Resident Evil 6 (PC) - Test/Review
Gut fünf Monate nach dem Konsolen-Release von Resident Evil 6 folgt nun die günstige PC-Umsetzung (knapp 30 Euro), die neben dem Hauptspiel auch alle bisher erschienen DLCs beinhaltet.
Von Christoph Miklos am 23.03.2013 - 04:16 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Capcom

Release

22.03 2013

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Preis

27,99 Euro

Media (53)

3x RE6

Gut fünf Monate nach dem Konsolen-Release von Resident Evil 6 folgt nun die günstige PC-Umsetzung (knapp 30 Euro), die neben dem Hauptspiel auch alle bisher erschienen DLCs beinhaltet.
Oldskool-Feeling
Wenn wir die Kampagne mit Leon S. Kennedy in Angriff nehmen, welche wir auch im Koop-Modus bestreiten können, bekommen wir das gute alte Resident Evil-Feeling geboten. Wir befinden uns in der Universität von Tall Oaks, vor dessen Studenten der Präsident der Vereinigten Staaten eine Rede hält. Doch leider verwandelt sich dieser plötzlich in einen Zombie, was Leon dazu zwingt, seinen alten Freund zu erschießen. Zusammen mit Helena Harper erforscht er daraufhin die schlecht beleuchtete Universität, die ein wenig an das Herrenhaus aus Teil 1 erinnert. Dabei wird er mit Zombies konfrontiert, die Kenner an die ersten drei Teile erinnern werden - blutverschmiert, schlurfend und bissig. Auch versprühen der Munitionsmangel und geringe Anzahl an Heilkräutern Oldskool-Feeling vom Feinsten. Eine wichtige Rolle spielt der Nahkampf. Nahkampf bedeutet in diesem Fall jedoch nicht das übliche „messern“, sondern sind vom Spieler ausgeführte Attacken, die mit der direkten Umgebung korrespondieren. So können wir Zombies auf den Boden treten, sie gegen die Wand schmettern oder über Brüstungen stürzen. Jede Nahkampfattacke zehrt dabei an der Ausdauer des Spielers – eine Neuerung von Capcom, die neben der Lebensanzeige zu beachten ist. Ebenfalls neu sind die Fähigkeitspunkte, die, ebenso wie Munition und andere Goodies, von getöteten Gegnern hinterlassen werden. Mit diesen Punkten können wir Fähigkeiten individuell steigern und so zum Beispiel die Waffen schneller nachladen. Ebenfalls mit von der Partie: Gelegentliche Rätseleinlagen, die das recht hohe Spieltempo zumindest etwas drosseln.
Mehr Action
Wer es noch actionreicher möchte, der greift zur Kampagne von Chris Redfield. Nach seinem letzten Auftrag hat sich Chris nach Osteuropa verkrochen, wo er gerne mal in schäbigen Bars einen über den Durst trinkt. Ganze sechs Monate hat der BSAA gebraucht, Redfield zu finden und schickt Piers Nivans, um ihn als Captain für eine Mission in China zu verpflichten. Die beiden bilden das Coop-Team für eine knallharte, actionreiche Mission mit entsprechend bewaffneten Gegnern. Besonders auffällig wird hierbei die Agilität der Charaktere. Dass man zum Schießen nicht mehr stehenbleiben muss, ist dabei nur eine der kleineren Verbesserungen. Ab und an hechtet ihr in ein Vehikel, um die Verfolgung aufzunehmen. Dann heizt ihr mit einem Militär-Jeep durch die nächtlichen Straßen der Großstadt und ballert mit dem Bordgeschütz auf feindliche Fahrzeuge. Auch der Showdown gegen einen Kampfhubschrauber auf einem Hochhaus, bei dem ihr einen Raketenwerfer einsetzt, steht auf dem Befehlsplan.
Bisschen Nemesis
In Kampagne Nummer 3 schlüpfen wir in die Haut von Jake Muller, der mit der besonderen DNA seines Vaters ausgestattet ist. Kein Wunder also, dass wir gleich zu Beginn unserer Mission gegen einen übermächtigen Mutanten antreten müssen. Der ist nicht totzukriegen und erinnert stark an Nemesis aus Teil 3. Unterstützung bekommt Jake von Sherry, dessen Vater der bekannte Umbrella Wissenschaftlicher William Birkin ist. Seid ihr mit Jake und dessen Gefährtin unterwegs, ist fast immer Flucht angesagt. Mal vor den mutierten Schergen, vor allem aber vor dem Ustanak. Dieser Gigant hetzt das Duo ohne Gnade durch Häuserruinen des Kriegsgebietes in Osteuropa und macht dabei alles platt, was ihm vor die riesigen Füße läuft. Hier ist euer Reaktionsvermögen gefragt, wenn ihr schnell Leitern heraufklettern, Abgründe überspringen oder unter blockierten Toren hindurchrutschen müsst. Nervig: Einmal zu spät die richtige Taste getroffen, muss man mit dem Neuladen eines Savepoints rechnen.
Koop
Wie schon bei Resident Evil 5 könnt ihr alle Missionen bis auf die Kapitel mit Ada im Koop-Modus bestreiten. Dabei wird der Bildschirm horizontal geteilt. Abgesehen davon funktioniert die Spielmechanik bei der Team-Arbeit gut. Die KI-Kollegen treffen stets ihr Ziel und laufen auch bei hektischen Feuergefechten nicht vor eurer Pistole umher. Anstrengend wird es nur dann, wenn ihr wehrlos an Schaltern warten müsst, weil sich euer Mitstreiter auf dem Weg zu seinem Schalter ewig Zeit lässt. Über Steam ist es möglich, den Missionen anderer Spieler beizutreten, um so gemeinsam den Bioterror zu stoppen.
Noch mehr Content im Multiplayer
Neben den Kampagnen finden sich im Hauptmenü noch weitere Spielvarianten, wie etwa der bekannte „Die Söldner“-Modus. Hier kämpfen wir uns unter Zeitdruck durch Wellen von Angreifern und verdienen dabei nicht nur Highscores, die wir online mit unseren Freunden vergleichen können, sondern auch die in Resident Evil 6 neu eingeführten Fähigkeitspunkte. Die bekommt man übrigens auch im Hauptspiel für erledigte Gegner. Damit können wir entsprechend der Bezeichnung neue Fähigkeiten einkaufen - zum Beispiel erhöhten Nahkampfschaden, verbesserte Widerstandskraft oder eine größere Chance auf von erledigten Gegnern hinterlassene Gegenstände. Sehr coole Idee: Der brandneue „Agentenjagd“-Modus. Hier können wir als Monster in eine fremde Online-Partie eindringen und ordentlich Verwirrung stiften.
Technik und Sound
Im technischen Bereich zeigt sich Resident Evil 6 nicht gerade von seiner besten Seite. Die hübschen Lichteffekte können -leider- nicht über die steifen Animationen, zahlreichen Clipping-Fehler und die schwankende Qualität bei den Texturen hinwegtäuschen. Zumindest das coole Monster-Design weiß zu gefallen. Der Sound punktet mit stimmigen Tracks - die deutsche Sprachausgabe hingegen ist arg mittelmäßig geworden. Für die PC-Umsetzung sprechen die anpassbare Steuerung und das Hinzuschalten von Kantenglättung.

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