Lost Planet 2 - Test/Review (PC)
Inhaltlich ist die PC-Fassung identisch mit der (gepatchten) Konsolenversion, die bereits seit einem halben Jahr erhältlich ist.
Von Christoph Miklos am 28.10.2010 - 02:41 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Capcom

Release

15.10 2010

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Media (24)

Rückkehr nach E.D.N. III

Inhaltlich ist die PC-Fassung identisch mit der (gepatchten) Konsolenversion, die bereits seit einem halben Jahr erhältlich ist. Dafür dürfen sich Besitzer aktueller Grafikkarten (wie NVIDIAs GTX 400- oder Radeons 5-Serie) über einen optionalen DirectX-11-Modus freuen. Wir haben uns erneut nach E.D.N. III begeben.
Der Kampf geht weiter
Lost Planet 2 spielt sich prinzipiell wie der erste Teil: Als schwer bewaffneter Soldat ballert ihr euch aus der Verfolgerperspektive durch die schlauchartigen Levels und bekommt es zwischendurch mit riesigen Bossmonstern zu tun. Als Gegner erwarten euch neben den aus dem ersten Teil bekannten Schneepiraten weitere Faktionen wie Dschungelpiraten oder Söldner der NEVEC Corporation. Darüber hinaus trefft ihr auch auf die gefährlichen Akriden. Diese mehrbeinigen, fliegenden oder schlängelnden Insektenwesen kennen nur ein Ziel: euch das Leben so richtig schwer zu machen. Gegen diese gefräßigen Monster hilft nur eins: Gewalt! Ihr könnt maximal zwei Waffen tragen - sollte euch die Munition ausgehen oder verlangt es euch nach einer dickeren Wumme, dürft ihr euch am Gepäck erledigter Gegner bedienen. Das üppige Waffenarsenal besteht aus Maschinengewehren, Sniperrifles, verschiedenen Granatentypen, Raktenwerfern etc.. Ein weiteres, wichtiges Utensil ist der Greifhaken: Ähnlich wie in Bionic Commando zieht ihr euch damit auf höher gelegene Plattformen oder zerrt Gegner heran. Die Levels sind streng linear aufgebaut und meist sehr überschaubar. Als Wiedereinstiegspunkte aktiviert ihr die sogenannten Datenstationen: Entdeckt ihr so ein Ding, werft ihr es durch beständiges Tastendrücken an. Nach eurem Ableben sucht ihr euch eine der aktivierten Stationen aus und werdet postwendend dorthin teleportiert.
Bessere Technik
Die Geschehnisse von Lost Planet 2 sind 10 Jahre nach dem ersten Teil angesiedelt. In diesem Zeitraum gab es nicht nur einen gewaltigen Klimawandel, sondern auch die Technik wurde fortschrittlicher. Im Laufe des Spieles stoßt ihr auf die altbekannten, erdgebundenen Vital Suits (V.S.), die sich hervorragend zum Bekämpfen der Gegnerpopulation eignen und nehmt auch im Cockpit fliegender V.S. Platz. Einige Modelle bieten sogar einen Soziussitz für eure Mitstreiter, die von ihrem Platz aus die Gegner unter Beschuss nehmen. Wie im ersten Teil haben die coolen Metall-Ungetüme zwar eine hohe Feuerkraft und schützen euch vor gegnerischen Angriffen, doch sie bewegen sich sehr träge durch die Gegend. Eine weitere Neuerung in LP2 sind die „speziellen“ Schutzanzüge. Diese sind zwar nicht so mächtig wie die Vital Suits, dafür bieten sie ausreichend Schutz und schränken eure Bewegungsfreiheit nicht ein. Ihr könnt sogar den Greifhaken nutzen.

Teamplay

Steuerung
Der erste Kritikpunkt an Lost Planet 2: Entwickler Capcom hat nur wenig an der Spielmechanik verändert. Vor allem die träge Steuerung dürfte auf LP-Anfänger abschreckend wirken. Die Geschwindigkeit des Fadenkreuzes kann man zwar justieren, das ändert allerdings nichts an der Trägheit der Spielfigur selbst. Auch das Speichersystem kann für einige Frustmomente sorgen. Jedes Kapitel ist in mindestens drei Untermissionen eingeteilt - speichern dürft ihr aber erst, wenn ihr das Kapitel abgeschlossen habt. Kurz gesagt: Wenn ihr beim Bossgegner versagt, könnt ihr gerade nochmal von vorne anfangen. Doch zurück zu den positiven Aspekten des Titels. Das neuste Capcom-Werk glänzt mit riesigen Bossgegnern sowie hübschen Schauplätzen mit Dschungel, Wüstengebieten und einer Überraschung gegen Ende.
Koop-Modus
Lost Planet 2 schickt euch standardmäßig als Teil eines Vierer-Teams los, da Capcom das Spiel eigentlich als Multiplayer-Erlebnis entwickelt hat. Entsprechend gibt es keinen klassischen Einzelspieler-Modus, sondern lediglich eine Koop-Kampagne - egal, ob ihr mit Freunden spielt oder nicht. Trotz der schwachen KI (die Kollegen laufen ständig an die Front und gehen nur selten koordiniert vor) sollte man die Mitspieler nicht deaktivieren, da das Spiel ansonsten unnötig schwer wird. Optimal ist es natürlich, wenn ihr im Koop-Modus (Online: 4 Spieler oder Splitscreen: 2 Spieler) mit Freunden unterwegs seid und euch absprechen könnt. Eine kleiner Tipp am Rande: Eure Gruppe sollte -vor allem bei großen Feinden- stets in Bewegung bleiben. Auch die richtige Taktik in Kombination mit viel Absprache ist wichtig. Lost Planet 2 ist ein Multiplayer-Titel und nichts anderes. Entsprechend werden Koop- und Deathmatch-Freunde auch mit netten Goodies wie komplett editierbaren Figuren beglückt. Positiv erwähnenswert ist auch der verzögerungsfreie Netzwerkcode des Spiels.
Eyecatcher
Die neue, multiplattformtaugliche MT Framework 2.0 Engine verwöhnt mit knackigen Texturen, fantastischen Explosionen und hochhausgroßen Monstern. Vor allem die effektreichen sowie actionreichen Zwischensequenzen wissen zu gefallen. Beim Sound bekommt man tolle Surround-Effekte und eine dynamische Hintergrundmusik geboten. Nur die fehlende deutsche Synchronisation könnte einige Spieler stören.

Fazit und Wertung

Christoph meint: Klasse Koop-Unterhaltung!

Gemischte Gefühle nach den zahlreichen Lost Planet 2-Partien. Auf der einen Seite waren wir von der adrenalingeladenen Action und dem tollen Koop-Modus begeistert. Auf der anderen Seite enttäuschte die strohdumme KI im „Singleplayer“. Auch die träge Steuerung hätte sich Entwicklerteam Capcom bei der Fortsetzung sparen können. Da aber die wenigen Kritikpunkte von den positiven Aspekten des Titels (Grafik, Sound, abwechslungsreiche Locations) förmlich überrollt werden, können wir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung für sämtliche Fans des Genres aussprechen.

80%
Grafik
9
Sound
8
Bedienung
7
Spielspaß
8
Atmosphäre
8
Multiplayer
9
Preis/Umfang
8
Richtig gut
  • tolle Effekte
  • riesige Monster
  • abwechslungsreiche Schauplätze
  • passender Soundtrack
  • gute Surround-Effekte
  • einfache Steuerung
  • viel Action
  • gut inszenierte Videos
  • viele Locations
  • massig Waffen und Vital Suits
  • Koop-Modus für bis zu vier Spieler
Verbesserungswürdig
  • nur englische Dialoge
  • schwache KI (Kollegen und Gegner)
  • veraltetes Speichersystem
  • unpräzise Maussteuerung
  • keine Befehlsfunktion für die KI-Kameraden
Anforderungen
• PC (Minimal):
- OS: Windows XP
- CPU: Intel Core 2 Duo; AMD Athlon X2
- Grafikkarte: Geforce 7800 oder Radeon HD2400
- RAM: 1 GB (XP), 2 GB (Vista, 7)
- HDD: 13 GB

• PC (Empfohlen):
- OS: Windows Vista oder 7
- CPU: Core 2 Quad oder AMD Phenom X4
- Grafikkarte: Nvidia Geforce 9800 und ATI Radeon HD4800 mit 512 MiB VRAM
- RAM: 2 GB (XP), 3 GB (Vista, 7)
- Auflösung: 1.280 x 720 und größer
- Xbox 360 Gamepad
Getestet für
• PC
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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