StarCraft 2: Legacy of the Void - Test/Review
It’s done, when it’s done. Wenn man bedenkt, dass WoL vor etwas mehr als fünf Jahren rauskam, können einige andere Spielestudios von einer solchen Ruhe und Gelassenheit doch tatsächlich bloß träumen.
Von Dominik Figl am 16.11.2015 - 19:02 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Blizzard Entertainment

Entwickler

Blizzard Entertainment

Release

10.11 2015

Genre

Strategie

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (33)

Das grandiose Ende

It’s done, when it’s done. Wenn man bedenkt, dass WoL vor etwas mehr als fünf Jahren rauskam, können einige andere Spielestudios von einer solchen Ruhe und Gelassenheit doch tatsächlich bloß träumen. Fünf Jahre hat Blizzard sich für den Abschluss ihrer Reihe Zeit genommen, fünf Jahre, in denen Starcraft 2 in die Fußstapfen des Vorgängers hineinwachsen und zu einem der meistgespielten eSports-Titel der Welt werden konnte. Jetzt endlich ist es fertig und wir bekommen nicht bloß den Abschluss der Geschichte präsentiert, sondern auch einen generalüberholten Multiplayer. Ob das so gut ist, erfahrt ihr im Test!
Gestatten. Ich bin dann mal tot.
Seien wir doch ehrlich. Nichts, was wir euch hier erzählen, wird euch davon abhalten euch Legacy of the Void zu kaufen, wenn ihr Starcraft 2 schon gespielt habt. Wir könnten euch von Plotholes erzählen und von Logikfehlern und von einem total miesen Multiplayer, aber im Endeffekt würdet ihr uns sowieso nicht glauben. Glücklicherweise ist das nicht der Fall und Starcraft 2: Legacy of the Void präsentiert uns in feinster Blizzardmanier eine Geschichte, in die wir uns nur zu gern hineinfallen lassen und das, obwohl einer unserer Lieblingscharaktere direkt zu Beginn das Zeitliche segnet. Ups, Spoiler. An dieser Stelle verraten wir euch gar nicht mehr als das, stattdessen werfen wir ein paar Grundbegriffe in den Raum, jonglieren mit Worten wie „Xel Naga“, „nackter, brennender Engel“ und „kitschiges Ende“ herum, werfen noch so was wie „Amon, böser Gott“ und „Gedankenmanipulation sämtlicher Protoss“ mit ein und lassen das so, beinahe spoilerfrei, einfach hier im Raum liegen. Kurz gesagt, ja, die Story wird größer, viel größer als sie zuvor war, die Zerg sind, wie wir im Vorgänger schon erfahren haben, nicht die Bösen und ganz nebenher legt eine unserer Hauptfiguren die Stöckelschuhe ab und bewegt sich fortan brennend durchs Spiel. Eine Änderung, die wir sehr begrüßen, immerhin waren die Schuhe recht lächerlich. Diese Xel Naga und Gottheit-Geschichte, ja, die schreit geradezu Chris Metzen und ist uns persönlich dann doch etwas zu wow-lastig. Tatsächlich wollen wir hier ja nun noch, ganz nebensächlich einwerfen, dass wir das Broodwar-Ende großartig fanden. Die Bösen gewinnen, die Welt liegt in Schutt und Asche, Mengsk baut seinen faschistischen Staat auf und nebenher hatte man die Möglichkeit, etwa hundert Bücher über die Verkommenheit der Terranischen Liga zu schreiben. Es war einfach großartig, es war offen und hatte Wumms, etwas, das uns diesmal leider etwas gefehlt hat, auch wenn wir am Ende zu Tränen gerührt waren. Ach, lasst euch einfach überraschen.
Archon? Koop!
Den Archonmodus kennen wir ja schon aus der Beta. Das, was ihr sonst im 1v1 allein meistern musstet, könnt ihr nun einfach zu zweit spielen. Micromanagement für Anfänger, sozusagen. Braucht zwar ein wenig Einarbeitungszeit, wenn man es aber mal raushat, kann es eben doch Spaß machen, vor allem natürlich, wenn die Armee schon etwas größer ist. Gleichzeitig gibt es nun eine Art Koop-Modus, in dem beide Spieler einen Kommandanten aussuchen und dann gemeinsam, kleinere Storymissionen bewältigen und dafür mit EP belohnt werden. Endlich ein Koop und dann kündigt Blizzard auch noch weitere Missionen an. Nett, oder? Der Schwierigkeitsgrad ist hierbei jedoch noch ein kleines Manko. Zu leicht fühlt sich das Ganze momentan noch an, auf Normal spielen wir überhaupt bloß nebeneinander her, während wir auf höheren Schwierigkeitsgraden ja zumindest schon mal etwas gefordert werden. Minimal!


Multiplayer
Nun aber zum Kernstück des Ganzen, denn auch wenn die Kampagne atemberaubend gut ist, auch wenn uns ja ein Kampf zwischen den drei Fraktionen lieber gewesen wäre, als eine wirre Xel Naga-Gottheit, die plötzlich Stunk macht, ist ja nach den zehn Stunden Solo-Spielzeit, der Multiplayer das Element, das uns in der Welt von Starcraft gefangen hält. Hier hat sich nun einiges getan. Angefangen damit, dass wir, also in dem Falle ich, zu WoL Zeiten mal auf Diamond herumgekrebst bin und nun den Bodensatz der Starcraft-Gesellschaft darstelle, ist vor allem das Tempo des Spiels nun ein Anderes. Schade, dass die Dragooner, die man in der Kampagne noch mal recycled hat, es nicht in den Multiplayer geschafft haben, dafür sind die Lurker nun endlich da, sowie ein paar weitere, fragwürdige Einheiten. Zwei pro Rasse und auch wenn die neuen Units das Balancing schön auf den Kopf stellen. Während der Liberator aktuell heiß diskutiert wird, ist der Cyclone, bei den Terranern nun, aktuell, weitestgehend ungespielt. Auch wenn es mal mehr und mal weniger OP-Geschreie gibt, so wirkt der Multiplayer, auf uns, ja doch reichlich balanced. Außerdem wurde an den Mineralien herumgeschraubt, so, dass wir nun früher gezwungen sind loszuziehen, und zu exen und das ganz gerne mal, bevor wir unseren bewährten Meatball zusammengeklatscht haben. Nebenbei sind auch noch Dinge wie der klassische 6-Pool ja nun nicht mehr spielbar. Wieso? Naja, weil wir grundsätzlich schon mal mit 12, statt mit 6 Arbeitern starten. Duh. Alles in allem wirkt der Multiplayer in Legacy of the Void aktuell, nach dem was wir bisher gespielt haben, deutlich dynamischer und schneller, wobei schneller ein lustiges Wort ist, immerhin hatten wir ja auch damals schon Starcraft Runden, die nach fünf Minuten vorbei waren. Cheese, Freunde.

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