Dragon‘s Dogma: Dark Arisen (PC) - Test/Review
Der Publisher Capcom erforscht weiter den PC als Plattform für Spiele, für die wir die Hoffnung auf einen PC-Release längst aufgegeben haben, und liefert uns diesmal mit Dragon's Dogma: Dark Arisen eine in mehrfacher Hinsicht harte Nuss.
Von Dominik Figl am 14.01.2016 - 17:00 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Capcom

Release

15.01 2016

Genre

Action-RPG

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

29,99 Euro

Media (16)

Jahre später…

Der Publisher Capcom erforscht weiter den PC als Plattform für Spiele, für die wir die Hoffnung auf einen PC-Release längst aufgegeben haben, und liefert uns diesmal mit Dragon's Dogma: Dark Arisen eine in mehrfacher Hinsicht harte Nuss: Nicht nur das Gameplay ist sehr anspruchsvoll, es ist anfangs auch genauso schwer dieses Spiel zu mögen, wie es später wieder wegzulegen. Warum sich das Durchhalten lohnt und mit einem in vielerlei Hinsicht einzigartigem Rollenspielerlebnis belohnt wird, wollen wir uns jetzt einmal im Detail ansehen.
Die Story
Eines sofort vorweg: Die Story ist keine der Stärken des Spiels. Es beginnt mit einer Einführungssequenz, in der wir einen uns unbekannten Krieger steuern, der sich offenbar in den finalen Zügen einer Drachenjagd befindet. Auf dem Weg zum Hort der Feuerbestie bringt uns das Spiel die Grundlagen der Steuerung bei und lässt uns gegen eine wilde Chimäre antreten, bevor wir die riesigen Tore zum Drachenhort betreten und die Szene abblendet. Die Geschichte springt in die Gegenwart und wir sehen wie der Drache, den wir gerade noch gesehen haben, zusammen mit einer Meute Monster in der Spielwelt erscheint und sich über das erste von Menschen bewohnte Dorf hermacht, das er finden kann. Dieses Dorf ist gleichzeitig die Heimat unseres inzwischen erstellten Helden, der in einem ebenso mutigen wie sinnlosen Versuch, sein Zuhause zu verteidigen zu Boden geht und mitansehen muss, wie der Drache ihm sein winziges Herz entreißt und verspeist. Doch, als wir wieder zu uns kommen, sind wir überraschenderweise nicht tot. Wir sind nun ein auserwählter Drachenjäger und fest entschlossen unser Herz von der Bestie zurückzuerobern. Wenn ich jetzt noch erwähne, dass die Geschichte in ihrem Verlauf mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet, mag man sich wundern, dass das Ganze durchaus spannend und ansprechend klingt, doch ist das Problem der Geschichte eben nicht ihr Inhalt, sondern ihre Präsentation. Die Dialoge, bewegen sich in ihrer Qualität leider in einem Spektrum von mäßig bis schmerzvoll und so stolpert die durchaus solide Story über extrem holzige NPCs und eine recht unglückliche Verwendung der Spielgrafik.
Das brennende Herz und die Seele des Drachen: Das Gameplay!
Unser definiert sich hauptsächlich über sein Level und durch seinen Rang in einer der 9 Klassen, aus denen wir zu Anfang Eine auswählen, später aber auch frei zwischen ihnen wechseln können. 6 der 9 Klassen rekrutieren sich, je zu zweit, aus den Archetypen Krieger, Magier, Schurke, mit jeweils einem etwas anderem Fokus (z.B. eine Kriegerklasse mit Schild, die andere mit Zweihandwaffe). Dazu kommen dann noch 3 Hybridklassen. Unsere Statuswerte erhöhen sich abhängig von unserer Klasse und wenn sich unser Rang in den Klassen erhöht, können wir immer mehr oder stärkere Fähigkeiten freischalten, von denen wir bis zu 6 ausrüsten dürfen. Das führt recht schnell zu spannender Knobelei. Was wird mir auf meiner nächsten Quest begegnen? Nehme ich den Feuerzauber mit oder den Eiszauber? Den Sprungangriff, mit dem ich fliegende Gegner aus der Luft fische oder dem Rundumschlag? Dazu gesellen sich dann noch bis zu 6 passive Fähigkeiten, die sich sogar unabhängig von der Klasse verwenden lassen, wenn wir sie einmal freigeschaltet haben.
Wenn wir uns dann endlich für etwas entschieden haben, geht es noch viel weiter, denn wir stellen fest: Wir sind nicht allein! Unser Held reist nämlich in einer bis zu 4 Mann starken Gruppe. Die anderen 3 Mitglieder der Gruppe rekrutieren sich aus den sogenannten „Vasallen“. Unseren Hauptvasallen können wir selbst erstellen, benennen, ihm Ausrüstung und eine von 6 Klassen (Die Hybridklassen sind dem Helden vorbehalten) geben und wählen auch bei ihm aus dem ständig wachsenden Fähigkeitenpool. Die anderen beiden Vasallen der Gruppe lassen sich nicht selbst erstellen, sondern wir wählen sie aus einem breiten Angebot. Der Clou dabei: Die Vasallen, aus denen wir wählen können, sind nicht nur voreingestellte Alternativen, sondern auch die Hauptvasallen anderer Spieler, denn jedes Mal, wenn wir in einem Gasthaus übernachten, wird unser Hauptvasall mitsamt Ausrüstung und Fähigkeiten an den Server übertragen, um dann in der Gefährtenauswahl der anderen Spieler aufzutauchen. Unser Vasall sammelt weiterhin neben Erfahrungspunkte auch ganz praktisches Wissen über Monster und Quests, die er mit uns oder, als rekrutierter Begleiter, mit anderen Spielern teilt. So verraten uns Vasallen Schwächen von Feinden oder führen uns in dunklen Verliesen zu versteckten Schaltern, die Türen öffnen. Außerdem bringt unser Vasall immer, wenn er von einem anderen Spieler rekrutiert wird, nachher eine kleine Belohnung, in Form einer speziellen Ressource mit.
Wenn wir dann mit unserer Gruppe endlich einem Gegner, oder besser noch, einem der unglaublich guten Bossen, gegenüberstehen, sind den Möglichkeiten kaum Grenzen gesetzt. Wir (oder respektive eines unserer Gruppenmitglieder) schlitzen mit Schwertern, blocken mit Schilden, verbrennen Goblins, lassen Echsen zu Eissäulen erstarren, schießen Zyklopen ins Auge, erklimmen die Beine von Riesen, um sie zu Fall zu bringen, halten Gegner im Schwitzkasten, während unsere Kameraden sie beharken oder bewerfen sie mit allem, was das die unfassbare Itemvielfalt, oder sogar die Umgebung, hergibt.
Die liebe Technik
Selbst wenn man bedenkt, dass das Spiel ja nun schon 3 Jahre alt ist, muss man ehrlich sagen, dass die Grafik schon damals der größte Kritikpunkt war. Daran hat sich bei der PC-Version, abgesehen von der unlimitierten Framerate, nichts geändert. Man muss nicht viel mehr darüber sagen, als dass es beim besten Willen kein Titel für Grafikfetischisten war und heute, 3 Jahre später, noch viel weniger ist. Es ist allerdings überraschend, wie viel Atmosphäre trotz der einfachen Mittel entsteht. Selten sieht man in Spielen solche so überzeugend dunklen Nächte, die Dinge wie eine Öllampe, die der Held am Gürtel tragen kann, zu mehr als optischem Beiwerk machen. Die Steuerung mit Maus und Tastatur ist gut, da hat man bei Konsolenports schon wesentlich Schlimmeres erlebt. Vielleicht ruft jemand von Bethesda sogar mal einen der Verantwortlichen an und erkundigt sich, wie man es hinbekommt, dass man Menüpunkte sogar mit der Maus direkt anwählen kann. Zu empfehlen ist aber natürlich wie gewohnt die Steuerung mittels Controller.

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