Razer BlackWidow Ultimate Classic - Test/Review
In unserem heutigen Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die mechanische Tastatur Razer BlackWidow Ultimate in der Version „Classic“, die mit „hauseigenen“ Switches (Razer Green) daherkommt.
Von Christoph Miklos am 09.04.2015 - 00:55 Uhr

Fakten

Hersteller

Razer

Release

Anfang 2015

Produkt

Tastatur

Preis

159,99 Euro

Webseite

Media (5)

Einleitung und Datenblatt

Einleitung
In unserem heutigen Artikel werfen wir einen kritischen Blick auf die mechanische Tastatur Razer BlackWidow Ultimate in der Version „Classic“, die mit „hauseigenen“ Switches (Razer Green) daherkommt. Mehr Details zum Gaming Keyboard in unserem ausführlichen Testbericht!
Über Razer
Razer ist der weltweit führende Anbieter von professioneller Gaming-Hardware, Software und Systemen. 1998 wurde das Unternehmen in Carlsbad, Kalifornien, gegründet. Heute hat Razer weltweit neun Niederlassungen. Razer-Produkte werden von den anspruchsvollsten Profi-Gamern weltweit in Turnieren benutzt und bieten Spielern den entscheidenden Wettbewerbsvorteil durch Spitzentechnologie und preisgekröntes Design. Wir leben unser Motto: For Gamers. By Gamers.
Datenblatt
• Mechanische Tasten von Razer mit einer Betätigungskraft von 50 g • Lebensdauer für 60 Millionen Tastenanschläge • Mit individuell hintergrundbeleuchteten Tasten • Anti-Ghosting mit 10-Tastenfolgefunktion • Voll programmierbare Tasten mit sofort einsatzbereiter Makroaufzeichnung • 5 zusätzliche Makrotasten • Gaming-Modus Option • Audioausgänge/Mikrofoneingänge • USB-Passthrough • 1000 Hz-Ultrapolling • Razer Synapse 2.0-fähig • Geflochtene Faserkabel • Ungefähre Abmessungen: 475 mm (Breite) x 171 mm (Höhe) x 20 mm (Tiefe) • Ungefähres Gewicht: 1500 g
Testplattform
• Mainboard: ASUS ROG Rampage V Extreme • Prozessor: Intel Core i7-5960X Extreme Edition @ 8x 4.0 GHz • Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX DIMM Kit 16GB, DDR4-2800 • Grafikkarte: 2x EVGA GeForce GTX 980 SLI • Prozessorkühler: EKL Alpenföhn K2 • Netzteil: Seasonic Snow Silent 1050W • Soundkarte: Creative Sound Blaster Z • Festplatten: OCZ Vector 180 960GB • Gehäuse: Corsair Graphite Series 760T • Laufwerke: Samsung Blu-ray DVD-/RW • Betriebssystem: Windows 8.1 64-Bit • Monitor: LG Electronics Flatron 29EA93-P • Zimmertemperatur: ca. 21°C
• Sonstiges: diverse Computerspiele (Genre: Taktik, MMO und Shooter)

Testbericht und Video

Verarbeitung
Die BlackWidow Ultimate Classic misst 475 x 171 x 20 mm und bringt knapp 1,5 Kilogramm auf die Waage. Das Gehäuse wurde aus hochwertigem Kunststoff gefertigt und besitzt eine mattschwarze Silk-Oberfläche, die weitgehendst gegen Kratzer und Fingertapser unempfindlich ist. Die bauartbedingt unvermeidlichen Helligkeitsverläufe verbirgt Razer, indem lediglich die direkt über der Lichtquelle platzierte Primärfunktion aus der Beschichtung geschnitten wird. Sekundärbeschriftungen, die an schlecht auszuleuchtenden Stellen der Kappen liegen, druckt Razer hingegen im nicht lichtdurchlässigen „Pad printing“-Verfahren auf. An der rechten Seite des Gehäuses liegen der über ein separates Datenkabel durchgeschleifte USB-Port sowie die HD-Audio-Anschlüsse mit daher vollwertiger Stromversorgung. Gummifüße an der Rückseite sorgen für eine rutschfeste Arbeitsweise. Auch lässt sich der Neigungswinkel des Eingabegerätes verstellen. Das Kabel misst ausreichend lange zwei Meter. Insgesamt gesehen hinterlässt die Verarbeitungsqualität einen mehr als guten Eindruck.
Anschlag
Das Besondere an der Tastatur ist der bei jeder einzelnen Taste nicht über eine elektronische Folie, sondern über einen mechanischen Mikroschalter (Razer Green) weitergegebene Tastendruck. Der Tastenhub beträgt lediglich 1,9 Millimeter. Dieser kurze Weg soll dem Spieler eine niedrige Reaktionszeit mit der BlackWidow ermöglichen. Der dabei aufzuwendende Tastendruck ist extrem gering und liegt mit 50 Gramm deutlich unter dem, der bei Folientastaturen (80 Gramm) oder anderen mechanischen Tastaturen (60 bis 80 Gramm) aufgeboten werden muss. Laut Hersteller besitzen die Tasten eine Lebensdauer von 60 Millionen Anschlägen.
Im (Gamer)Alltag schlägt sich das Keyboard sehr gut. Vor allem bei Spielen konnte uns der „taktische“ Tastenanschlag überzeugen. Aber auch als Vielschreiber wird man seine Freude mit der Tastatur haben. Lediglich der deutlich hörbare Tastenanschlag könnte von einigen Spielern als störend empfunden werden.
Die Razer Green Switches
Fast alle mechanischen Tastaturen verwenden Schalter von der Firma Cherry, die verschiedene Schalterarten mit unterschiedlichen Charakteristiken herstellt. Auch Razer verwendete bislang Cherrys MX-Blue-Schalter in der BlackWidow Ultimate. Die blauen MX-Schalter haben einen spürbaren Druckpunkt und verursachen beim Auslösen ein deutliches Klick-Geräusch. Auf dem amerikanischen Markt erschien auch die Stealth-Version, die auf MX-Brown-Schaltern basiert. Auch die braunen Schalter haben einen spürbaren Druckpunkt, verursachen beim Auslösen aber kein Klick-Geräusch.
Die BlackWidow Classic basiert auf Switches von einem 3rd-Party-Hersteller, wobei Razer Optimierungen für den Gaming-Markt vorgenommen hat. Der größte Unterschied zwischen den grünen Razer-Schaltern und den bislang verwendeten blauen MX-Schaltern von Cherry ist der Auslösezeitpunkt. Während normale MX-Blue-Schalter erst nach 2,2 Millimetern auslösen, übermitteln die Razer-Switches bereits nach 1,9 Millimetern ein Signal an den Rechner. Durch den kürzeren Auslöseweg und die Auslöseschwelle direkt am spürbaren Druckpunkt sind laut Razer schnellere aufeinanderfolgende Anschläge möglich. Wirkliche Unterschiede bzw. Vorteile beim Spielen konnten wir aber nicht feststellen.
Technik und Extras
Aufgrund der USB-Schnittstelle unterstützt die BlackWidow nur 10-Key-Rollover. Im Klartext heißt das: Maximal zehn simultane Anschläge plus zwei Modifier wie STRG oder SHIFT sind möglich. Full NKRO (unendlich viele Tastenanschläge gleichzeitig) ist nur über PS/2-Adapter möglich.
Die BlackWidow verfügt über ein paar Sondertasten, die per FN-Taste aktiviert werden. F1 bis F8 sind mit gängigen Multimedia-Steuerbefehlen (Stumm, Leiser, Lauter, Play/Pause, Vor und Zurück) belegt. Mittels Gaming-Modus-Taste lässt sich die Windows-Taste sperren. Mit von der Partie ist auch eine fix integrierte Handballauflage, welche für ein zusätzliches Komfortplus beim Zocken und Schreiben sorgt. Eine anpassbare Beleuchtung (Blau; fünf Stufen), ein USB 2.0 Port und Audioanschlüsse (Kopfhörer und Mikrofon; 3.5mm Klinke) runden die Ausstattung des Gaming Keyboards ordentlich ab.
Die Tastatur wird damit beworben, dass man ein Makro on-the-fly aufnehmen kann, dies ließ sich erst nach einigen Versuchen nachvollziehen, da sich die Tastatur zeitweilig nicht wie im Handbuch beschrieben verhalten hat. Besonders nützlich ist diese Funktion allerdings in Online-Rollenspielen, da man so Makros aufnehmen kann, ohne dass man das Spiel minimieren müsste um erst umständlich im Treiber nach der Funktion zu suchen.
Preis und Verfügbarkeit
Aktuell wandert die Razer BlackWidow Ultimate Classic (nur US-Layout erhältlich!) für 160 Euro (Stand: 09.04.2015) über den Ladentisch.
Unser Testvideo zur Razer BlackWidow Ultimate 2014

Fazit und Wertung

Christoph meint: Klasse Mech-Keyboard für Gamer!

Die neue Razer BlackWidow Ultimate Classic erbt alle positiven Eigenschaften des 2014er-Modells. Konkret wären das die saubere Verarbeitungsqualität, die zahlreichen Ausstattungsmerkmale und natürlich auch den ausgezeichneten Anschlag. Noch ein paar Worte zu den neuen Green Switches. Diese orientieren sich stark an den MX-Blue Switches der deutschen Firma Cherry. Der kürzere Auslöseweg und die längere Haltbarkeit (die Razer Switches sollen angeblich 60 Millionen Anschläge „überleben“) lesen sich sehr gut, doch im Alltag konnten wir keine gravierenden Verbesserungen feststellen. Auch die höhere Lebensdauer ist -bisher- noch nicht bewiesen. Trotz kleinerer Kritikpunkte ist die BlackWidow Ultimate Classic eine überzeugende Mech-Tastatur für ambitionierte Spieler ab.

90%
Verarbeitung
9
Anschlag
10
Extras
9
Preis
7
Richtig gut
  • saubere Verarbeitung
  • taktiler und präziser Anschlag
  • kurzer Auslöseweg
  • Mediatasten (Fn-Funktion)
  • USB 2.0 Port, Audioanschlüsse (Headset)
  • anpassbare Hintergrundbeleuchtung (fünf Stufen)
  • Profile und fünf Makrotasten
  • auch für (Viel)Schreiber gut geeignet
  • übersichtliche Software
Verbesserungswürdig
  • kleine Handballenauflage
  • Software setzt Razer-Konto voraus
  • teuer
  • derzeit nur US-Layout erhältlich
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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