Tales of Xillia - Test/Review
Nach Veröffentlichung in Japan vor zwei Jahren dürfen wir uns ab sofort auch in Europa über Namco Bandais neustes J-RPG freuen.
Von John am 20.08.2013 - 02:40 Uhr

Fakten

Plattform

PlayStation 3

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

Bandai Namco

Release

09.08 2013

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

57,93 Euro

Media (40)

J-RPG vom Feinsten

Nach Veröffentlichung in Japan vor zwei Jahren dürfen wir uns ab sofort auch in Europa über Namco Bandais neustes J-RPG freuen. In Tales of Xillia tauchen wir in eine Welt ein, in der Geister und Menschen in Einklang und Harmonie leben. Diese vermeintliche Ruhe wird jedoch von merkwürdigen Ereignissen überschattet, die das friedliche Leben der Bewohner bedrohen. Was es mit den Geschehnissen rund um die Fantasiewelt auf sich hat und ob es sich gar lohnt einen Blick auf das Spiel zu werfen erfahrt ihr natürlich wie immer in unserem ausführlichen Test.
Zur Geschichte
Einheimische verschwinden nach und nach spurlos, Menschen sind nicht mehr im Stande zu zaubern und eine düstere Stimmung überschattet die friedliche Atmosphäre. Das ist die Welt von Tales of Xillia, und das ist die Welt in der Milla Maxwell und Jyde leben. Genauer gesagt leben die Beiden in Fenmont im Königreich Rashugal wo sie eine Kanone entdecken die den Menschen Mana absaugt. Dadurch verschwinden auch die Geister nach und nach was es den Menschen wiederum unmöglich macht weiterhin Magie zu verwenden. Daraufhin macht es sich Milla, die Herrin der Geister, zur Aufgabe, die Menschen vor König Nachtigall zu schützen. Und ohne es wirklich zu wollen verwickelt sie Jyde, einen ahnungslosen Studenten in diese brenzlige Situation. Doch der Feind scheint nirgendwo und doch überall. Aber wer ist denn der Feind überhaupt? Denn egal wo die beiden auftauchen – der Ärger ist immer vorprogrammiert.
Aus eins wird zwei und dann viele…
Um der Geschichte ihren Startschuss zu geben müsst ihr zuerst aussuchen mit welcher Figur ihr die Geschichte erzählt haben möchtet. Denn ihr könnt Tales of Xillia sowohl aus Millas Sicht als auch aus Jaydes spielen – und dabei gibt es massive Unterschiede! Denn Jyde, ein junger angehender Doktor der Medizin hat sehr wenig Kampferfahrung während Milla fest dazu entschlossen ist ihren Weg auch über Leichen zu gehen. Aber natürlich könnt ihr die Welt nicht nur zu zweit vor dem Untergang retten, und so trefft ihr im Verlauf der Geschichte Charaktere die euch mit der Zeit ans Herz wachsen werden. So unterstützt euch zum Beispiel ein unberechenbarer Söldner namens Alvin, der aus heiterem Himmel immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu Hilfe eilt und euch bei vielen Kämpfen zur Seite steht. Elize, ein junges Mädchen, das ihr elternlos und bloß von einer sprechenden Puppe begleitet vorfindet. Leia die mit Jyde zusammen aufgewachsen ist bevor er wegen dem Studium die Heimat verließ und Rowen, der Butler einer Fürstenfamilie, der immer für eine Überraschung gut ist. Jeder dieser Weggefährten hat natürlich andere Stärken und Schwächen sowie vollkommen unterschiedliche Waffen. So kämpft Alvin mit einem Schwert und einer Handfeuerwaffe oder Elize mit einem Manalappen, der ihr die Möglichkeit gibt stärkeres Artes – so wird die Fähigkeit Magie anzuwenden genannt – einzusetzen.
Grafik
Wie für die „Tales of“-Reihe üblich kann auch Tales of Xillia mit einem ansprechenden Animelook begeistern. Okay, auch in Tales of Xillia finden wir des Öfteren matschige oder zweidimensionale Texturen, was aber alles andere als einen störendenden oder auffallenden Eindruck hinterlässt. Zum Teil liegt das auch an der Umgebung die obwohl sie sehr weitläufig ist, durchwegs aufgeräumt – ab und an aber auch langweilig - und kompakt wirkt. Denn im Gegensatz zu anderen Spielen des Genres ist es euch in Tales of Xillia möglich schnell zwischen verschiedenen Orten hin und her zu reisen ohne dabei stundenlang durch die Pampas zu laufen. Abzüge gibt es aber bei den Charakteren. Diese wirken – neben dem Texturenproblem – steif und sind in ihren Bewegungsabläufen ab und an eher fragwürdig. Eine Tonausgabe gibt es im Übrigen nur auf Englisch mit deutschem Untertitel. Wer sich auf sein englisch verlassen kann wird bemerken, dass Mundbewegung und Ton asynchron laufen.
Gameplay
Das Gameplay ist durchaus einfach zu erklären. In den Welten von Tales of Xillia bewegt man die Gruppe an Helden immer nur mit einer Figur. So ist der am Anfang gewählte Charakter, stellvertretend für die ganze Gruppe. Um nicht ziellos durch die Gegend zu schlendern oder das Ziel aus den Augen zu verlieren wird rechts oben das aktuelle Ziel angezeigt. Ihr könnt dadurch selbst festlegen wann ihr soweit seid die Geschichte fortzusetzen. Dadurch ist es nicht nur möglich jederzeit eure Helden durch Kämpfe zu leveln, sondern auch die Zwischenmissionen nach Belieben zu erledigen. Aber Vorsicht! Schreitet ihr in der Geschichte schnell voran ist es euch unter Umständen nicht mehr möglich ein bestimmtes Gebiet zu erforschen da euch der Zugang verwehrt wird. Außerdem kommt in Tales of Xillia dem Suchen und Sammeln von Gegenständen eine wichtige Rolle zu. Denn zum einen können gefundene oder gekaufte Objekte einen leeren Lebensbalken wieder auffüllen oder die im Kampf benötigten Technikpunkte wieder herzustellen um gewisse Artes-Fähigkeiten ausüben. Es ist – wer hätte es Gedacht - auch möglich Ausrüstungsgegenstände oder Waffen sowie Gold zu finden, das im Spiel als Währung dient. Allerdings erhaltet ihr auch nach einem Kampf Objekte und Gold. Wer also viel levelt ist vom Sammeln nicht unbedingt abhängig.
Gib mir Upgrades!
Wie es in jedem anständigen j-RPG üblich ist erhaltet ihr auch in Tales of Xillia durch genug Erfahrung eine höhere Stufe. Und erreicht ihr einen neuen Level, erhaltet ihr Punkte mit dessen Hilfe ihr einzelne Attribute in einem spinnenartigen Netz verteilen könnt. Deckt ihr ein bestimmtes Feld zur Gänze ab, erhaltet ihr die darin enthaltene Fähigkeit. Doch mit dem Leveln ist allein es nicht getan! Um tatsächlich vorwärts zukommen benötigt man auch Waffen-, Rüstungs- und Zubehörupgrades. Sie stärken die Helden erheblich im Angriff als auch in der Verteidigung. Allerdings kann man diese Upgrades nur durch viel Gold oder aufgesammelte Materialien erhalten. Diese müssen einem Händler gebracht werden, der wiederum hat ebenfalls ein Stufensystem. Bringt man ihm mehr Materialien so erlangt der Händler eine höhere Stufe um euch stärkere Items anbieten zu können.
1 versus1 oder doch 4 versus X
Wie nicht anders zu erwarten geht es im Spiel hauptsächlich um das Kämpfen. So befinden sich die Gegner überwiegend auf Pfaden zwischen den Orten. Feinde werden, wie die Hauptfigur, ebenfalls einzeln dargestellt. Befindet man sich dann aber im Kampfmodus wird die Gruppierung aufgehoben und man steht sich, mit voller Anzahl gegenüber. Egal wie hoch die Anzahl der derzeitigen Helden in der Gruppe ist, es dürfen maximal 4 davon kämpfen. Gesteuert wird allerdings immer nur ein Charakter. Doch wenn euch das zu langweilig ist, bietet euch Tales of Xillia im Kampfmodus die auf alle 4 Kämpfer zu swappen. So lassen sich die Angriffe und Artes-Zauber perfekt ausführen - sofern man geschickt genug dafür ist. Denn besonders Artes-Attacken stehen euch nur limitiert zur Verfügung. Um eure Gegner weiter mit mächtigen Zaubern zu malträtieren müsst ihr erst wieder an Technikpunkte gelangen. Und diese erhalten die Charaktere nur durch – wie man es bei Magiern gewohnt ist – sehr schwache Standardattacken oder durch das Verspotten von Feinden, was keinen Schaden zufügt. Um einen Kampf siegreich abzuschließen ist es also enorm wichtig immer ein sehr ausgewogenes Team aufzustellen und eure Gegner nicht nur mit roher Gewalt, sondern viel mehr mit der richtigen Taktik zu bezwingen.
Außerdem bietet euch Tales of Xillia die Möglichkeit, das Verhalten der Gruppe und der Einzelnen Kämpfer an eure Kampfstrategie sinnvoll anzupassen. So könnt ihr beispielsweise anordnen, dass sorgsam mit den TP umgegangen wird oder dass das Hauptaugenmerk darauf liegt den von euch gesteuerten Charakter zu schützen anstatt wild auf die Gegner einzudreschen. Und selbst wenn es um die Technikpunkte eines Gruppenmitglieds schlecht steht und ihr aber gerade einen verheerenden Angriff ausführt ist es der KI mittels Autosteuerung möglich, frei über die Objekte im Inventar zu verfügen. Selbst Wiederbelebungsmaßnahmen oder Krankheiten, wie Verbrennungen oder Vergiftungen können so problemlos behoben werden.
Sollte euch das einfache Draufhauen aber noch immer zu langweilig wird, könnt ihr euch mit einem zweiten Charakter verbinden. Dieser ist dann dazu in der Lage euch den Rücken freizuhalten oder einzugreifen, falls ihr betäubt seid. Was die Verbindung aber wirklich Besonders macht ist die Verbundene-Artes-Kombo. So lässt das gemeinsame Angreifen eines Gegners einen speziellen Balken auffüllen der aus verschiedenen Segmenten besteht. Wird ein Segment voll, ist es euch möglich eine Arte-Kombo zu einer gewaltigen Attacke verschmelzen zu lassen. Fühlt sich aber der komplette Balken, könnt ihr so viele verbundene Artes ausführen, bis der Balken sich leert – also eine Art Spezialmodus mit ordentlich Wumms den ihr im Laufe des Spiels nicht nur einmal als besonders Hilfreich empfinden werdet.

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