Creative Sound Blaster X-Fi Titanium Fatal1ty Pro Series - Testbericht
Aktuelle Mainboards besitzen nur noch eine stark beschränkte Anzahl an PCI-Slots.
Von Christoph Miklos am 07.07.2008 - 17:23 Uhr

Einleitung

Vorwort
Aktuelle Mainboards besitzen nur noch eine stark beschränkte Anzahl an PCI-Slots. Anwender eines SLI-Gespanns werden daher folgende Frage sehr gut kennen: wohin mit der Soundkarte? Vor allem Besitzer einer Grafikkarte die auf eine Dual-Slot-Kühllösung setzt werden sehr schnell mit dem oben genannten Problem konfrontiert werden. Aus diesem Grund setzen immer mehr Hardwarehersteller auf Soundkarten mit PCIe-Schnittstelle. Der erste Hersteller der ein solches Produkt (Sound Blaster X-Fi Xtreme Audio PCI Express) auf den Markt gebracht hat war Creative. Dieses war aber für Gamer weniger interessant, da ein Großteil der Audioberechnungen nach wie vor von der CPU erledigt werden musste. Mit der Sound Blaster X-Fi Titanium Fatal1ty Pro Series präsentiert das Unternehmen erstmals eine „vollwertige“ PCIe-fähige X-Fi Karte mit komplexem Audiochip.
Ob sich die Investition in die knapp 120 Euro teure Soundkarte lohnt, das erfahrt ihr in unserem ausführlichen Testbericht!
Ein paar Sätze zum Hersteller
„Creative ist der weltweit führende Anbieter von Multimedialösungen und Peripheriegeräten im Bereich „Digital Entertainment“. 1981 wurde Creative in Singapur mit der Vision gegründet, die Interaktion zwischen Mensch und Computer durch Multimediatechnologien grundlegend zu verändern.
Mit den mittlerweile legendären Sound Blaster-Soundkarten brachte Creative die Multimedia-Revolution ins Rollen und setzt seitdem mit Produkten wie den MP3-Playern der ZEN-Familie immer wieder neue Maßstäbe für die digitale Unterhaltung. Die innovative Hardware sowie die proprietären Technologien, Anwendungen und Services des Unternehmens ermöglichen Nutzern, ihre digitale Unterhaltung in immer besserer Qualität zu genießen - jederzeit und überall.
Mit der Einführung der erfolgreichen Sound Blaster-Soundkarten etablierte Creative 1989 den De-facto-Standard für PC-Klang. Aufbauend auf seinen fortschrittlichen Audiotechnologien, einer großen Kundenbasis und der starken Marke Creative ist es uns mittlerweile gelungen, unsere Geschäfte auf den spannenden Markt der Personal Digital Entertainment (PDE)-Produkte auszuweiten. Heute ist Creative ein anerkannt führender Anbieter innovativer Audio- und PDE-Produkte. Das Unternehmen bietet Verbrauchern die Hardware, Softwareanwendungen und Services, die sie für ein umfassendes und hochwertiges, digitales Unterhaltungserlebnis benötigen. Creative strebt bei der Entwicklung aller Produkte stets nach der perfekten Ausgewogenheit zwischen Form und Funktion, um durch Design und Klang gleichermaßen zu begeistern.
Creative bietet zahlreiche PDE-Produkte an, mit denen sich die Multimedia-Fähigkeiten von PCs erweitern lassen, unter anderem MP3-Player, tragbare Media-Center, Multimedialautsprecher und -kopfhörer, Digi- und WebCams, Grafikkarten, Musik-Keyboards und PC-Peripherieprodukte.“

Technischen Spezifikationen und Features

Technischen Daten und Features
• 24 Bit Analog/Digital-Wandlung der analogen Eingangssignale mit 96 kHz Abtastrate
• 24 Bit Digital/Analog-Wandlung digitaler Signale bei 96 kHz zum analogen 7.1 Lautsprecher-Ausgang
• 24 Bit Digital/Analog-Wandlung digitaler Stereosignale bei 192 kHz zum Stereo-Ausgang
• Abtastraten für 16- bis 24-Bit-Aufnahmen: 8/11,025/16/22,05/24/32/44,1/48 und 96 kHz
• ASIO 2.0-Unterstützung bei 16 Bit/44,1 kHz, 16 Bit/48 kHz, 24 Bit/44,1 kHz, 24 Bit/48 kHz und 24 Bit/96 kHz mit Direct Monitoring
• Erweiterte SoundFont-Unterstützung bis 24 Bit Auflösung
• 64 MB X-RAM
• Anschlüsse: -Mikrofon-Eingang/Line-Eingang -Ausgang für Kopfhörer/linken und rechten Front-Lautsprecher -Ausgang für linken und rechten Side-Lautsprecher -Ausgang für Center-Lautsprecher/Subwoofer -Ausgang für linken und rechten Rear-Lautsprecher -Optischer SPDIF-Digitalausgang -Optischer SPDIF-Digitaleingang -Intel HD Front Panel-Anschluss -Anschlüsse für X-Fi I/O Drive

Unser Testsystem

Testsystem:
• Mainboard: ASUS Striker II Extreme nForce790i Ultra SLI| Sockel: 775 |Bios: s2e0504
• Prozessor: Intel Core 2 Extreme QX9650, 4 x 3,0GHz@3,83 GHz
• Wärmeleitpaste: Arctic Cooling MX-2
• Arbeitsspeicher: Corsair DDR3 1333 MHz (2x2 GB)
• Grafikkarte: 2x Zotac GeForce GTX 280 (SLI)
• Monitor: HP w2408h
• CPU-Cooling: OCZ Vendetta 2
• Netzteil: Thermaltake Toughpower 1200W Cable Management
• Sound: Creative SB X-Fi Titanium Fatal1ty Professional Series
+ Teufel Motiv 5
• Festplatten: 2x Western Digital Raptor X 150 GB (10.000 RPM; 32 MB Cache) Raid 0
• Gehäuse: Thermaltake Xaser VI
• Gehäuseventilation: Front: 1x 140 mm; Rear: 1x 120 mm; Top: 1x 140 mm
• Laufwerke: Plextor DVD-Dual Layer Writer und LG DVD-Rom
• Betriebssystem: Windows Vista Ultimate 64bit - Service Pack 1
• Eingabegeräte: Logitech UltraX Media Keyboard und Razer Lachesis
• Software/Testgeräte: diverse Computerspiele, DVDs und Audio CDs

• Zimmertemperatur: ca. 21°C

Technik und Soundqualität

Technik/Features
Technisch gesehen bietet die Karte alle Finessen der „normalen“ PCI X-Fi Soundkarten. Der Soundchip (über 51 Millionen Transistoren!) unterstützt 7.1-Sound, ASIO 2.0, DTS und eine Dolby Digital-Codierung in Echtzeit. Beachtlich ist nicht nur Rauschabstand von knapp 112db, sondern auch der hardwarebeschleunigte EAX 5.0- und OpenAL-Support bei Spielen. Gamer dürfen sich auch über das 64 MB X-RAM Feature freuen, welches die CPU zusätzlich entlastet. Käufer der deutlich teureren Sound Blaster X-Fi Titanium - Fatal1ty Champion Series kommen auch in den Genuss des X-Fi-E/A-Modul, das an der Vorderseite des PCs zusätzliche Anschlüsse bereitstellt und die schnelle Auswahl des Gaming-Modus und der X-Fi-Technologien ermöglicht
Werfen wir nun einen Blick auf die Spiele-Performance der neuen Creative Soundkarte.
Auslastung auf Soundchip - Spiele-Benchmark (Enemy Territory: Quake Wars)_1316
Auflösung: 1680x1050; Details: alles auf Hoch; AA und AF deaktiviert - Ausgabe in FPS
Creative X-Fi Fatal1ty FPS
90
Creative Sound Blaster X-Fi Titanium
90
Asus Xonar D2/PM
86
Razer Barracuda AC-1
84

Ein Blick auf unseren Spiele-Benchmark zeigt deutlich, dass der X-Fi-Soundchip das System/den Prozessor am besten entlastet.
Soundqualität
Um einen optimalen Test zu gewährleisten haben wir unser hochwertiges 5.1 Lautsprechersystem von Teufel (Motiv 5) und den Testrechner in einem Wiener Klanglabor aufgebaut. Für den „Klang-Check“ verwendeten wir die Audio-Sample-CD „Animusic Vol. 2“ und die beiden Kinofilme „Matrix“ und „Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“. In sämtlichen Tests schlug sich die Creative Soundkarte außerordentlich gut und das lag vor allem am hochwertigen Raumklang. Die Höhen wurden glasklar und Basssequenzen dynamisch und sehr kraftvoll wiedergegeben. Natürlich macht die Karte auch bei gängigen Computerspielen wie zum Beispiel Battlefield 2142 und Enemy Territory: Quake Wars, dank EAX 5.0-Unterstützung, eine mehr als gute Figur.
Dank der ausgereiften Software lässt sich die Audioqualität mittels X-Fi CMSS-3D Surroundklang nochmals aufwerten. Der Clou an dieser Funktion: Stereo-Kopfhörer können einen „gefälschten“ Raumklang akustisch darstellen. Ebenfalls sehr interessant ist der X-Fi Crystalizer. Dieser gibt digitalen Audioinhalten die bei der Komprimierung verloren gegangene Brillanz zurück und verbessert den Klang von MP3/WMA, Streaming-Audio und -Video, TV und Radio, DIVX und DVD.
Praktisch: on-the-fly lassen sich die Audio-Einstellungen mittels „Modus-Umschalter“ an das jeweilige „Einsatzgebiet“ (Spiele, Unterhaltung oder Audioerstellung) anpassen.
Zusammengefasst kann man ruhig sagen, dass die Sound Blaster X-Fi Titanium Fatal1ty Pro Series die derzeit beste Soundkarte für Gamer und Audio-Enthusiasten am Markt ist.

Anschlüsse, Software/Treiber, Verarbeitung und Preis/Leistung

Anschlüsse
Auf der Vorderseite der Creative Soundkarte findet man folgende Anschlüsse:
• Mikrofon-Eingang/Line-Eingang • Ausgang für Kopfhörer/linken und rechten Front-Lautsprecher • Ausgang für linken und rechten Side-Lautsprecher • Ausgang für Center-Lautsprecher/Subwoofer • Ausgang für linken und rechten Rear-Lautsprecher • Optischer SPDIF-Digitalausgang • Optischer SPDIF-Digitaleingang • Intel HD Front Panel-Anschluss • Anschlüsse für X-Fi I/O Drive

Der Lieferumfang sieht hingegen etwas magerer aus:
• Sound Blaster X-Fi Titanium Fatal1ty Soundkarte • Kurzanleitung • Installations-CD mit: -Creative MediaSource™ -Creative WaveStudio -Creative Smart Recorder -Creative Audio Console -THX® Console -Creative ALchemy -SoundFont Bank Manager -Creative Sound Blaster Media Center Edition (MCE) Plugin -Software von Drittanbietern (Internetanschluss erforderlich): • Dolby Digital Live! Echtzeit-Codierung • Cyberlink PowerDVD

Software/Treiber
Möchte man sämtliche Features der neuen Creative Soundkarten nutzen, so sollte man unbedingt die mitgelieferte Software installieren. Wir konnten unter Windows XP Home Edition (32bit) und Vista Ultimate (64bit) keine wirklichen Mängel feststellen. Unverändert bleibt -leider- die Tatsache, dass nur mithilfe der Creative ALchemy-Software EAX-Surroundklang von Windows XP-Spielen unter Windows Vista funktioniert.
Die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten im Treiberinterface erklären sich von selbst und sollten auch für Technikmuffel keine Probleme darstellen.
An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis: die Funktion „Dolby Digital Live! Echtzeit-Codierung“ muss mittels CD-Key und Internetanbindung freigeschalten werden.
Verarbeitung
Für eine hochwertige Qualität sprechen nicht nur die vergoldeten Anschlüsse, sondern auch die hochwertigen Kondensatoren auf der Printplatte. Verarbeitungsmängel konnten wir bei unserem Testmuster nicht feststellen.
Preis/Leistung
Der aktuelle Verkaufspreis von knapp 116 Euro (Preis laut www.geizhals.at; Stand: 07.07.2008) geht angesichts der gebotenen Leistung und mit einem „blauen Auge“ in Ordnung.

Auszeichnung/en und Danksagung

Auszeichnung/en


Vielen Dank an die Firma Creative und Simone Mitterer für das Testmuster und das uns entgegengebrachte Vertrauen!

Wertung

Technisch hochwertige Soundkarte - Referenz!

Mit der Sound Blaster X-Fi Titanium Fatal1ty Pro Series hat Creative das Rad nicht neu erfunden - wozu auch?

Schon die „älteren“ PCI-Modelle überzeugten durch überragende Klangeigenschafte und eine fortschrittliche Technik.

All diese guten Eigenschaften hat nun auch die Titanium Fatal1ty Pro Series geerbt, die sich dementsprechend gut für Gamer und Audio-Enthusiasten eignet.

Mängel findet man höchstens beim Preis und dem nach wie vor nicht 100%ig ausgereiften Vista-Treiber.

Trotz dieser Kritikpunkte bekommt die neue Creative Soundkarte eine uneingeschränkte Kaufempfehlung von unserer Redaktion ausgesprochen.

90%
Technik
9
Soundqualität
9
Ausstattung
9
Software/Treiber
8
Verarbeitung
9
Preis/Leistung
8
Richtig gut
  • hervorragender Klang
  • ausgereifte Technik
  • solide Verarbeitung
  • zahlreiche Funktionen
  • Software auch unter Vista gut
  • Dolby Digital Live! Echtzeit-Codierung
  • benötigt keinen zusätzlichen Stromanschluss
  • zahlreiche Anschlussmöglichkeiten
  • (+PCIe Schnittstelle)
Verbesserungswürdig
  • teuer
  • recht magerer Lieferumfang
  • Internetanbindung für Freischaltung von "Dolby Digital Live! Echtzeit-Codierung" benötigt
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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