Arctic Cooling Silentium T1 ECO 80
Ein durchdachtes Gehäuse inklusive stabilem Netzteil…kann man ein solches Produkt gut umsetzen?
Von Christoph Miklos am 06.02.2008 - 15:37 Uhr

Fakten

Hersteller

Arctic

Release

Mitte Dezember 2007

Produkt

Gehäuse

Webseite

Media (18)

Einleitung

Vorwort
Ein durchdachtes Gehäuse inklusive stabilem Netzteil…kann man ein solches Produkt gut umsetzen? Diese Frage haben sich wahrscheinlich auch die Techniker der bekannten Firma Arctic Cooling gestellt, und haben daher das Silentium T1 ECO 80 Case auf den Markt gebracht. Der neue Midi-Tower besitzt nicht nur ein cleveres Kühlungskonzept, sondern auch ein 550 Watt starkes PSU.
Wir haben dieses Stück Hardwaretechnik auf den Prüfstand geschickt!
Hersteller
„Arctic Cooling ist ein privates Unternehmen, das 2001 gegründet wurde. Der Firmensitz ist in der Schweiz, die Firma hat Büros in Hong Kong und in den USA, die Fertigungsstätten befinden sich in Asien. Das ARCTIC COOLING-Team setzt sich aus jungen, gut ausgebildeten und motivierten Mitarbeitern zusammen, die sowohl hohe geschäftliche, wie auch technische und kommunikative Fähigkeiten besitzen. Die Arbeitseinstellung basiert auf dem bekannten Schweizer Pioniergeist und dem innovativen Erfindungseifer. Der hohe, international anerkannte, technische Standard und das Streben nach Perfektion ist Grundlage jeder Entwicklung aus dem Hause ARCTIC COOLING. Die Kernkompetenzen der Firma sind vielfältig, einige sind die systematische Geräuschreduzierung, die Fertigung von Kupfer- und Aluminiumkühlkörpern, angepasste Kühllösungen sowie die Fertigung von leisen Lüftern. Hinzugekommen sind im Laufe der Zeit auch PC Gehäuse und Netzteile.“

Alle technischen Spezifikationen des Testmusters findet ihr in unserem Datenblatt!

Test

Verarbeitung
Damit das Gewicht des Gehäuses nicht zu hoch wird, haben die Damen und Herren von Arctic Cooling zahlreiche Elemente (Front- und Bodenteile) aus Kunststoff gefertigt. Der Chassis besteht hingegen fast vollständig aus sehr solidem 0,8 mm starken SECC Stahl. Erst während der Einbauphase der einzelnen Komponenten sind uns diverse Mängel an der Verarbeitungsqualität aufgefallen.
Update 20.02.2008:
Auf Nachfrage bei der Firma Arctic Cooling haben wir eine neue Fronttür erhalten, welche den oben genannten Mangel nicht mehr aufweist! Anscheinend kam es während der Lieferung zu diesem Defekt. Aus diesem Grund wurde der Prozentsatz beim Wertungspunkt "Verarbeitung" von 85 auf 88 Prozent angehoben!
Ein weiterer, unserer Meinung nach viel gravierenderer Mangel, ist das nicht vorhandene Netzteilgehäuse. Zwar befindet sich das PSU in einem extra Plastikschacht, doch die Vorderseite wird nur durch einen Lüfter geschützt. Eine Verschmutzung (zum Beispiel durch Staub) ist also sehr schnell möglich. Hier sollte Arctic Cooling schnellstens nachbessern, denn der Rest des Gehäuses weist keine Verarbeitungspatzer auf.
Platzangebot
Im gerade einmal 23 (W) x 43.5 (H) x 45.6 (D) cm großen Gehäuse lassen sich insgesamt sieben Laufwerke/Festplatten unterbringen. Speziell für Festplatten wurde ein sogenannter „Hard Disk Muffler“ angebracht, welcher Platz für zwei Speichereinheiten bietet. Unser Testmuster unterstützt die gängigen Mainboardformate Micro und Full ATX (Max: 305mm x 245mm) und selbst eine überlange GeForce 8800 GTX kann im Arctic Cooling Case verstaut werden. Ein SLI- oder Triple-SLI-System kann in diesem Gehäuse nicht eingesetzt werden, da einfach kein Platz für ein separates Netzteil vorgesehen ist. Auch bei der Wahl des Prozessorkühlers sollte man möglichst in kleineren Maßstäben denken und nicht sofort zu einem übergroßen Heatpipe-Cooler greifen.
Kurz gesagt: für einen Mittelklasse-Rechner reicht der Platz und die Power des Netzteiles ohne Probleme aus.
Montage
Mittels Schienensystem lassen sich Festplatten und optische Laufwerke ohne den Einsatz von Werkzeug oder Schrauben montieren. Selbst Erweiterungskarten lassen sich mittels Klippsystem schraublos im Case anbringen. Die Seitenelemente lassen sich, dank der großen Befestigungsschrauben, sehr schnell und vor allem problemlos entfernen.
Kühlung
Kühle Luft wird durch die Bodenrillen angezogen und mit Hilfe der beiden rückseitigen 80 mm Lüfter wird die angestaute Wärme des Systems optimal aus dem Gehäuse abgeführt. Für die Kühlung des 550 Watt starken Netzteiles setzt Arctic Cooling ebenfalls auf ein hauseigenes Produkt. Der 120 mm Lüfter bleibt auch bei maximaler Umdrehungszahl kaum hörbar und hält das PSU trotzdem stets „cool“. Zusätzliche Fans lassen sich im Case nicht anbringen.
Übrigens: als „Lebenszeit“ für die drei Lüfter gibt der Hersteller einen Zeitraum von 400,000 Stunden an.
Noch ein paar Worte zu dem speziellen "Kühlzonen"-System:

Arctic Cooling hat sich beim T1 ECO 80 Case komplett vom ATX-Standard verabschiedet und stattdessen auf zwei voneinander weitgehend getrennte Kühlzonen gesetzt. Dank dieses speziellen Kühlsystems können selbst passiv gekühlte Grafikkarten stets "cool" gehalten werden. Auch andere PCI-Karten, wie z.B. TV-Karten profitieren von dieser Belüftung. Um diesen Effekt zu optimieren empfehlt der Hersteller die Rück-PCI-Blende zu entfernen, oder gleich die, beim Kühler beiliegende Belüftungsblende zu benutzen.
Ausstattung
Bevor wir die Ausstattung des Gehäuses genauer unter die Lupe nehmen, werfen wir kurz einen Blick auf die Leistung und Stabilität des integrierten Netzteils.
Silentium T1 ECO 80 PSU - Leistung und Stabilität_1016
+3.3V - +5V - +12V - im Idle&Load-Modus - höchste und niedrigste Messwert
+12V (max.)
11.94
+12V (min.)
11.9
+5V (max.)
4.97
+5V (min.)
4.94
+3.3V (max.)
3.3
+3.3V (min.)
3.28

Während unserer knapp zweiwöchigen Testzeit konnten wir nur minimale Schwankungen an den drei Hauptschienen feststellen, doch diese waren stets innerhalb der strengen 5%-Toleranz. Selbst mit einem übertakteten Quadcore-Prozessor und einer GeForce 8800 GTX konnten wir das PSU nicht an seine Grenzen bringen. Der Wirkungsgrad bewegt sich im Bereich von 85 Prozent - ein guter Wert für diese Leistungsklasse.
Abgerundet wird das Ganze durch zwei USB 2.0-Schnittstellen, einen Kopfhörer- und Lautsprecherausgang und einem optionalen FireWire-Anschluss.
Optik
Optisch macht der Silber-Graue-Look des Gehäuses nur wenig her, doch wer ein Eyecatcher-Produkt möchte, der muss wohl oder übel etwas tiefer in die Tasche greifen.
Gewicht
Mit einem Nettogewicht von 9.6 Kilogramm ist unser Testmuster zwar nicht mehr 100%ig LAN-tauglich, aber zum Tragen auch nicht zu schwer.
Preis/Leistung
Bereits für faire 88 Euro (Preis laut www.geizhals.at; Stand: 06.02.2008) ist das Arctic Cooling Silentium T1 ECO 80 im Handel erhältlich.

Auszeichnung/en und Danksagung

Auszeichnung/en

Vielen Dank an die Firma Arctic Cooling für die Testmuster und das uns entgegengebrachte Vertrauen!

Wertung

Durchdachtes Allround-Gehäuse mit kleineren Mängeln!

Obwohl das Arctic Cooling Silentium T1 ECO 80 Case eine durchwegs gute Endwertung erhalten hat, haben wir den Test mit sehr gemischten Gefühlen abgeschlossen.

Auf der einen Seite überzeugt die leichte Montage von Laufwerken, die üppige Ausstattung und auch die Kühlleistung.

Weniger begeistert waren wir hingegen von der billig wirkenden Verarbeitungsqualität des effektive 550 Watt Netzteiles.

Angesichts des günstigen Preises können wir trotz allem eine Kaufempfehlung für preisbewusste Sparfüchse aussprechen, denn für unter 90 Euro bekommt man nur selten ein praktisches Gehäuse inkl. PSU.

80%
Verarbeitung
8
Platzangebot
8
Montage
8
Kühlung
8
Ausstattung
9
Optik
8
Gewicht
8
Preis/Leistung
8
Richtig gut
  • gute und leise Kühlung
  • effektives Netzteil
  • fairer Preis
  • Lieferumfang
  • Montage der Laufwerke und Festplatten (Schienensystem)
  • -/+Gewicht
Verbesserungswürdig
  • Verarbeitung des Netzteiles
  • Platzangebot hält sich in Grenzen
  • öde Optik
  • Einbau eines extra Netzteiles nicht möglich
Christoph Miklos ist nicht nur der „Papa“ von Game-/Hardwarezoom, sondern seit 1998 Technik- und Spiele-Journalist. In seiner Freizeit liest er DC-Comics (BATMAN <3), spielt leidenschaftlich gerne World of Warcraft und schaut gerne alte Star Trek Serien.

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