Ken Follet: Die Säulen der Erde - Test/Review
Burgen, Ritter, politische Intrigen, Glauben, Verrat...
Von Lars Hack am 15.12.2017 - 13:57 Uhr

Fakten

Plattformen

PlayStation 4

Xbox One

PC

Publisher

Daedalic Entertainment

Entwickler

Daedalic Entertainment

Release

15.08 2017

Genre

Rollenspiel

Typ

Vollversion

Pegi

16

Webseite

Preis

29,99

Media (4)

Steinmetze und Hexen!

Mönche, Priore und Steinmetze
Dass Daedalic Entertainment stimmige, atmosphärische Szenarien erschaffen kann, ist inzwischen bekannt. Mit Die Säulen der Erde stellen sie das erneut unter Beweis. Sowohl die englische, als auch die deutsche Synchronisation sind gelungen. Wir starten sofort direkt in die mittelalterliche Welt, begleitet von Cutscenes, Dialogen und elegant gestalteten Gesprächshintergründen.
Ganz in gewohnter Point&Click-Manier navigieren wir durch die Spielwelt. Ein Knopfdruck reicht und uns werden alle Objekte, mit denen wir interagieren können, angezeigt. Mal steht uns frei, mit dem Objekt zu interagieren, mal können wir nur die Gedanken unseres Charakters darüber hören und manchmal geht beides. Spielen wir den Mönch Philip, können wir außerdem stets seine Meinung als Christ zu anklickbaren Punkten einholen. Als Jack haben wir immer unsere Steinschleuder dabei, die wir in manchen Szenen auf die ein oder andere Weise verwenden können. Spieler sollten dabei im Kopf behalten, dass der christliche Glaube bei einem Spiel über den Bau einer Kathedrale eine wichtige Rolle spielt. Nicht nur Philip zitiert oft Stellen aus der Bibel und priorisiert christliche Kommentare. Natürlich haben wir immer die Wahl darüber, was wir sagen.
Und manchmal ist auch Schweigen Gold. Vielleicht verpetzen wir den jungen Novizen nicht, wie es uns eigentlich die Bibel raten würde. Vielleicht doch. Ob wir am Ende also hören, dass der junge Mönch streng gemaßregelt wurde, liegt ein wenig in unserer Hand. Aber egal welchen Charakter wir spielen, wir sammeln Gegenstände und Fakten um die aktuelle Episode zu bewältigen. Beides können wir hier und da in Gesprächen verwenden, um Beziehungen zu anderen Charakteren zu verstärken oder in der Story voranzukommen.
Der Teufel im Feuer
Wir lernen im Laufe des ersten Buches, das sieben Kapitel umfasst, dass Sündiger den Teufel im Tanz der Flammen sehen können. Aber die Säulen der Erde macht erfreulicherweise nur wenige Fehler. Ab und an ist es nicht sofort klar, dass wir den Bildwechsel nach links oder rechts erreichen können. Und klar, wer sich an dem Plot eines Buches entlang hangeln muss hat keine unendliche Freiheit über seine Figuren. Wir haben Einfluss auf so manche Beziehung zwischen den Charakteren, aber am Ende läuft es eben auf die Ereignisse im Buch hinaus. Aber das ist in Ordnung. Die Säulen der Erde erzählt uns eine Geschichte, die wir vielleicht nicht komplett verändern können, aber uns hier und da die Möglichkeit gibt, auf Feinheiten einzugehen. Im Gegensatz zu Spielen der Firma Telltales, lässt man uns nicht glauben, dass wir den Ausgang des Geschehens komplett selbst bestimmen könnten.
Die Rätsel, die uns begegnen, sind recht einfach, so ist das Schlimmste, was uns passieren kann, ein verpasstes Achievement oder eben die entgangene Genugtuung, ein Ereignis meisterhaft beendet zu haben. Spieler, die also mit aufwendigen Point&Click-Rätseln gefordert werden wollen, werden hier eher vergeblich danach suchen. Außerdem wäre eine Kapitelauswahl in den einzelnen Büchern praktisch gewesen.

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