Saints Row: The Third - Test/Review
Auch der dritte Teil von Saints Row bleibt seiner Linie treu: bescheuerter Humor, flache Gags und abwechslungsreiche Missionen.
Von Christoph Miklos am 11.12.2011 - 06:45 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

THQ

Entwickler

Volition

Release

18.11 2011

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

18+

Webseite

Media (46)

Derber Humor trifft GTA

Auch der dritte Teil von Saints Row bleibt seiner Linie treu: bescheuerter Humor, flache Gags und abwechslungsreiche Missionen. Darüber hinaus haben die Entwickler dem GTA-Klon eine abgedrehte Handlung spendiert. Ist das Konzept aufgegangen?
Humorvoll wie immer
Saints Row: The Third pfeift auf Seriosität. Das wird schon im absurden (Star Wars)Vorspann deutlich, denn hier wird geflucht und gewitzelt. Zwar sind manche Scherze unterhalb der Gürtellinie angesiedelt und somit nicht zwingend jedermanns Sache, doch zahlreiche der Gags sorgen für Gelächter vor dem Bildschirm. Hervorzuheben sei in diesem Fall der Auftritt des (von einem realen, abgehalfterten Hollywood-Schauspieler verkörperten) Bürgermeisters. Ein Geniestreich des grandios grotesken Humors. Ebenfalls klasse: Das Spiel und seine Helden nehmen sich niemals ernst, was die Nonstop-Freakshow gleich noch sympathischer macht.
In der Kampagne von The Third erlebt man massig schräge Aufträge: Mal rennt ihr als Kloschüssel durch eine Cyberwelt, mal entführt ihr im Priestergewand einen Comic-Helden, mal müsst ihr Personen in einem SM-Club ausfindig machen. Die insgesamt 47 Story-Missionen sind abwechslungsreich und sorgen dafür, dass man als Spieler stets wissen will, welcher bizarre Blödsinn noch auf einen wartet. Zusätzlich stehen optionale "Aktivitäten" auf dem Programm. Und auch diese Nebenmissionen sind teils herrlich beknackt: Schmeißt euch absichtlich vor Fahrzeuge (Stichwort: Versicherungsbetrug), rast mit einem bissigen Tiger als Beifahrer durch die offene Spielwelt und richtet mit einem Panzer möglichst viel Schaden an. Schade nur, dass man nach knapp acht Stunden das Ende der Story-Kampagne zu Gesicht bekommt. Nun sollte man meinen, dass die Nebenaufträge und das Erobern der einzelnen Stadtteile noch genügend weiteren Spielstoff bieten - dem ist aber nicht so. Denn zum einen wiederholen sich die sogenannten Aktivitäten ständig, zum anderen ist das Kaufen von Immobilien reine Staffage - hinfahren, Knopf drücken, fertig. Auch nicht gerade das Gelbe vom Ei: Die Übernahme der Bezirke bringt vor allem erhöhte Geldeinnahmen, was angesichts der im Spiel vorherrschenden Monetenflut schlicht unnütz ist. Kleiner Pluspunkt: Auf Wunsch kann man die gesamte Kampagne auch im Koop-Modus bestreiten.
Respekt vor den Waffen
Für jede Aktion oder erfolgreich abgeschlossene Mission hagelt es Respekt und Geld. Die verdiente Kohle investieren wir in Munition, Waffenverbesserungen, Auto-Tuning-Kits oder in Immobilien. Letzteres spült zusätzliches Kleingeld in die Gangsterspardose. Mit dem Respekt schalten wir neue Levelstufen frei. Je höher die Stufe, desto praktischere Upgrades kann man im Handy-Menü erwerben. Mehr Lebensenergie, mehr KI-Begleiter, mehr Einnahmen: Das freischalten der Boni motiviert und erweist sich auch spielerisch als sinnvoll.
Als Rückzugspunkt während eurer Missionen dient das Domizil. Dort findet ihr neben einer geräumigen Garage auch ausreichend Platz für Waffen. In Saints Row: The Third stehen Schrotflinten, Maschinengewehre und Pistolen zur Auswahl - aber wer will die schon benutzen, wenn er stattdessen mit Tintenfischen und Riesendildos auf seine Gegner losgehen kann? Auch der Vehikel-Fuhrpark hat uns begeistert: Vom Sportwagen über Helikopter bis hin zu schwebenden Motorrädern reicht die Fahrzeug-Auswahl.
Schusswechsel mit der dümmlichen KI
Aufgrund der extrem dümmlichen KI kommt während der zahlreichen Ballersequenzen nur selten Spannung auf - und das obwohl uns oftmals ganze Gegnerhorden nach dem Leben trachten. Darüber hinaus nervt es, dass der dritte Teil von Saints Row kein Deckungssystem besitzt. Auch dieser Aspekt führt dazu, dass die Actionszenen schnell an Reiz verlieren.
Unser Testvideo zu Saints Row: The Third
Nur solide Technikkost
Der hauseigene Grafikmotor zaubert zwar hübsche Effekte und flüssige FPS auf den Monitor, leidet aber an arger Polygonarmut. Auch die gelegentlichen Matschtexturen trüben den Gesamteindruck der offenen Spielwelt. Beim Sound gibt es nichts zum Meckern: Verschiedene Radiosender (inkl. Lizenztracks) und motivierte Sprecher (nur englisch) sorgen für eine gelungene Atmosphäre.
Koop und Horde
Der aus Gears of War 2 entliehene Horde-Modus findet seinen Weg in immer mehr Spiele. Auch bei Saints Row: The Third werden zwei Spieler im Koop gegen immer stärkere Gegnerwellen antreten können. Hinweis: in der USK-Version fehlt der Horde-Modus.

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