DmC - Devil May Cry - Test/Review
Publisher Capcom hat die beliebte Devil May Cry-Serie an die Macher von Heavenly Sword und Enslaved, Ninja Theory, übergeben.
Von Christoph Miklos am 14.01.2013 - 09:06 Uhr

Fakten

Plattformen

Xbox 360

PlayStation 3

PC

Publisher

Capcom

Entwickler

Ninja Theory

Release

25.01.2013 (PC)

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

59,90 Euro

Media (38)

Dante ist endlich zurück!

Publisher Capcom hat die beliebte Devil May Cry-Serie an die Macher von Heavenly Sword und Enslaved, Ninja Theory, übergeben. Wir haben uns mit dem „neuen“ Dante durch unzählige Gegnerhorden geschnetzelt.
Dante der Nephelin
Im fünften DmC-Teil schlüpfen wir in die Rolle des jungen Dante, der von seinem Zwillingsbruder Vergil für die geheimnisvolle Gruppe „The Order“ rekrutiert wird. „The Order“ versteht sich als eine Gruppe von Widerständlern, unter denen sich zahlreiche Kämpfer, Spione und Hacker befinden, die die Menschheit vor ihrem drohenden Untergang bewahren wollen. Auch wenn Dante über keinerlei Erinnerungen an seinen Bruder verfügt, wird er Vergil im Kampf gegen die Dämonen mit seinem Leben beschützen. Auch erfahren wir im Laufe der knapp 12- bis 15-stündigen Spielzeit (abhängig vom Schwierigkeitsgrad) mehr Details zu der Hintergrundgeschichte von Dante. Zum Beispiel warum seine Mutter getötet und sein dämonischer Vater verbannt wurde.
Der neue, junge Dante
Es dürfte kein Geheimnis sein, dass der neue Look von Dante nicht gerade wohlwollend von den Fans empfangen wurde. Wie sollten sie auch? Immerhin wirkt der „neue“ Emo-Bursche ziemlich unsympathisch, sein Gesicht erinnert kein bisschen an Dante und überhaupt sind die Haare schwarz. Ganz ehrlich: Wayne? Denn spätestens nach der ersten halben Stunde wird man dem Aussehen von Dante keine Beachtung mehr schenken, da das Gameplay so richtig fetzt. Mit Vollgas geht es durch die Handlung. Dante klopft Sprüche, ist arrogant und sagt jedem seine Meinung direkt ins Gesicht. Das macht Spaß und ist unterhaltsam. Ninja Theory übt sich hin und wieder in Gesellschaftskritik, was allerdings ein wenig platt wirkt.
Abwechslungsreiche Locations
Die Entwickler von Ninja Theory haben besonders viel Energie in die Gestaltung der abwechslungsreichen Locations gesteckt. Besonders gut haben uns die zahlreichen Ausflüge in den Limbo gefallen. Hierbei handelt es sich um eine dämonische Parallelwelt, in der die Entwickler ihr grafisches Können so richtig unter Beweis
gestellt haben. Häuserwände verschieben sich und Straßen brechen auseinander, um dem Schauplatz neue Impulse zu verleihen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Im Laufe der Zeit nimmt das Level-Design immer abgefahrenere Formen an. Außerdem entdecken neugierige Kletterer das ein oder andere Extra: In jedem Schauplatz sind Schlüssel versteckt, die wiederum Tore zu Geheimlevels öffnen. Letztere sind kurze Minimissionen, bei denen man beispielsweise ein kleines Wettrennen gegen die Zeit absolviert oder eine Gegnerwelle erledigt. Als Belohnung winken wertvolle Bonus-Items.
Kampf
Eine weitere Stärke von DmC ist das überarbeitete Kampfsystem, das perfekt von der Hand geht. Mit etwas Übung schnetzelt man sich in einer wahren Kombo-Choreographie über das „Schlachtfeld“. Ihr schleudert Gegner in die Luft, durchsiebt sie mit euren Pistolen, zieht sie mit Ketten an euch heran und spaltet ihre Körper mit der Axt. Am besten alles gleichzeitig. Spezielle Gegnertypen müssen mit den richtigen
Waffen bearbeitet werden, was im Eifer des Gefechts knifflig ist. Lediglich die seltenen Kamerapatzer sorgen für etwas Frust während der effektreichen Kämpfe. Bosskämpfe dürfen dabei natürlich nicht fehlen. Zwar erscheinen sie spärlich auf der Bildfläche, müssen dann aber taktisch Stück für Stück niedergestreckt werden. DmC bietet seinem geneigten Publikum nicht nur Keilereien, sondern auch erstaunlich viele Sprungpassagen: Oft muss man unter Zeitdruck über Plattformen hüpfen oder von Gebäude zu Gebäude schwingen. Ja, richtig gehört: Dante nutzt eine Art magischen Wurfhaken, um durch die Lüfte zu fliegen. Aber Vorsicht: Denn auch hier muss man die duale Natur des Helden beachten. Drückt man den Teufelsknopf, so zieht der Wurfhaken Dinge heran. Drückt man hingegen den Engelsknopf, so zieht sich Dante in die Richtung des jeweils eingehakten Gegenstands. DmC wird deshalb noch lange nicht zum kniffligen Hüpfspiel, aber die neue Bewegungsfreiheit macht das Geschehen dynamischer als in den Vorgängern.
Upgrades
Am Ende eines jeden Kampfes wertet das Spiel unsere Schnetzlkünste aus. Um die beste Kombo-Wertung zu erreichen, muss man viel experimentieren: Die Hälfte der Wertung erhält man durch normales Kämpfen, aber wenn man „S“ erreichen will, muss man kreativ vorgehen. Je höher unsere Wertung ausfällt, desto
wahrscheinlicher ist es, dass wir einen Upgrade-Punkt bekommen. Mit diesem können wir dann an speziellen Statuen neue Fertigkeiten bzw. Kombos freischalten. Darüber hinaus hinterlassen erledigte Feinde und gefesselte Seelen sogenannte Seelenpunkte, die wir gegen hilfreiche Heilsterne einlösen können. Diese Teile sind überaus nützlich, denn auf ein automatisches Heilungssystem haben die Entwickler bewusst verzichtet. Darüber hinaus sei erwähnt, dass man viele Kombo-Ketten nur mit viel Training meistert. Somit kommen auch Hardcore-Spieler voll auf ihre Kosten, was angesichts des recht einfachen Schwierigkeitsgrades auch wichtig ist.
Technik
Technisch kann der neuste DmC-Teil auf der ganzen Linie überzeugen. Der Unreal 3-Grafikmotor zaubert flüssige Animationen und spektakuläre Effekte auf den Monitor. Darüber hinaus wissen auch Monsterdesign und Gestaltung der Umgebung zu gefallen. Ebenfalls ein Pluspunkt: Selbst bei einem hohen Gegneraufkommen bleibt die Bildwiederholrate bei flüssigen 30 Bildern pro Sekunde. Stets passende Rockmusik und eine überraschend gute Synchronisation sorgen für die passende Akustik.

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