Binary Domain (PC) - Test/Review
Im neusten Taktikshooter aus dem Hause SEGA - Binary Domain - wird eine „alte“ SiFi-Geschichte erzählt: Hochentwickelte Androiden halten sich für Menschen.
Von Christoph Miklos am 07.05.2012 - 22:22 Uhr

Fakten

Plattform

PC

Publisher

SEGA

Entwickler

SEGA

Release

27.04 2012

Genre

Action

Typ

Vollversion

Pegi

16+

Webseite

Preis

39,99 Euro

Media (65)

Mensch oder Maschine?

Im neusten Taktikshooter aus dem Hause SEGA - Binary Domain - wird eine „alte“ SiFi-Geschichte erzählt: Hochentwickelte Androiden halten sich für Menschen. Wir haben den spannend erzählten Titel genauer unter die Lupe genommen.
Düstere Zukunft
Wir schreiben das Jahr 2080. Die Welt wie wir sie kennen gibt es nicht mehr: Nach einer Klimakatastrophe wurden viele Städte von Flutwellen zerstört. Auf den Ruinen der alten Metropolen entstanden riesige Wolkenkratzer, auf denen komplette, neue Städte thronen. Die Roboterherstellung ist eines der wichtigsten Industriefelder, denn die Maschinen haben die neuen Lebensräume der Menschen erschaffen und halten sie instand. Ein internationales Abkommen verbietet die Herstellung von Robotern, die Menschen täuschend ähnlich sehen. Doch in Detroit taucht eines Tages ein Mann auf, der sich selbst als Blechbüchse enttarnt und völlig am Rad dreht. Und genau an dieser Stelle im Spiel beginnt die knapp elf Stunden lange Solokampagne. Wir schlüpfen in den Kampfanzug von Dan Marshall, Mitglied der internationalen Einsatztruppe R.U.S.T., die in Japan nach dem angeblichen Erschaffer des „menschlichen“ Androiden sucht.
Solide Actionkost
Binary Domain könnte glatt als Mix aus Mass Effect und Gears of War durchgehen. In der Third-Person-Perspektive suchen wir ständig nach neuen Verschanzungen und feuern aus allen Rohren auf feindliche Einheiten. Leider funktioniert das Deckungssystem nicht immer optimal, da es an manchen Stellen nicht wie gewünscht reagiert. Kopfschüsse sind die sicherste Art, einem Roboter ein für allemal den Saft abzudrehen, Treffer an anderen Stellen können auch zur Folge haben, dass ein Androide zwar zu Boden geht, dann aber als Kamikaze-Roboter zielgerichtet auf uns zu robbt. Vor allem im Kampf gegen eine größere Gruppe empfiehlt es sich daher, gezielt einzelne Kontrahenten zu erledigen. Hilfestellung gibt’s dabei vom Team, das wir vor den Einsätzen selbst zusammenstellen können. Über die linke Schultertaste kommen wir ins Befehlsmenü, über das wir mit den Squad-Kollegen kommunizieren, ihnen beispielsweise die Anweisung zum Schießen oder Angreifen geben oder ihnen befehlen, in der Deckung zu warten. Zwar können wir unsere Befehle auch verbal über das Headset-Mikrofon loswerden, das funktioniert in der Praxis (zumindest auf Deutsch) allerdings nicht optimal, da einige Befehle nicht erkannt werden und das Wiederholen Zeit kostet, die wir im Kampf nicht haben. Also wählen wir die Anweisungen übers Menü aus. Das klappt schnell und ist komfortabel.
Menschlichkeit
Als ob das Leben als Squadleiter nicht schon schwer genug ist, müssen wir auch noch darauf achten, dass wir den Kollegen nicht auf die Füße treten. Passt den Mitgliedern nämlich nicht, was wir in den Dialogsequenzen von uns geben, sinken wir in deren Ansehen. Das hat Einfluss auf ihr Handeln: Wenn wir einen verärgerten Kollegen zu Hilfe rufen, entgegnet der uns ein beleidigtes „Auf keinen Fall!“.
Gigantische Riesenbosse sorgen für Abwechslung. So treffen wir beispielsweise auf eine überdimensionale Roboterspinne, die gleich mit mehreren Maschinengewehren auf uns zielt. Zwischen Robotergefechten, Beziehungsstress und Bossgegnern kriegen wir es dann auch noch mit spontanen Geschicklichkeitseinlagen zu tun - etwa, wenn wir einen Damm herunterrutschen oder mit einem Jetski durch geflutete U-Bahnröhren rasen und dabei Minen ausweichen müssen.
Multiplayer
Auch wenn sich der Singleplayer-Modus dafür anbietet: Kooperativ könnt ihr die Kampagne nicht spielen. Im Mehrspieler könnt ihr mit bis zu zehn Mitspielern sowohl klassische Modi, wie Jeder gegen Jeden, Team-Deathmatch, Team-Überleben (Last Man Standing), als auch Spielvarianten mit abgewandelten Regeln zocken: Darunter etwa ein spaßiger Capture-the-Flag-Verschnitt (Daten-Jagd) in dem es gilt, das Datenmodul des gegnerischen Teams zu erobern oder die Variante Einsatz, in der ihr eine Nachschublieferung verteidigen müsst. Insgesamt stehen euch dazu vier Karten zur Verfügung.
Technik-Check
Die grafischen Stärken von Binary Domain sind ganz klar die feschen Zwischensequenzen und aufwändigen Gesichtsanimationen. Aber auch die zahlreichen Lichteffekte und Explosionen können sich sehen lassen. Matschige Texturen trüben den Gesamteindruck etwas. Beim Sound bekommt man eine ordentliche Vertonung und passende Waffensounds geboten.
Enttäuschender Aspekt: Überall im Spiel finden sich Xbox 360-Symbole. Herauszufinden, was das entsprechende Pendant auf der PC-Tastatur sein könnte, wird bereits im Tutorial zum nervigen Ratespiel. Immerhin hat der Entwickler dieses Manko durch einen nachgereichten Patch behoben. Die Möglichkeit auf PC-Symbole umzuschalten, hat das Team aber dennoch gut im externen Konfigurations-Tool versteckt. Auch die Maussteuerung im Menü funktioniert nur bedingt gut.

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