzung verdient!

The Amazing Spider-Man hat massig Potenzial und könnte problemlos mit den aktuellen Batman-Spielen mithalten. Dass es schlussendlich -mal wieder- nur ein mittelmäßiges Superhelden-Videospiel geworden ist liegt, wie so oft, am Publisher (Activision). Hätte man den Entwicklern mehr Zeit und Budget zur Verfügung gestellt, wäre sicher was Vernünftiges herausgekommen. Leider haperte es bei jedem Punkt an der halbherzigen Umsetzung. Ob nun Kampfsystem, Level- und Missionsdesign oder die Schwingmechanik - nichts wurde so gut umgesetzt, als dass es auf lange Sicht wirklich fesseln könnte.

60%
Grafik
7
Sound
7
Bedienung
6
Spielspaß
6
Atmosphäre
6
Preis/Umfang
6
Richtig gut
  • ein paar nette Effekte
  • Geschwindigkeitsgefühl
  • solider Soundtrack
  • eng. Sprachausgabe
  • einfache Steuerung (mit Gamepad!)
  • spannende Story
  • frei begehbare Stadt
  • mehrere Schwierigkeitsgrade
Verbesserungswürdig
  • triste Umgebungen
  • hölzerne Animationen
  • Qualität der Texturen
  • dt. Sprachausgabe
  • stellenweise Probleme mit der Kamera
  • öde Missionen
  • sich zu schnell wiederholende Sidequests ohne Tiefgang
  • Kampfsystem ohne Tiefgang
  • kaum Wiederspielwert
  • viel zu einfache Bossfights
  • 08/15 KI
  • Steuerung mit Maus und Tastatur
Anforderungen
Minimum Anforderungen:

• Betriebssystem: Windows 7 oder (Windows XP 32-bit (mit Service Pack 3) und DirectX 9.0c) oder (Windows Vista mit Service Pack 2)

• Prozessor: Intel Core 2 Duo 2.6 GHz oder AMD Athlon 64 X2 3800+

• Speicher: 3 GB

• Grafikkarte: NVidia GeForce 8800 GT / AMD Radeon HD4770

• Festplattenspeicher: 8.6 GB

• Soundkarte: DirectX 9 kompatible Sound Karte

• Eingabegeräte: Keyboard, Maus, Xbox 360 Controller, Game Pad

Empfohlene Anforderungen:

• Prozessor: Intel Core 2 Quad 2.4 GHz oder AMD Athlon II X4 2.6 GHz

• Grafikkarte: NVidia GeForce 285 GTX / AMD Radeon HD4830
Getestet für
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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