Quantum Break (PC) - Test/Review (+Tech-Check)
Bekommen PC-Spieler eine saubere Umsetzung von Quantum Break geboten? Hat Microsoft aus den Fehlern von Gears of War: Ultimate Edition gelernt?
Von Christoph Miklos am 07.04.2016 - 15:26 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Microsoft

Entwickler

Remedy

Release

05.04 2016

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

69,90 Euro

Media (18)

Xbox One Review

Wo wir in Max Payne die Zeit noch bloß verlangsamen konnten, können wir sie nun in Quantum Break komplett anhalten. Die Macher von Max Payne und Alan Wake sind zurück und beliefern uns mit einer Mischung aus storylastigem Actionshooter und Live-Action-Serie. Aber macht das Spiel mit der Zeit denn auch Spaß?
Zwischen Zeitstopp und Live-Action
Gleich vorweg: Ja, macht es. Wir schlüpfen in die Rolle von Jack Joyce, dem weniger begabten und weniger cleveren Bruder der Joyce-Familie. Macht aber gar nichts, denn so können wir losziehen, unserem alten Buddy Paul helfen seine Zeitmaschine zu aktivieren und nebenher mal eben die Welt ins Chaos stürzen. Keine Sorge, auch das macht nichts, denn so kommen wir an unsere phänomenalen Zeitkräfte, und können das Abenteuer rund um den Konzern Monarch, das Rettungsboot-Protokoll und die Gegenmaßnahme erleben. Verwirrt? Waren wir auch, aber keine Sorge. Im Laufe der Handlung wird euch das alles ganz gut erklärt, denn gut ein Drittel eurer Zeit verbringt ihr damit, Storydialogen zu folgen, gut eine weitere Stunde verbringt ihr mit der Miniserie, die mit dem Spiel gekoppelt ist und die euch die Geschichte aus der Sicht der „Bösen“ erzählt, während die restliche Zeit sich in das Erkunden und Sammeln von Hinweisen und Nebeninfos und die wilde Ballerei mit den vermeintlichen Bad-Guys aufspaltet. Nebenher dürft ihr aus der Sicht von Paul Serene auch noch Entscheidungen treffen, die das Spiel ein kleinwenig abändern. Nicht ganz „erlebe deine eigene Story“, aber zumindest hebt es den Wiederspielwert deutlich.

Großartige Schauspieler
Vor allem macht Quantum Break, da es ja doch halbwegs story-driven ist, wegen der Charaktere und ihrer Darsteller Spaß. Paul Serene als Fast-Bösewicht mit guten Intentionen, gespielt von Aiden Gillen, also Littlefinger aus Game of Thrones (Klar, dass der uns mit Anlauf in den Rücken springt!), Lance Reddick, den ihr vielleicht aus Fringe kennt und Shawn Ashmore aus X-Men, Courtney Hope und dann noch dieser eine Hobbit. Ihr wisst schon. Die Schauspieler finden sich verdammt gut in ihre Figuren ein und während des Spielens fühlen wir uns schlicht heimisch in der Welt von Quantum Break, leiden aber nie so richtig mit unserem Hauptcharakter mit. Irgendwie tun wir die meisten seiner Regungen dann doch ganz gerne mit einem „Aha“ ab, während wir die Handlungen der Bösen dafür umso besser nachvollziehen können. Ihr müsst verstehen, während unser Hauptcharakter die ganze Zeit verwirrt über seine Kräfte ist, seinen Bruder retten will und immun gegen gute Ratschläge seiner Kumpane ist, fasziniert uns vor allem das Acting der Bösewichte. So ziemlich alles was in den Live-Action Ausschnitten erzählt wird ist großartig, Aiden Gillen spielt einen großartigen Antagonisten und wir können seinen Konflikt und seine Angst davor zum Bösewicht zu werden, förmlich spüren, während sein Lieblings-Hitman, Liam Burke, die vielleicht beste und nachvollziehbarste Figur des gesamten Titels ist. Hut ab.
Zeitpartikel
Großartig ist vor allem das Gameplay. Im Verlauf des Spiels entwickeln wir unsere Fähigkeiten und werden besser und stärker, können unsere Skills upgraden und weiter verbessern und treffen im Laufe der Zeit auch auf Feinde mit ähnlichen Kräften, die sie meist jedoch, und nun kommen wir zu den Kehrseiten, nicht wirklich ideal nutzen. Die meisten Gegner die wir sehen, setzen ihr Zeit-Schild ein oder huschen blitzschnell von einem Ort zum anderen, während wir mit gigantischen Zeitexplosionen um uns werfen, Gegner anstürmen und ausknocken und einzelne Feinde einfrieren um sie dann im Kugelhagel fast schon explodieren zu lassen. Ein weiterer Negativpunkt sind die etwas fadenscheinigen Erklärungen im Spiel. Wieso kann ich das nicht tun? Zeitpartikel. Wieso passiert das? Naja, die Zeit, die ist halt wie so ein Ei. Also. Zerbrochen. Punkt. Gut, bei Steins;Gate hat sich auch niemand beschwert und jeder der sich über die lückenhaften, wissenschaftlichen Erklärungen beschwert hat, wurde mit der harten Wahrheit konfrontiert, dass es Zeitreisen eben einfach nicht gibt, aber etwas mehr als ein „Zeitpartikel. Isso!“ hätte man sich dann doch gewünscht. Dass wir uns ganz allgemein mit Hackern in Videospielen und Filmen nicht anfreunden können, ist ein anderer Punkt, denn das ist dann wiederum die einzige Figur in der Miniserie, die eigentlich nur schlecht gemacht ist - gut, persönliche Präferenz.
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