The Book of Unwritten Tales 2 - Test/Review
The Book of Unwritten Tales war ein kleiner Höhepunkt des wiederbelebten Point&Click-Genres. Jetzt ist das Prachtstück von King Art wieder da und versucht euch aufs Neue mit schrägen Kreaturen und urkomischen Fantasy-Elementen zu verzaubern.
Von Dominik Figl am 17.02.2015 - 15:00 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Nordic Games

Entwickler

King Art

Release

20.02 2015

Genre

Point&Click-Adventure

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

32,99 Euro

Media (24)

Schreibt Geschichte

The Book of Unwritten Tales war ein kleiner Höhepunkt des wiederbelebten Point&Click-Genres. Jetzt ist das Prachtstück von King Art wieder da und versucht euch aufs Neue mit schrägen Kreaturen und urkomischen Fantasy-Elementen zu verzaubern. Werden Wilbur und seine Freunde euch erneut in ihren Bann ziehen können? Finden wir es heraus!
Ein Albtraum in Pink!
Wilbur ist mittlerweile Professor an der magischen Universität, Ivo ist zurück im Elfental und Nate sitzt mehr oder minder gemütlich auf der fliegenden Pirateninsel herum und betrinkt sich. Klingt also eigentlich alles ganz gut, oder? Falsch! Denn obwohl Ivo nicht weiß, was es mit den Bienchen und Blümchen auf sich hat, wächst da was in ihr heran, während Wilbur in die politischen Intrigen der Führungsriege von Seefels verstrickt wird und Nate, ja, Nate steckt schon wieder in der Klemme. Zwischendurch prophezeit man euch noch, dass ein endloses, schwarzes Nichts, diesmal jedoch in Pink, die Welt verschlingen wird. Ihr besucht verloren geglaubte Städte, kämpft mit Trollen und rätselt euch einfach durch eine, vielleicht nicht große, aber zumindest liebenswerte Welt mit vielen Details und endlosen Kleinigkeiten, die ihr entdecken, untersuchen und kombinieren könnt.
Kleiner Mann, ganz groß!
In erster Linie spielt ihr wieder einmal Wilbur. Zwar sind auch die anderen Zwei wichtig, jedoch kommt einfach niemand an den liebenswerten Gnom mit Minderwertigkeitskomplex heran. Tatsächlich ändert sich an den Figuren grundsätzlich nicht viel. Es bleibt bei Wilbur, Nate, Ivo und
dem Vieh als spielbare Charaktere, aber das reicht ja auch, immerhin haben die dafür ja auch eine entsprechende Grundlage. Alles was sie sagen und tun, so seltsam und verrückt es auch sein mag, hat Hand und Fuß und wird euch jedes Mal aufs Neue ein kleines Schmunzeln entlocken. Natürlich sind auch andere Bekannte von Früher wieder da, keine Sorge. Sowieso glänzt The Book of Unwritten Tales 2 in erster Linie mit schrägen Dialogen, wirren und seltsamen Charakteren und den witzigen Monologen der Hauptfiguren, wenn ihr versucht etwas zu tun, was nicht ganz ihrem Charakter entspricht. Zweiköpfige, streitende Oger, ein rosa Hippo-Greif, der zu 80% aus Hippo und nur zu 20% aus Greif besteht und liebreizende Zombies, die als unterbezahlte Fabrikarbeiter missbraucht werden. Die Welt von Unwritten Tales ist voll mit derartigen Figuren und das ist verflucht charmant und macht verdammt viel Spaß!
Bunt, bunter, Tales!
So witzig und liebenswert das Point&Click-Wunder auch sein mag, so schlicht ist es schlussendlich auch gehalten. Spaßige Dialoge, knifflige Rätsel und eine Popkultur-Referenz. Aber grafisch? Nun, die Grafik passt zum Spiel. Alles ist bunt und rund, süß und flauschig und schießt damit trotzdem nicht unbedingt übers Ziel hinaus. Nun ja. Nicht weiter als Andere zumindest. Immerhin tun sie es auf eine humorvolle, ironische Art! Bugs und Fehler sucht man die meiste Zeit übrigens vergebens. Zwar kann es vorkommen, dass ein Charakter sich mal in eine Wand verirrt, während er einen Botengang für euch durchführt, aber sonst gibt es eigentlich wenig zu bekritteln. Auch die Musik passt meist zur Szenerie und erhebt sich bloß selten über sanftes Hintergrund-Gedudel oder spannendes aufgeigen, wenn ihr eine knifflige Situation durchlauft.
Rätseln, raten, herumprobieren!
Point&Click-Adventures sind dafür bekannt, dass die Logik des Spiels oft über die des Spielers hinausgeht. Nicht, weil das Spiel zu schwer oder zu clever für uns ist, nein, das liegt für gewöhnlich daran, dass es skurril und verrückt sein will und wer da nun mal nicht Angus mit zweitem Namen heißt und sein Taschenmesser als besten Freund mit sich herumführt, kann da schon mal anecken. Kombiniere Banane mit Gummiband. Klasse, ein Katapult! Doch keine
Bange, liebe Freunde! Nicht hier, nicht heute! So skurril und verrückt Unwritten Tales auch sein mag, es kennt Grenzen! Einige wenige bloß, aber zumindest hat es welche. Es gibt euch keine Rätsel, die ihr nicht alleine lösen könnt und wenn es gelegentlich eben bloß durch wildes herumprobieren ist. Immerhin sind die Gebiete in denen ihr auf die Probe gestellt werdet, auch nie größer als vier oder maximal fünf Abschnitte. Das grenzt die Optionen ein! Außerdem könnt ihr euch mögliche Interaktionen anzeigen lassen. Ebenso simpel ist das Spielprinzip. Zieht Gegenstand A auf Gegenstand B, oder klickt einfach an, womit ihr interagieren wollt. Einmal klicken ist ansehen und beim nächsten Mal tut euer Charakter, was er für das Klügste hält, das nimmt euch das Nachdenken zwar nicht ab, aber es erleichtert die Dinge etwas. Die Rätseleinlagen bleiben also überschaubar. Zwar kam es gelegentlich vor, dass wir mit rauchendem Kopf vor der Flimmerkiste saßen und grübelnd ins Bild geglotzt haben, zumeist konnte sich das aber schnell auflösen lassen.

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