Far Cry 6 - Test/Review
Publisher und Entwickler Ubisoft schickt einen in Far Cry 6 auf eine wunderschöne Karibikkulisse, die jedoch von einem brutalen Diktator regiert wird.
Von Christoph Miklos am 30.10.2021 - 14:09 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox Series S

Xbox Series X

PlayStation 5

PlayStation 4 Pro

Xbox One X

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Ubisoft

Entwickler

Ubisoft

Release

07.10 2021

Genre

Shooter

Typ

Vollversion

Pegi

18

Webseite

Preis

ab 49,90 Euro

Media (13)

(K)Ein Paradis

Publisher und Entwickler Ubisoft schickt einen in Far Cry 6 auf eine wunderschöne Karibikkulisse, die jedoch von einem brutalen Diktator regiert wird. Nur mit viel Gewalt bzw. Action lassen sich die diversen Probleme lösen. Ob das Spaß macht, könnt ihr in unserer ausführlichen Review nachlesen!
Vater-Sohn-Beziehnung
Die Geschichte von Far Cry 6 ist schnell erzählt: Die Karibikinsel Yara, welche stark an Kuba erinnert, wird von dem strengen Diktator Antón Castillo regiert. Dieser wiederum hat Probleme mit Sohnemann Diego, der nicht in die Fußstapfen des Herrn Papa treten möchte. Ebenfalls wichtig ist ein Element namens Viviro, das auf Tabakplantagen gewonnen wird und ein effektives Medikament gegen Krebs sein könnte. Jedenfalls dann, wenn die an der Landbevölkerung durchgeführten Experimente irgendwann erfolgreich sind. Momentan sind sie das nicht, stattdessen werden die Probanden wahnsinnig. Als Spieler schlüpft man in die Ego-Perspektive der wahlweisen weiblichen oder männlichen Hauptfigur namens Dani, mit der oder dem man Libertad hilft, drei mächtige Fraktionen im Kampf gegen das Regime zu vereinen. Man kann sich weitgehend frei auf der Insel bewegen, feindliche Stellungen erobern, diverse Missionen für den Widerstand ausführen oder möglichst viele Soldaten von Castillo über den Haufen schießen. Beim Gameplay gibt es keine großen Überraschungen, hier greift Ubisoft zur bekannten Far-Cry-Formel. Wirklich neu ist nur die Möglichkeit die Waffe wegzustecken und dadurch unbehelligt die schwer bewachte Hauptstadt zu erkunden. Wirklich durchdacht ist die offene Spielwelt nicht, da man von der grausamen Diktator-Herrschaft nur wenig bis gar nichts mitbekommt. Yara wirkt viel zu friedlich. Kontakt mit der unterjochten Landbevölkerung gibt es nur sporadisch, und die teils wie Supermodels aussehenden Rebellen sind - bis auf einige Schockszenen - erstaunlich locker drauf.
Was soll man machen?
Die Beschaffung von Rohstoffen ist ebenfalls eine Art Nebenbeschäftigung, aber oft auch ein wenig lästig, da im Grunde überall Metall, Benzin, Bauteile oder andere Ressourcen zu finden sind. Wie in den Vorgängern muss man Truhen finden und Gegenstände ins Inventar übertragen, um damit später die gesammelte Ausrüstung zu verbessern. Das Waffensystem hat einen interessanten Ansatz, weil viele Pistolen und Gewehre zu großen Teilen aus Alltagsgegenständen zusammengebastelt wurden. Tatsächlich fühlen sie sich aber nicht viel anders an als gewöhnliche Schrotflinten oder Maschinenpistolen in Spielen. Eine Besonderheit ist Supremo, ein auf dem Rücken getragener Flammenwerfer mit Spezialfähigkeiten, die sich allmählich aufladen. Damit kann man beispielsweise in brenzligen Situationen einen Feuerkreis um sich herum entzünden, der Feinde in Brand steckt. Es lohnt sich tatsächlich, sich einfach mal Pferd, Motorrad, Auto, Panzer, Flugzeug oder Helikopter zu schnappen, um die Umgebungen zu genießen. Schnellreisen gibt es reichlich – Kontrollpunkte, einmal besuchte Orte und Lager lassen Eilige flink von einem Ort zum anderen kommen. Die Steuerung hinterlässt bei all den Vehikeln und Fortbewegungsmöglichkeiten einen insgesamt guten Eindruck, lediglich einige Fahrzeugvarianten wie Buggys sind ein wenig zickig. Auch das Fliegen im Heli oder Flugzeug geht erfreulich gut von der Hand. Sollte beim Zocken Einsamkeit aufkommen, kann man bedenkenlos zum Zwei-Spieler-Koop "greifen". Alternativ kann man aber auch einen der Amigos rufen, den man im Verlauf der Kampagne erhält. Dabei handelt es sich um tierische Begleiter wie Rollstuhldackel Chorizo, den völlig durchgeknallten Kampfhahn Chicharron oder Krokodil Guapo. Diese Begleiter unterstützen einen sogar im Kampf und bekommen nach und nach einige Fertigkeiten. Wirklich nützlich sind die Amigos nur selten, denn sie beißen viel zu schnell ins Gras. Wir haben sie tatsächlich nach wenigen Stunden gar nicht mehr genutzt.
Technik
Das karibische Flair hat Entwicklerstudio Ubisoft Toronto unserer Meinung nach sehr gut eingefangen, Far Cry 6 sieht fantastisch aus. Der tolle Look hat natürlich seinen Preis, was die mitunter recht hohen Systemanforderungen verdeutlichen: Für 4K-Auflösung samt aktiviertem DirectX Raytracing, kurz DXR, soll es mindestens eine Radeon RX 6800 oder eine GeForce RTX 3080 sein – für 30 FPS, wohlgemerkt. Die deutsche Synchronisierung finden wir gelungen, alternativ kann man im Menü auch andere Sprachausgaben inklusive Englisch und Französisch auswählen.
An dieser Stelle sei auch gesagt: Man wird mit einigen Patches rechnen müssen/dürfen. Auch die längere Verschiebung konnte nicht verhindern, dass sich wieder mal viele zumeist kleine Patzer ins Spiel eingeschlichen haben. Dazu gehören vorrangig KI-Aussetzer, sowie kleinere Animationsfehler und Macken bei der Physik. Nichts Dramatisches, aber vor allem die KI-Macken sind überaus ärgerlich. Far Cry 6 ist seit dem 7. Oktober 2021 für Windows-PC im Epic Games Store und bei Ubisoft selbst erhältlich. Außerdem gibt es Versionen für PlayStation 4 und 5, Xbox One und Series X|S sowie für Google Stadia. Der Preis liegt bei 49,95 Euro.
Es gibt Mikrotransaktionen, darunter auch Elemente mit Pay-to-Win wie Waffen und Karteninformationen. Immerhin sind diese Extras nur im Shop erhältlich, Werbung im Spiel haben wir nicht gesehen.

Kommentar schreiben

Artikel auf einer Seite anzeigen