Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm Revolution - Test/Review
Ein würdiger Nachfolger oder doch bloß der klassische Anime-Filler im Gamingformat?
Von Dominik Figl am 21.10.2014 - 01:29 Uhr

Fakten

Plattformen

PC

PlayStation 3

Xbox 360

Publisher

Bandai Namco

Entwickler

CyberConnect2

Release

12.09 2014

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

12+

Webseite

Preis

ab 47,99 Euro

Media (38)

Noch mehr Naruto-Kost

Ein würdiger Nachfolger oder doch bloß der klassische Anime-Filler im Gamingformat? - Während die Ninja Storm Reihe eigentlich zu den eher gelungeneren Manga-Umsetzungen zählt und für gewöhnlich durch explosive Action und eine gute Umsetzung des Animelieblings glänzt, bekommen wir nun, rund zwei Monate vor dem endgültigen Abschluss der Geschichte, einen weiteren Ableger des Ninja-Epos serviert. Dieses Mal werden wir durch das Ninja-Weltturnier geführt. Ob dieses Abenteuer nun dem Namen gerecht werden kann, klären wir im Test!
Das Ninja-Weltturnier
Wie angedeutet, führt Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm Revolution die Story des Mangas nicht weiter, sondern entführt uns in eine Geschichte abseits der aktuellen Geschehnisse und führt somit auch nicht die im Vorgänger erzählte Geschichte weiter. Stattdessen erleben wir das auf der Festival Insel stattfindende Ninja-Weltturnier, in dem aktuelle Ninja auf bereits verstorbene Legenden treffen. Anders als sonst, prügeln wir uns hier nun nicht mit Naruto durchs Geschehen, sondern mit einem frei wählbaren Charakter. Auch der Kampfmodus im Turnier unterscheidet sich vom bisherigen System. Diesmal kämpfen wir keine Teamkämpfe mit einem Hauptcharakter und zwei Unterstützern, sondern weisen unsere Teammitglieder, bestehend aus der Hauptfigur und Figuren aus seiner Hintergrundgeschichte oder auf der Festivalinsel freigeschalteten Freunden, einzelnen Runden zu. Jede Runde ist hierbei ein Battle Royale zwischen eurem Charakter und drei der ganz Großen der Ninja-Geschichte! Damit endet die Innovation nun aber auch wieder. Die Kämpfe laufen nämlich meist nach Schema F ab. Statt die Gesundheitsanzeige der Gegner auf Null zu prügeln, quetscht ihr nun mit euren Attacken, Orbs aus ihnen heraus, sammelt sie und gewinnt nun ebenso das Spiel. So läuft das dann Runde für Runde ab, bis die Etappe abgeschlossen ist. Neu anmelden, nächste Etappe, und am Ende wird ein neuer Schwierigkeitsgrad freigeschaltet, mit dem man das Ganze wiederholen kann. Einzige Variation sind hierbei die Gimmicks, denn mit jedem Schwierigkeitsgrad, kommen auch neue Gimmicks hinzu. Eine Rampe, die euch aus der Arena führt um eure Feinde mit Kunai zu bewerfen, ein Orb, der euren Erwachtzustand aktiviert, oder eben einer, mit dem ihr euer ultimatives Jutsu benutzen dürft - das steht in diesem Modus nämlich sonst nicht zur Verfügung!
Die Festivalinsel
Zwischen den einzelnen Etappen dürft ihr die Festivalinsel erkunden. Hier sammelt man nun Kleinigkeiten ein, erfüllt für die Charaktere der Serie Aufgaben um sie als Mitstreiter zu gewinnen oder sucht sich mit Hilfe der Job-Vermittlung Arbeit und sammelt so eben ein wenig Kleingeld oder Kleinigkeiten zur Charakteroptimierung. Manche der Aufgaben sind dabei nun zwar recht witzig gestaltet, im Großen und Ganzen läuft es aber doch meist auf das Übliche „gehe hierhin, tu das, laufe dorthin, mach das“ hinaus und das ist spätestens nach der dritten Runde doch irgendwie mau.
Altbekanntes Konoha und Mecha Naruto!
Nachdem man das Turnier nun siegreich abgeschlossen hat, schaltet man nicht nur den nächsten Rang frei, sondern auch die eigentliche Hauptgeschichte des Spiels. Hier hüpft man nun endlich als Naruto durchs altbekannte Konoha und findet, zusammen mit Hinata, einen Naruto-Roboter, der im Laufe der Geschichte eine ähnliche Krise durchleben muss, wie Naruto damals in seiner Kindheit. Die Geschichte um Naruto als Außenseiter ist dabei jedoch nicht die einzige Stelle, an der Recycling betrieben wurde. Auch Konoha erstrahlt in altem Glanz. Wort wörtlich. Es ist dasselbe Dorf wie im Vorgänger. Immer noch befindet sich die Stadt im Wiederaufbau und sogar einige der Nebenfiguren stehen noch am selben Platz wie im Teil davor. Vom Stadtrecycling nun aber mal abgesehen, trumpft der Storymodus, zumindest zum Ende hin, mit schön inszenierten Videosequenzen und niedlichen Dialogen. Leider ist das Abenteuer um Hinata, Naruto und sein Robo-Double nicht gerade länger als ein handelsüblicher Blockbuster und damit ja doch eigentlich viel zu kurz.
Kino Feeling mit den Ninja Eskapaden
...und während im eigentlichen Storymodus die Zwischensequenzen altbewährt abgehandelt wurden, nämlich im spieletypischen Cel-Shading Look, setzt man im Kinomodus auf echte Anime-Sequenzen. Die Ninja Eskapaden sind in etwa das, was früher die Ninja-Zeitleiste war, sie erzählen Geschichten, die man so im Anime oder im Manga noch nicht gesehen hat. Einerseits erlebt man hier nun die Entstehung von Akazuki und prügelt sich zwischen kurzen Sequenzen - die tatsächlich dem eigentlichen Anime in Nichts nachstehen - durch die Mitgliedersuche, andererseits erlebt man aber auch die Geschichte von Itachis Verrat aus der Perspektive von Shisui, einem anderen Uchiha, bloß um schließlich dann durch einen Ausschnitt aus dem Alltag von Narutos Eltern und Team Minato wieder zurück in die aktuelle Storyline geworfen zu werden. Tatsächlich wird hier der Fokus eindeutig auf die Animesequenzen gelegt, denn zwischen den im Gesamten etwa sechzig Minuten Anime in Reinform, gibt es so gut wie keine Szenen, in denen man selbst Hand anlegt – und das ist auch gut so.
Freies Prügeln, lustiges maskieren
Zusätzlich zum altbekannten Turniersystem, wurde im freien Kampf nun auch ein Ligasystem hinzugefügt. Statt nun also bloß im K.O.-System zu prügeln, darf man sich hier nun auch endlich Reihum aufs meist maskierte Maul hauen und wenn der favorisierte Charakter nicht maskiert ist, dann kann man das nun auch endlich selbstständig nachholen, denn zusätzlich zum Liga-Modus hat man nun auch die Möglichkeit, seine über die Jahre lieb gewonnenen Figuren mit im Story-Modus gefundenen Items zu verschönern. Ob das nun eine schlichte Anbu-Maske im Gesicht, eine Schriftrolle am Gürtel, eine Puppe am Arm oder eine riesige Kriegsaxt auf dem Rücken ist - der Fantasie sind hierbei kaum Grenzen gesetzt. Die Änderung die sich für Freunde des storylosen Partyprügelns wohl am seltsamsten anfühlt, sind wohl die kleinen Balancingänderungen des Spiels. Statt nun bloß nur blocken zu können, kann man nun kontern und den anstürmenden Gegner so betäuben, was wohl vor allem gegen kopflose Nahkämpfer gut kommt und wo es früher noch Charaktere gab, die durchgehend im Erwachtmodus herumsprangen und dann trotzdem noch mit ultimativen Jutsus um sich warfen, muss man sich nun eben einfach entscheiden: Will man lieber ein ultimatives Jutsu, einen aktivierbaren Erwachtmodus, oder Gefährten, die einen verteidigen und mit deren Hilfe man die Spezialfähigkeiten der Feinde versiegeln kann, haben. Was darf’s also sein?

1 Kommentar

TaqTaqenson vor 3473 Tagen

Super Artikel, nach dem bereits sehr gutem ersten Teil überlege ich mir nun auch dieses Spiel (allerdings im Steamsale) zuzulegen!

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